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Sparwunder beim Pharmakonzern
Jobabbau bei Novartis soll deutlich mehr Einsparungen bringen

Vas Narasimhan, Chef des Pharmariesen Novartis (rechts), und sein Finanzchef Harry Kirsch wollen den Basler Konzern schlanker und profitabler machen. 
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Die Neuorganisation von Novartis läuft rasant, und der Basler Pharmakonzern hat viele seiner neuen Kaderstellen schon vergeben. «Die Integration der Sparten wird weltweit ausgeführt», sagte Finanzchef Harry Kirsch am Dienstag. Damit verbunden ist ein Abbau von rund 8000 Jobs, davon bis zu 1400 in der Schweiz.

Die Überraschung dabei: Der Konzern kann viel mehr sparen als bisher gedacht. «Wir sind auf Kurs, damit sogar 1,5 Milliarden Dollar einzusparen», freute sich Kirsch. Als der Konzern im April die Stellenstreichungen ankündigte, zeigte sich Novartis noch vorsichtig und war lediglich von mindestens 1 Milliarde Dollar Einsparungen ausgegangen. Nun könnten aber bis 2024 die Kosten um rund 50 Prozent stärker als ursprünglich geplant sinken. Was ist da passiert?

«Es ist nicht so, dass wir kurzfristig unsere Pläne geändert haben», erläutert Finanzchef Kirsch. Grund für das erhöhte Sparvolumen sei, dass sich nun die Kürzungen klarer beziffern liessen. So sind zum Beispiel nun die Führungspositionen direkt unter dem Topmanagement vollständig besetzt. Auch alle Länder-Chefs und -Chefinnen seien bestimmt.

Die Marge soll auf über 40 Prozent steigen

Novartis legt die Krebssparte mit seiner Sparte für andere neu erforschte Medikamente zusammen – was dazu führt, dass die Hälfte der Spitzenpositionen in diesen Bereichen entfällt. Nun ist also klar, wer gehen muss. Und der Konzern weiss, wie die neue Organisation aussieht und was sie kostet. 

Das eingesparte Geld will Novartis einerseits in die Forschung und Entwicklung stecken. Aber nur zum Teil. Die Restrukturierung soll auch dazu führen, dass der Konzern weniger ausgibt und damit mehr Gewinn macht. Finanzchef Harry Kirsch will den Gewinnanteil am Umsatz in der neuen Sparte für innovative Medikamente in den nächsten Jahren auf über 40 Prozent bringen. Im Moment liegt diese sogenannte Kerngewinnmarge bei 36,6 Prozent. 

Bisher hatte Novartis für seine Krebsmedikamente ein eigenes Marketing und einen eigenen, von den anderen Therapien getrennten Vertrieb. Auch Rechtsdienste und Personalabteilungen waren separat. Diese Doppelspurigkeiten entfallen nun.

Zudem verschmilzt Novartis seine Verwaltung mit der operativen Einheit, auch dadurch entfällt eine Reihe von Kaderstellen und Jobs. Längerfristig soll so der Anteil der Kosten an den Erlösen von derzeit 29 Prozent in Richtung 25 Prozent gedrückt werden.