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Deutschlandweite Störung
Lange Warteschlangen nach IT-Ausfall an deutschen Flughäfen

This picture taken on July 25, 2024, shows passengers queuing at the departures hall at Frankfurt's International Airport, western Germany, after activists of the Letzte Generation (Last Generation) movement glued themselves on the tarmac. Police on July 25, arrested eight climate activists who forced their way into Frankfurt airport, Germany's busiest, forcing it to temporarily suspend arrivals and departures. (Photo by Daniel ROLAND / AFP)
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Ein Technikausfall bei den Grenzkontrollen hat am Freitag an grossen deutschen Flughäfen zu massiven Problemen bei der Einreise aus Nicht-Schengen-Staaten geführt. Das für die automatisierte Einreisekontrolle zuständige IT-System funktionierte nicht, sagte ein Sprecher der Bundespolizei St. Augustin. Die Polizei habe die Kontrollen händisch durchführen müssen. Deshalb sei zu Wartezeiten und Rückstaus gekommen. Es handle sich um einen «bundesweiten Systemausfall». Betroffen waren alle grossen Flughäfen.

Nach einigen Stunden scheint sich die Lage nun zu entspannen. «Aus Sicht der Bundespolizei scheinen die Entstörungsmassnahmen beim Bundeskriminalamt (BKA) erste Wirkungen zu zeigen», teilte die Behörde in Potsdam mit. Zuvor hatten unter anderem der Hauptstadtflughafen BER und der Düsseldorfer Flughafen mitgeteilt, dass es keine Probleme mehr gebe.

Nach Angaben des Bundesinnenministeriums und der Bundespolizei gab es technische Störungen an Informationssystemen, «die das BKA für den polizeilichen Informationsverbund» betreibe. Davon betroffen seien auch die Einreisekontrollen durch die Bundespolizei.

Das BKA arbeite mit seinen Partnerbehörden «mit Hochdruck daran, die Störungen komplett zu beheben und die Ursachen zu finden», hiess es sowohl vom Ministerium als auch von der Bundespolizei. Seit 14.00 Uhr sei es zu Beeinträchtigungen gekommen. Die Polizeikräfte seien für die Kontrollen verstärkt worden.

Am grössten deutschen Flughafen in Frankfurt waren die Auswirkungen bis zum Freitagnachmittag gering. «Operativ» gebe es kaum Probleme, sagte ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport, der Betrieb laufe «regulär». Ein Sprecher der Bundespolizei, zuständig für den Flughafen Frankfurt, sagte der «Bild»-Zeitung: «Unsere Kollegen müssen vieles händisch machen, was vorher das System gemacht hat. Aktuell kriegen wir es noch gewuppt.» 

Der Flughafen Düsseldorf teilte mit, dass es Beeinträchtigungen bei der Grenzkontrolle für Flüge in und aus dem Nicht-Schengen-Bereich wie Türkei, Ägypten oder Katar komme. «Derzeit sind hier nur Ein- und Ausreisen mit starken Verzögerungen möglich», hiess es. EU-Destinationen und weitere Staaten, die dem Schengen-Raum angehören, seien nicht betroffen. Die betroffenen Passagiere würden von Mitarbeitern des Flughafens mit Wasser versorgt.

Fahndungs- und Auskunftssystem in Hamburg ausgefallen

Vom Flughafen Berlin hiess es: «Es kommt punktuell zu längeren Wartezeiten bei der Einreise aus dem Nicht-Schengen-bereich, aber es gibt keinen Einreisestopp.» 

Auch der Münchner Flughafen war laut einem Sprecher zumindest zwischenzeitlich von der Störung betroffen. Auswirkungen auf den Flugplan habe es zunächst aber nicht gegeben.

Am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden in Baden-Württemberg müssen laut Bundespolizei Offenburg 450 Passagiere im Terminal warten. Zwei Maschinen können demnach wegen der Störung nicht abgefertigt werden. Sie sollten nach Marokko und nach Albanien abheben.

In Hamburg fiel nach Angaben der Bundespolizei ein Fahndungs- und Auskunftssystem der Polizei aus, so dass es bei den Grenzkontrollen am Flughafen zu Verzögerungen komme. Da Anfragen derzeit über ein anderes, langsameres System erfolgen müssten, dauere die Abfertigung etwas länger. Er betonte jedoch, es herrsche kein Chaos. Das Problem betreffe auch nur Passagiere, die aus Drittstaaten ausserhalb der EU kämen oder dorthin wollten – und deshalb zu Grenzkontrollen müssten. Ausdrücklich nicht betroffen seien die Sicherheitsschleusen. 

Auslöser noch unklar

Die Zuständigkeit liege beim Bundeskriminalamt (BKA). Das polizeiliche Informationssystem Inpol ist ein elektronischer Datenverbund zwischen Bund und Ländern. Es gilt als Herzstück des Informationsverbunds der Polizeien von Bund und Ländern. Alle Polizeibehörden können dort Daten einspeichern und abrufen.

Probleme haben unter anderem auch die Airports Hannover und Hamburg. Laut Bundespolizei sind die sächsischen Flughäfen in Leipzig und Dresden aktuell dagegen noch nicht betroffen. Der Auslöser für den IT-Ausfall bei der Bundespolizei war zunächst unklar.

DPA/step