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Die neue Nummer 1 von GC
Justin Hammel und seine mutigen Entscheidungen

Wird nun vermehrt Super-League-Erfahrung sammeln können: GC-Goalie Justin Hammel. 

Es ist die Szene des Spiels. Ein langer Ball von Basels Wouter Burger, ein lautes Rufen von Justin Hammel, verbunden mit dem Herauseilen aus seinem Tor, und letztlich ein Abstimmungsfehler zwischen ebendiesem Hammel und Georg Margreitter. Die Defensive des Grasshopper Clubs verkalkuliert sich, der FC Basel profitiert und schiesst zum 3:1 ein.

Wenn Justin Hammel an diesen Moment vom vergangenen Sonntag denkt, dann tut er das ausserordentlich reflektiert für einen 21-Jährigen. «Wichtig ist, dass ich eine Entscheidung getroffen habe, auch wenn es nur die zweitbeste war.» Es war eine mutige – aber er habe sie zu einhundert Prozent durchgezogen. 

Dass dies ausgerechnet beim Super-League-Debüt passiert und erst noch im Stadion, wo der Baselbieter schon so manches Spiel als Zuschauer verfolgt hat, ist für ihn unglücklich. Doch Hammel sagt: «Ich befinde mich in einem Lernprozess. Wichtig ist, dass ich das Fällen von falschen Entscheidungen auf dem Platz minimieren kann.»

Denn eines ist seit Sonntag klar. Die Grasshoppers werden den U-21-Nationalmannschaftstorhüter künftig nicht nur wie bis vor kurzem im Schweizer Cup gebrauchen. Weil Stammgoalie André Moreira wegen eines Abrisses des langen Adduktorenmuskels rund vier Monate ausfällt, rückt Hammel von der Nummer 2 zur Nummer 1 auf.

Erinnerungen an Lausanne

Und damit wiederholt sich eine Geschichte, die der GC-Neuzuzug bereits kennt. Im Sommer 2020 sehnt sich Hammel nach einer Veränderung. Im Nachwuchs des FC Basel wird er nicht glücklich. Drei Einsätze in zwei Saisons bei der U-21 in der Promotion League sind zu wenig für einen, der von sich sagt, dass er überaus ehrgeizig und ein Perfektionist sei. 

Doch die Vorzeichen für einen Wechsel stehen in jenem Sommer nicht zum Besten: Corona und die Tatsache, dass Hammel in der Basler Jugend zumeist nur zweite oder dritte Wahl ist, lassen nicht viele Optionen für einen Transfer zu. Letztlich schliesst er sich Stade Lausanne-Ouchy an – als dritter Goalie hinter Dany Da Silva und João Barroca. Es ist ein mutiger Entscheid, der im schlimmsten Fall auch das Aus des Traums vom Profifussball bedeuten könnte.

Aber es kommt anders. Schon nach zwei Partien ist Hammel die Nummer 2, ehe im Winter eben das passiert, was Hammel heute als «Parallele zur jetzigen Situation» bezeichnet. Da Silva verletzt sich schwer, Barroca tritt zurück. Aus dem Nichts ist Hammel die Nummer 1 und debütiert auf Stufe Challenge League im Januar letzten Jahres – gegen den Grasshopper Club.

Steht bei GC plötzlich im Fokus: Justin Hammel. 

Was folgt, sind 50 Einsätze in der zweithöchsten Liga des Landes, nebenbei besucht er die Sportklasse des Gymnasiums Liestal. In diesem Sommer nun besteht er die Maturprüfungen und möchte auch fussballerisch den nächsten Schritt machen. Sprich: in die Super League. Hammel sagt: «Ich habe in Lausanne extrem viel gelernt – auf wie neben dem Platz. Doch es war Zeit für neue Impulse.»

Der Kontakt zu Jörg Stiel

Diese findet er in Zürich. Er ist überzeugt davon, wie die GC-Verantwortlichen ihm aufzeigen, wie er seine nächsten Entwicklungsschritte in Niederhasli machen kann. Da ist aber auch Goalietrainer Jörg Stiel, den Hammel sehr schätzt. Sie haben bereits in der U-18 des FC Basel zusammengearbeitet. Trainer war dort Alex Frei – und es war auch die einzige Zeit im Basler Nachwuchs, in der Hammel regelmässig spielte.

Vor und auch teils zu jener Zeit fällt Hammel aber immer wieder verletzt aus. Deshalb kann er gut mitfühlen, wie es für seine Goaliekollegen ist, wenn sie wegen einer Blessur pausieren müssen. Mit 12 Jahren erfolgt bei Hammel die erste Hüftoperation, mit 15 die dritte und bislang letzte. Ein Jahr lang kann der damalige Junior gar nicht mehr Fussball spielen. Ob er mit diesem Leiden im Leistungssport überhaupt eine Zukunft hat, weiss zu diesem Zeitpunkt keiner. 

Doch Hammel kämpft sich zurück. Auch wenn er weiss, dass auf zwei gute Wochen zwei Wochen voller Schmerzen folgen können. Erst als er in die U-21 wechselt und mehr Training in die Kräftigung seiner Rumpfmuskulatur investiert, bekommt er die Hüftprobleme allmählich in den Griff. Heute ist er beschwerdefrei.

Der Entscheid, den Blick trotz Rückschlägen immer nach vorne zu richten, hat sich gelohnt. Bei GC schlüpft er nun ein nächstes Mal in eine neue Rolle. Hammel ist davon überzeugt, dass er auch diese Hürde meistert: «Ich gab und gebe im Training Vollgas. Und werde nun der Mannschaft so gut wie möglich zu helfen versuchen.»

Das nächste Mal am Samstag bei den Amateuren von Goldstern, ehe er nach dem Camp mit den Schweizer Junioren in Málaga von Oktober an sein Können in der Super League zeigen kann. Auf einer Bühne, von der Justin Hammel Anfang letzten Jahres noch weit, weit entfernt war.

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