Neuer Song zur Ehe für alle«Ja, ich will»: Schweizer Popstars mischen sich in den Abstimmungskampf ein
Die Ehe für alle wird jetzt auch mit einem Lied besungen. Dahinter steckt ein Pop-Schwergewicht.
Freitags erscheint beim Streaming-Anbieter Spotify der «Release Radar», eine auf den Nutzer zugeschnittene Playlist mit Neuerscheinungen. Darin steckte diese Woche eine Überraschung: «Ja, ich will» heisst der Song, als Künstlerin wird «Ehe für alle» aufgeführt. Der Abstimmungskampf geht ins Ohr.
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Das Lied, knapp über vier Minuten lang, besingt in allen vier Landessprachen die Vielfalt der Liebe und soll natürlich dazu bewegen, am 26. September Ja zu sagen zur ehelichen Gleichstellung. Musikalisch ist das Stück weder herausragend noch fürchterlich: Es ist Pop, wie er tagtäglich im Radio läuft.
Kein Wunder, die Produktion hat das Hitmill-Studio übernommen, die Hitschmiede von Roman Camenzind, der schon produzierte, was in der Schweiz Rang und Namen hat: Bligg, Pegasus, Anna Rossinelli, Nicole Bernegger, Schwiizergoofe und sehr viele mehr.
Das ergibt durchaus Sinn: Man möchte ja niemanden ablenken vom Thema («Sagt Ja») und schon gar niemanden durch allzu extravagante Musik abschrecken. Textlich wird die Zweisamkeit und der Rückhalt in der Beziehung besungen, unabhängig vom Geschlecht. Da darf es dann auch mal etwas plakativ (und künstlerisch entsprechend grobschlächtig) zu- und hergehen: «Mängisch liebt e Frau e Frau, mängisch liebt en Maa en Maa, Liebi kennt kei Gschlecht, sie isch niemals schlecht.»
Dem Anliegen ihre Stimme geben Adrian Stern, Dabu Fantastic, die ehemaligen ESC-Teilnehmer Zibbz, Caroline Chevin, «The Voice of Switzerland»-Gewinnerin Tiziana Gulino, Lucas Fischer, Nick Vega, Rislane & the Lovers, Idathehoney und Mattiu Defuns und der Chor Rosa. Hinter dem Projekt stehen der Jurist Dominik Steinacher, die ehemalige Schulleiterin Silvia Schmid, die Therapeutin Barbara Müller-Zwygart und der Marketing-Fachmann und LGBTIQ-Aktivist Ronnie Zysset. Geschrieben wurde der Song von Nick Vega, einem Musiker aus dem Aargau, der 2012 sein Talent bei «The Voice of Germany» unter Beweis stellte.
Grosses Vorbild «We Are the World»
Ob der Song einen Einfluss auf das Abstimmungsergebnis hat, bleibt abzuwarten – die Ehe für alle erfährt zurzeit in Umfragen eine breite Zustimmung. Eine solche Aktion mit so vielen Exponenten gab es in der Schweizer Polit- und Pop-Landschaft wohl noch nie. Trotzdem: Ein Unikum ist der Song zur Abstimmung allerdings nicht – bereits im Frühjahr hatte Tessa Grossniklaus, 23-jährige Landwirtin und Sekretärin der Landwirtschaftskammer Berner Jura, einen Song gegen die Agrarinitiativen geschrieben. «A nos agriculteurs» hiess er, es dominiert die Handorgel.
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Und «Ja, ich will»? Das hat ein ganz grosses Vorbild, das einst tatsächlich die Welt bewegte: Die Initianten geben an, der Song solle ein Stück werden wie «We Are the World» von USA for Africa. Michael Jackson hatte das Lied von 1985 mit Lionel Richie geschrieben, interpretiert wurde es vom damaligen Who’s who der US-amerikanischen Pop- und Rockwelt.
Mit über 20 Millionen verkauften Einheiten gehört die Charity-Nummer zu den zehn erfolgreichsten Singles aller Zeiten, «We Are the World» hat bis heute geschätzt und umgerechnet 137 Millionen Schweizer Franken an Spendengeldern generiert.
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