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Verbot ab 2024
Kalifornien geht gegen Fracking vor

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Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom will den Bundesstaat bis 2045 klimaneutral machen. (6. April 2021)
In Kalifornien soll Fracking bald der Vergangenheit angehören – ein Fracking-Standort in Midland, Texas. (Archivbild)
Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom will den Bundesstaat bis 2045 klimaneutral machen. (6. April 2021)
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Der bevölkerungsreichste Bundesstaat der USA, Kalifornien, zählt zu den grössten Erdölförderern im Land. Dabei macht die umstrittene Methode Fracking derzeit rund 17 Prozent der kalifornischen Öl- und Gasförderung aus. Die Methode ist wegen ihrer Auswirkungen auf die Umwelt besonders umstritten – und soll ab 2024 ganz verboten werden, wenn es nach Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom geht. Die kalifornische Behörde für natürliche Ressourcen solle spätestens ab Januar 2024 keine Fracking-Förderlizenzen mehr ausstellen, teilte Newsom am Freitag (Ortszeit) mit.

Ausserdem soll die Behörde für Luftreinhaltung den Angaben zufolge prüfen, wie die Ölförderung schrittweise zurückgefahren und bis spätestens 2045 völlig eingestellt werden könne. Kalifornien wäre damit nach bisheriger Planung der erste US-Bundesstaat, der vollständig aus der Öl-Förderung aussteigt.

Druck von Umweltschützern

Kalifornien engagiert sich stark im Kampf gegen den Klimawandel. Bis 2045 will der Westküsten-Staat CO2-neutral werden. USA-weit wurde dieses Ziel erst für 2050 ausgegeben. Ausserdem will Kalifornien ab 2035 den Verkauf von Neuwagen mit klimaschädlichen Verbrennungsmotoren untersagen.

«Die Klimakrise ist real und wir sehen die Zeichen weiterhin jeden Tag», erklärte Newsom. Da Kalifornien seine Wirtschaft bereits klimafreundlich umbaue, brauche es kein Fracking mehr und müsse auch die Erdölförderung hinter sich lassen. In der Vergangenheit hatte der demokratische Gouverneur wiederholt beteuert, er habe nicht die Befugnis, Fracking zu untersagen. Umweltschützer übten jedoch starken Druck auf ihn aus.

Risiken durch Fracking-Methode

Beim Fracking wird eine Mischung aus Wasser, Sand und Chemikalien unter Druck in Gesteinsschichten gepresst, die sehr fein verteiltes Gas oder Öl enthalten, das nicht frei fliessen kann. Die Schichten werden auf diese Weise «aufgebrochen», um die Rohstoffe herauszudrücken. Die Methode wurde seit Beginn des Jahrtausends in den USA zunehmend genutzt und machte das Land ab 2014 zum grössten Ölförderer der Welt.

Kritiker verweisen auf die Gefahr von Erdbeben und Luft- und Grundwasserverschmutzung durch Fracking. Ausserdem führen sie eine Zunahme von gesundheitlichen Beschwerden und Erkrankungen wie Asthma und Krebs bei Anwohnern von Fracking-Förderstätten auf die Methode zurück. Zum Klimawandel trägt Fracking auch dadurch bei, dass dabei das Treibhausgas Methan freigesetzt wird.

AFP/roy