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«Juice»-Mission gestartet
Jupitersonde mit Schweizer Instrumenten unterwegs ins All

Die Ariane-5-Rakete soll die Jupitersonde «Juice» in eine Höhe von 1500 Kilometer befördern.
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Am Freitag ist die Jupitersonde «Juice» zu ihrer Mission aufgebrochen. An Bord einer Ariane-5-Rakete hob die sechs Tonnen schwere Sonde um 14.14 Uhr Schweizer Zeit vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou, Französisch-Guyana ab.

Ein erster Startversuch war am Donnerstag wegen eines Gewitters abgebrochen worden.

Die Rakete wird «Juice» in eine Höhe von 1500 Kilometern befördern. Da trennt sich die Sonde von der Rakete ab. Wenn alles klappt, wird die Europäischen Weltraumorganisation 32 Minuten nach dem Start die Kontrolle über «Juice» übernehmen. Ein weiterer kritischer Moment ist die Entfaltung der Solarpaneele 99 Minuten nach dem Start. Ohne wäre der acht Jahre lange Flug nicht realisierbar. Erst wenn dies geglückt ist, wird die Bodenkontrolle verkünden: «Wir haben eine Mission!»

Juice soll vor allem die Eismonde Europa, Ganymed und Kallisto untersuchen, unter deren Eiskrusten Ozeane aus flüssigem Wasser vermutet werden. Von der Mission erhoffen sich die Forscher eine Antwort auf die Frage, ob es auf den Jupitermonden grundsätzlich Leben geben könnte.

An der Mission der ESA sind die Universität Bern, das Paul Scherrer Institut (PSI) und die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) beteiligt. Die Kosten für die bislang aufwändigste Planetenmission der ESA belaufen sich auf rund 1,6 Milliarden Euro. 

Schweizer Technik im Weltraum

An Bord der Raumsonde befinden sich zehn wissenschaftliche Instrumente, an dreien ist die Universität Bern beteiligt. So steuert sie das Neutral and Ion Mass Spectrometer (NIM) bei, mit dem neutrale und geladene Teilchen gemessen werden können. Das NIM ist Teil des Particle Environmental Package, an dem auch das Paul-Scherrer-Institut und die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt beteiligt sind.

Die Uni Bern und Industriepartner haben zudem ein Bauteil des Submillimeter Wave Instrument entwickelt. Damit lässt sich unter anderem die Atmosphäre von Jupiter und die Oberfläche der Monde untersuchen. Ebenfalls an Bord ist das Ganymede Laser Altimeter, für das die Uni Bern und ein Industriepartner das Range Finder Module – ein Entfernungsmesser – entwickelt haben.

Soll herausfinden, woraus die Jupiter-Monde und ihre Atmosphären bestehen: Visualisierung der Juice-Sonde. 

Nach der Ankunft im Jupitersystem im Juli 2031 soll Juice in eine Umlaufbahn um Jupiter einschwenken. Dabei wird er den Jupitermonden Europa und Kallisto mehrmals begegnen. Doch sein Hauptziel ist Ganymed, der grösste Mond unseres Sonnensystems. Nach einigen Vorbeiflügen wird Juice 2034 die Umlaufbahn des Jupiter verlassen und in eine Umlaufbahn um Ganymed einschwenken. Das ist eine Premiere: Erstmals soll eine Raumsonde einen anderen Mond umkreisen als den irdischen.

Ähnlich wie bei Europa wird Juice auch bei Ganymed die Oberfläche und die Geologie untersuchen. Und natürlich soll die Sonde ein besseres Bild der Wassereinlagerungen gewinnen und nach Biosignaturen suchen. Unter der eisigen Oberfläche der Jupitermonde gibt es Ozeane aus Wasser. Flüssiges Wasser gilt als der zentrale Baustein für die Entstehung von Leben. 

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SDA/ij