AboZürcher «Stadtidee»Jetzt kann die Bevölkerung 540’000 Franken direkt verteilen
Eine mobile Velowaschanlage? Ein autofreier Sonntag? Oder doch lieber ein Schwalbenhaus? Interessierte können über Projektideen abstimmen.

Nie mehr das Fahrrad mühsam im Hof putzen, sondern den Drahtesel einfach auf eine Rampe schieben und abspritzen? Wer diese Idee gut findet und ab und zu eine mobile Velowaschanlage im Quartier haben will, kann dies per Abstimmung fördern.
Zur Wahl stehen auch autofreie Sonntage an bestimmten Strassen im Kreis 2, ein Hotel für Mehlschwalben in Höngg und 134 weitere Ideen.

Stadtzürcherinnen und Stadtzürcher, aber auch Auswärtige, die in Zürich arbeiten oder ihre Freizeit verbringen, können ab sofort hier abstimmen, wie insgesamt 540’000 Franken verteilt werden. Diese Summe ist ein Teil der Jubiläumsdividende, welche die Stadt von der ZKB erhalten hat.
Ein Traum wird wahr
So unmittelbar konnte bisher wohl niemand öffentliches Geld für Kleinprojekte verteilen. Jede und jeder darf mitmachen, man muss nicht 18 Jahre alt sein oder einen Schweizer Pass haben. Nötig sind nur eine Mailadresse und eine Schweizer Handynummer.
«Stadtidee» nennt sich das Projekt. Gemäss einer Mitteilung der Stadt ist es das erste stadtweite partizipative Budget, das es zu verteilen gibt. Damit will die Stadt diese Art der Mitbestimmung testen.
Die Teilnehmenden müssen sich zuerst online registrieren und für einen der vier Stadtteile entscheiden. Dort wohnen muss man aber nicht.
Zürich-Nord (Kreise 11 und 12): Hier stehen 24 Projekte zur Verfügung, und es können 135’000 Franken verteilt werden.
Zürich-Ost (Kreise 1, 6, 7 und 8): 29 Projekte, 121’000 Franken.
Zürich-West (Kreise 5, 9 und 10): 34 Projekte, 141’000 Franken.
Zürich-Süd (Kreise 2, 3 und 4): 49 Projektideen, 143’000 Franken.
Darauf können Beträge bis zu 9999 Franken pro Projekt gesprochen werden, bis die Summe für den Stadtteil aufgebraucht ist. Die Ideen, welche am meisten Zuspruch erhalten, werden nächstes Jahr umgesetzt. Die Abstimmung läuft ab sofort bis zum 7. November.
Die Ideen eingebracht hat die Bevölkerung. Sie war eingeladen worden, Vorschläge einzureichen. Diese mussten einen Bezug zu Themen wie Klima, Umwelt, Kinder und Jugendliche haben, so die Bedingung. Die Stadt überprüfte die Ideen auf ihre Machbarkeit.
Das Ganze gilt auch als Testlauf im Rahmen der Smart-City-Strategie der Stadt. Bewährt sich das Vorgehen, könnte es ausgeweitet werden.
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