Kommentar zur drohenden vierten WelleJetzt hilft nur noch Impfen
Die Fallzahlen steigen wieder stark an. Deswegen brauchen wir aber nicht die Massnahmen zu verschärfen. Man kann sich nun selbst schützen.
Eben noch sah alles wunderbar aus: Die Corona-Fallzahlen fielen wöchentlich um rund 40 Prozent. Nur noch etwas mehr als 100 Menschen wurden in der Schweiz täglich positiv getestet. Und jetzt das: In wenigen Tagen hat der Trend gedreht. Bereits letzte Woche stiegen die Fallzahlen wieder an. Heute Montag lagen sie gar rund 90 Prozent über dem Wert der Vorwoche.
Kein Wunder, angesichts der grosszügigen Lockerungen, die der Bundesrat Ende Juni erlassen hat. Damit hat er die Vorsicht der Schweizerinnen und Schweizer regelrecht weggeblasen. Nun sieht man sie beim Public Viewing wieder dicht an dicht sitzen. Sieht sie einander in den Armen liegen nach einem Goal der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft. Das freut die Delta-Variante.
Die nächste Welle unterscheidet sich wesentlich von den drei bisherigen.
Gut möglich, dass es jetzt zu einer vierten Welle kommt. Doch diese unterscheidet sich wesentlich von den drei bisherigen. Erwachsene und Jugendliche können nun etwas dagegen unternehmen – nämlich sich impfen lassen. Das bietet zwar keinen hundertprozentigen Schutz, aber das Risiko ist klein, schwer an Covid zu erkranken, wenn man doppelt geimpft ist.
Für Ungeimpfte hingegen wird es nun ungemütlich. Angesichts fehlender Schutzmassnahmen laufen sie grosse Gefahr, dass das Virus sie erwischt. Je älter sie sind, desto grösser ist ihr Risiko, schwer zu erkranken oder gar an Covid zu sterben.
Jetzt spielt die Eigenverantwortung.
Deswegen wieder die Massnahmen zu verschärfen, wäre aber falsch. Das wird erst nötig, wenn ansonsten die Spitäler an den Anschlag kämen. So weit sind wir noch lange nicht. Stattdessen spielt jetzt die Eigenverantwortung. Wer sich schützen will, kann dies tun. Mit Ausnahme der Kinder, die gottlob selten schwer an Covid erkranken. Um ihr Risiko zu senken, sollten die Schulen aber regelmässig testen.
Glücklicherweise trifft uns der Anstieg in der Schweiz erst jetzt, da wir genügend Impfstoff haben. Daran fehlt es nicht – nur am Willen der einen oder anderen, sich selbst und ihre Mitmenschen zu schützen. Auch ihr Wille ist zu respektieren – mit allen Folgen, die damit verbunden sind.
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