AboInterview zu Übergriffen auf Frauen«Julian Assange will meine Vergebung nicht»
Anna Ardin ist eine der beiden Schwedinnen, die den Wikileaks-Gründer wegen eines Sexualdelikts anzeigten. Sie hat ein Buch darüber geschrieben und sagt: «Es ist krank, was er getan hat.»

Frau Ardin, Sie schreiben in Ihrem Buch «Im Schatten von Assange», Sie hätten Angst vor den öffentlichen Reaktionen darauf. Haben sich diese Befürchtungen bewahrheitet?
Nein, die Reaktionen sind bisher sehr positiv. Dieses Buch zu schreiben und zu veröffentlichen, war für mich wie ein Gang über einen zugefrorenen See, ohne zu wissen, ob das Eis halten oder brechen wird. Vor zehn Jahren wurde ich im Internet, in sozialen Medien und auch persönlich kritisiert, angegriffen und beschimpft. Aus dieser dunklen Ecke ist bisher weniger Schmutz gekommen als damals. Mich erreichen zwar immer noch täglich Hassnachrichten, aber die unterstützenden Reaktionen überwiegen.