Dritter Todesfall innert Wochen23-Jähriger stirbt nach Biss einer Violinspinne in Italien
Der junge Mann starb einen Monat nach dem Biss an einem septischen Schock und Organversagen. Er dachte zuerst, dass er von einer Mücke gestochen wurde.

Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen ist in Italien ein Mensch nach dem Biss einer sogenannten Violinspinne gestorben. Wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete, starb ein 23-Jähriger am Samstag in einem Spital im süditalienischen Bari an einem septischen Schock und Organversagen.
Demnach war er vor mehr als einem Monat von der Spinne ins Bein gebissen worden. Der junge Mann war gemäss italienischen Medienberichten in Collepasso in der Provinz Lecce mit Reinigungsarbeiten in einer ländlichen Gegend beschäftigt. Der 23-Jährige dachte zuerst, dass er von einer Mücke gestochen wurde, bis die Schwellung und Schmerzen im Bissbereich zunahmen. Als Gewebe am Bein abzusterben begann, begab sich der Mann zum Arzt und wurde sofort ins Spital gebracht. Medien berichten, dass er zuerst in Tricase und dann in Lecce behandelt wurde, zuletzt wurde er nach Bari verlegt.
Bereits im Juli war ein 52-jähriger Polizist auf Sizilien nach dem Biss einer Spinne derselben Art gestorben. Der Mann bemerkte nach einem Ausflug in den Bergen eine Rötung am Knöchel, die er aber auf einen Insektenstich zurückführte. Als die Schwellung und Schmerzen zunahmen, ging er einige Tage später ins Spital. Dort verstarb er trotz medizinischer Behandlung.
Die Violinspinne (Loxosceles rufescens) kommt laut dem Weltkatalog der Spinnen ursprünglich im Mittelmeerraum vor, hat sich mittlerweile aber auch nach Asien und Nordamerika verbreitet. Sie misst nur bis zu 7,5 Millimeter und hat ihren Namen von einem geigenförmigen Fleck auf ihrem Körper. Sie lebt bevorzugt zurückgezogen in kaum besiedelten Gebieten, ist aber auch in der Nähe von Häusern, vor allem in Gärten, zu finden.

Die Spinne gilt als wenig bissfreudig und sorgt nur sehr selten für Todesfälle, insbesondere wenn der Biss nicht behandelt wird. Bis vor kurzem gab es kaum Meldungen dieser Art, dieses Jahr starben bereits drei Personen. Neben den beiden Todesfällen in Italien ist im August auch in Griechenland ein 48-Jähriger Mann verstorben, der erst einige Tage nach dem Biss mit starken Schmerzen ins Spital ging.
Die Wirkung des kaum spürbaren Bisses entfaltet sich erst nach 48 bis 72 Stunden vollständig. Symptome beinhalten Irritationen der Haut, Absterben des Gewebes, Fieber, Herzrhythmusstörungen bis hin zu Muskelschäden und Blutungen. Ein Biss sollte immer sofort medizinisch abgeklärt werden.
SDA/anf
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