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Hotel-Ferien im Ausland?
Italien, Spanien, Frankreich – was der Lockdown-Exit für Touristen bedeutet

Der Lockdown wird zurzeit in Europa immer weiter gelockert, doch nicht überall ist Rumreisen möglich: Geschlossener Souvenir-Shop in Bellagio am Comersee.
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Der Trend zur Lockerung bei den Anti-Corona-Massnahmen verstärkt sich in ganz Europa. In Ländern wie Österreich, Griechenland und Spanien stehen die Starttermine bei den Hotels fest.

Allenthalben gelten aber immer noch Reisebeschränkungen und -warnungen. Ein Überblick der wichtigsten Massnahmen in zehn besonders beliebten Ferienländern.

Griechenland

Reisen vom Festland zu den Inseln sind vorerst nicht erlaubt: Passanten in Thessaloniki am 27. April 2020.

Der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis hat ein neunwöchiges Lockerungsprogramm angekündigt. Masken werden in allen geschlossenen Räumen und öffentlichen Verkehrsmitteln ab 4. Mai Zwang sein. Wer sich nicht daran hält, muss 150 Euro zahlen. Die Lockerungsphase ähnelt der Deutschlands. Zunächst werden am 4. Mai Friseursalons, Elektrogeschäfte und Buchhandlungen wieder aufmachen. Die Bürger werden zudem von Montag an ohne Einschränkungen aus dem Haus gehen können. Reisen ausserhalb der jeweiligen Präfektur sind aber vorerst nicht erlaubt. Auch das Reisen vom Festland zu den Inseln ist vorerst nicht gestattet. Im Juni sollen stufenweise die Hotels wieder öffnen. Das grösste Problem bleibt der Tourismus aus dem Ausland. Bislang ist unklar, wann die Flüge innerhalb Europas wieder starten werden.

Österreich

Wichtige Wiener Museen öffnen früher als geplant: Ein Mann mit Schutzmaske vor dem Kunsthistorischen Museum. (11. März 2020)

Die Alpenrepublik ist bei den Lockerungsmassnahmen weit vorne. Ausgangsbeschränkungen gibt es ab 1. Mai nicht mehr. Ab 2. Mai dürfen alle Geschäfte und fast alle Dienstleister wie Friseure wieder öffnen. Am 15. Mai folgen die Restaurants, Ende Mai die Hotels. Die Hygieneregeln wie Mindestabstand von einem Meter und das Tragen von Mund-Nasen-Schutz in Geschäften sowie öffentlichen Verkehrsmitteln gelten weiter. Österreich hofft, dass ab dem Hochsommer der Tourismus mit Ländern wie Deutschland wieder anlaufen kann. Das Schicksal vieler Betriebe hängt von der Reiselust speziell der Deutschen und Niederländer ab. Wichtige Wiener Museen öffnen indes früher als geplant. Nach dem Belvedere will unter anderem das Kunsthistorische Museum zu Pfingsten wieder Besucher zulassen. Als besondere Geste hat sich das Museum für ein «pay as you wish»-Modell für den Juni entschieden, bei dem jeder Besucher den Eintrittspreis selbst bestimmt.

Deutschland

Touristenhotels und Restaurants sind zurzeit geschlossen: Ungenutzte Strandkörbe stehen am 4. April 2020 am Nordseestrand in Ording.

Noch ist unklar, ab wann man an Ostseestränden, Alpenseen, Rhein oder Mosel wieder urlauben darf. Touristenhotels und Restaurants sind geschlossen. Über einen weiteren grossen Öffnungsschritt im Zuge der jüngsten Erleichterungen will die deutsche Regierung voraussichtlich erst bei der nächsten Schaltkonferenz mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer am 6. Mai entscheiden. Es sei noch zu früh zu beurteilen, ob sich die seit dem 20. April umgesetzten Öffnungsmassnahmen verstärkend auf das Infektionsgeschehen ausgewirkt hätten, hiess es dazu am Donnerstag. Bereits seit voriger Woche dürfen in Europas grösster Volkswirtschaft wieder Geschäfte bis 800 Quadratmetern Verkaufsfläche öffnen, von nächstem Montag an auch die Friseursalons. Spielplätze, Museen, Zoos und Gottesdienste dürfen unter Auflagen in Kürze ebenfalls wieder öffnen, beziehungsweise durchgeführt werden. Restaurants können ihre Speisen derzeit nur im Strassenverkauf anbieten.

Italien

Bürgermeister Luigi Brugnaro rief dazu auf, nach Venedig zu kommen. : Leere Gassen und Plätze vor dem Markusdom am 28. April 2020.

Nach Italien darf man derzeit nur mit einem triftigen Grund reisen. Tourismus ist nicht möglich. Hotels sind seit Anfang März geschlossen. Wann sie wieder aufmachen, ist vollkommen unklar. Ab 4. Mai werden erste Mini-Schritte in Richtung Freiheit gemacht, dann dürfen die Menschen wieder zum Spazieren raus. Der Tourismus ist einer der grössten Geschäftszweige in Italien, umso verzweifelter sind die Menschen, die in der Branche arbeiten. Venedigs Bürgermeister Luigi Brugnaro rief zuletzt dazu auf, jeder, der sich wieder bewegen dürfe, möge bitte umgehend nach Venedig kommen. Viele setzen nun auf den inländischen Tourismus. Hoteliers oder Strandbadbesitzer denken sich alles mögliche aus, um «soziale Distanz» am Meer oder am Pool garantieren zu können: Von Plexiglastrennwänden über verschiedene «Schichten» – also eine begrenzte Anzahl von Badenden zu jeweils verschiedenen Zeiten – am Meer bis zu Abstandskontrollen am Strand oder schwimmende Sonnenliegen im Wasser.

Spanien

Der Tourismus in Spanien werde wohl nicht vor Jahresende in Gang kommen, warnt die Regierung in Madrid: Abendspaziergang am Barceloneta-Strand in Barcelona am 29. April 2020.

Ob Parties auf Mallorca, ein Städtetrip nach Barcelona oder eine Wanderung auf dem Jakobsweg – für den Sommer 2020 bleiben diese Aktivitäten für ausländische Feriengäste wohl Wunschdenken. Der Tourismus werde wohl nicht vor Jahresende in Gang kommen, warnte die Regierung in Madrid zuletzt. Bislang sind die Grenzen zu und auch Reisen in andere Regionen des Landes sind selbst den Spaniern weiter verboten, wenn sie keinen wichtigen Grund vorweisen können. Wohl ab Ende Juni können zumindest die Spanier selbst voraussichtlich bescheidene Urlaubspläne schmieden. Viele Hotels sollen Mitte Mai wieder öffnen dürfen – unter strikten Auflagen und mit maximal 30 Prozent Belegung. Medien schrieben zuletzt, Spanien werde diesen Sommer ein Revival der 1950er Jahre erleben: Kaum internationale Gäste, kein Badespass im Mega-Resort, kein überfülltes All-Inclusive, stattdessen Kurzreisen, Städtetrips, Wanderungen in den Bergen und Urlaub auf dem Land bei Familie und Freunden.

Frankreich

Die Strände Frankreichs bleiben bis mindestens 1. Juni für die Öffentlichkeit geschlossen: Verbotsschilder am Strand von Cannes, Südfrankreich am 22. März 2020.

An den Stränden der französischen Riviera können sich Urlauber aller Voraussicht nach frühestens im Juni sonnen. Die Strände Frankreichs bleiben generell bis mindestens 1. Juni für die Öffentlichkeit geschlossen, kündigte Regierungschef Édouard Philippe am Dienstag bei der Vorstellung der Lockerungspläne ab dem 11. Mai an. Erst Ende Mai will die Regierung Frankreichs bekanntgeben, ob im Juni auch Cafés, Restaurants und Bars wieder öffnen können. Eine klare Ansage für Hotels und Camping-Plätze gab es zunächst nicht. Kleinere Museen sollen ab 11. Mai wieder Besucher empfangen können – grosse Museen wie der weltberühmte Louvre in Paris werden ihre Türen wohl nicht vor September wieder öffnen.

Türkei

Bis Ende Mai gelten noch in Dutzenden Städten und Provinzen der Türkei Ausgangssperren: Galata-Brücke in Istanbul am 20. April 2020.

Die Einschränkungen in der Türkei sollen vorerst noch bis Ende Mai gelten. Dazu gehören Ausgangssperren über die Wochenenden für 31 Städte und Provinzen und ansonsten für chronisch Kranke, die meisten Unter-20-Jährigen und Senioren ab 65. Ausserdem bleiben unter anderem Schulen und Unis, Bars und Cafés geschlossen. Präsident Recep Tayyip Erdogan hat aber einen baldigen Fahrplan für die Rückkehr zur Normalität angekündigt. Ab Ende Mai soll zumindest die halbstaatliche Fluggesellschaft Turkish Airlines wieder fliegen. Die Türkei hängt zur Rettung ihrer angeschlagenen Wirtschaft stark vom Tourismus ab. Der Gesundheitsminister betont seit einigen Tagen, das Schlimmste sei überstanden und die Zahl der Opfer verringere sich stetig.

Ägypten

In Ägypten wurde die nächtliche Ausgangssperre verkürzt: Beleuchtete Pyramiden von Gizeh mit klarer Botschaft am 18. April 2020.

Hier wurden die Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus teils etwas gelockert. So wurde die seit Ende März geltende nächtliche Ausgangssperre verkürzt: Die Menschen müssen in dem nordafrikanischen Land jetzt täglich zwischen 21 und 6 Uhr morgens zu Hause bleiben, Geschäfte müssen ab 17 Uhr schliessen. Restaurants und Cafés dürfen zwar liefern, in ihren Räumen aber keine Gäste bewirten. Und öffentliche Strände in beliebten Badeorten wie Hurghada und Sharm El-Sheich sind weiterhin geschlossen und dieser Tage menschenleer. Touristische Flüge nach Ägypten sind immer noch ausgesetzt.

Kroatien

Das Land macht Druck auf eine Öffnung der Grenzen für Urlauber: Sonnenbaden am 12. April 2020 auf der Adriainsel Cres in Kroatien.

17 Prozent des Bruttoinlandsprodukts werden vom Tourismus generiert. Umso bitterer, dass seit dem 19. März keine Urlaubsreisen möglich sind. Wer dennoch einreisen kann, muss in 14-tägige häusliche Quarantäne. Ab 11. Mai dürfen Cafés und Restaurants öffnen, wenn sie ihre Kundschaft ausserhalb bedienen. In Kroatien besteht keine Maskenpflicht, sondern nur eine Empfehlung. Das Land macht Druck auf eine Öffnung der Grenzen für Urlauber. Vorgeschlagen wird die stufenweise Inbetriebnahme von Fremdenverkehrseinrichtungen: zuerst Campingplätze, dann Privatzimmer und Ferienhäuser, dann nautischer Tourismus wie die Vermietung von Segelbooten und Jachten. Man beobachtet die EU-Diskussion um Sommerreisen, verhandelt aber auch selbst direkt mit Slowenien, Tschechien und Österreich, um Reisen zwischen den Ländern zu ermöglichen.

SDA