Mit Schweizer BeteiligungJupitersonde «Juice» startet erst am Freitag
Der Start der Jupiter-Sonde «Juice» ist am Donnerstag wegen schlechtem Wetter verschoben worden. An der Mission sind mehrere Schweizer Forschungsinstitute beteiligt.
«Es war enttäuschend», sagte Audrey Vorburger vom «Juice»-Team der Universität Bern in einem Videochat mit Kolleginnen und Kollegen in Bern. Sie verfolgte die Startvorbereitungen am Weltraumbahhof Kourou in Französische Guayana mit. Überrascht sei sie aber über die Verschiebung nicht. Das Wetter in Kourou sei schon am Morgen schlecht gewesen. Das Fenster für einen solchen Start sei nur eine Sekunde lang, erklärten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Stimmt das Wetter in dieser Sekunde nicht, wird der Start verschoben. «Wir wollen schliesslich kein Risiko eingehen», so Vorburger.
Der Start der Sonde ist neu für Freitag , 14.15 Uhr Schweizer Zeit geplant. «Jetzt müssen wir uns halt gedulden», sagte Physiker André Galli, der den Start am Bildschirm von Bern aus verfolgte. «Erst einmal bis morgen oder übermorgen, und dann nochmal mehr als acht Jahre, bis die Sonde endlich beim Jupiter angekommen ist.»
Weitere kritische Momente
Eine Rakete wird «Juice» auf eine Höhe von 1500 Kilometern katapultieren. Zunächst soll die Sonde nach ihrem Start Solarpaneele mit einer Grösse von insgesamt 85 Quadratmetern entfalten – ein erster kritischer Moment. Denn ohne die Paneele ist der lange Flug nicht zu schaffen. Zunächst fliegt «Juice» nochmals an Mond und Erde vorbei, dann an der Venus und noch zweimal zurück Richtung Erde. Erst dann soll der Schwung reichen, um 2031 den Jupiter und seine Eismonde zu erreichen.
Der Start ist für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein grosser Schritt. Sie haben bereits vor zehn Jahren mit dem Bau der Messinstrumente begonnen.
Auf der Suche nach Leben
Ziel der Mission ist die Suche nach Leben bei Jupiters Eismonden. «Auf dem Jupitermond Europa hat es unter einer dicken Eisschicht vermutlich rund doppelt so viel Wasser wie auf der Erde. Da ist es durchaus denkbar, dass es auch da Leben gibt», sagte Peter Wurz. Er ist Direktor des Physikalischen Instituts der Universität Bern. Unter seiner Leitung wurde in Bern ein Messgerät für die «Juice» Mission entwickelt und gebaut.
An der Mission der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) sind aus der Schweiz die Universität Bern, das Paul Scherrer Institut (PSI) und die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) beteiligt.
SDA
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