IOK verschiebt Olympische Spiele
Was die ganze Sportwelt erwartet hatte, ist nun schneller als erwartet Tatsache: Die Sommerspiele in Tokio werden wegen des Coronavirus nicht 2020 stattfinden.
Japans Premierminister Shinzo Abe gab am Dienstag bekannt, dass die Spiele verschoben werden. Er hatte sich telefonisch mit Thomas Bach besprochen und den Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees (IOK) um eine Verschiebung in den Sommer 2021 gebeten. Dieser habe sich «hundertprozentig» einverstanden erklärt, verlautete die «New York Times».
Eine Totalabsage war kein Thema, weil man damit viele Athleten um den sportlichen Lebenstraum gebracht hätte und die Vorleistungen Japans in Höhe von mehr als 10 Milliarden US-Dollar dann verloren gewesen wären. Es ist das erste Mal, dass Olympische Spiele in Friedenszeiten verschoben werden.
Man werde in den nächsten vier Wochen die verschiedenen Szenarien evaluieren, hatte Bach noch am Sonntag gesagt. Nun war aber der Druck auf das IOK und das Gastgeberland Japan in den letzten Stunden gewaltig angestiegen und immer grösser geworden. Einzelne Länder wie Kanada hatten bereits angekündigt, sie würden zum vorgesehenen Zeitpunkt keine Athleten nach Japan entsenden.
Swiss Olympic hatte am Montag ebenfalls eine Verschiebung gefordert, und auch namhafte internationale Verbände wie die IAAF (Leichtathletik) hatten klar gemacht, dass man zum Schutze der Athleten und aller anderer Beteiligter nicht am geplanten Austragungsdatum festhalten könne.
Eine Verschiebung ins Jahr 2021 wird neue organisatorische Herausforderungen bringen, der Sportkalender fürs nächste Jahr präsentiert sich ohnehin schon proppenvoll, verschiedene Grosssportarten wie Schwimmen und Leichtathletik haben zum Beispiel Weltmeisterschaften angesetzt. Gleichzeitig werden auf die Gastgeber logistische Schwierigkeiten hinzukommen, namentlich muss sicher gestellt werden, dass genügend Unterkünfte zur Verfügung stehen, da zahlreiche Häuser und Wohnung bereits zu post-olympischem Nutzen verkauft sind.
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