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Corona-Medienkonferenz
«Jede zehnte Person hat sich vergangene Woche mit dem Coronavirus angesteckt»

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Das Wichtigste in Kürze

  • Für die Fachleute des Bundes ist der Höhepunkt der Omikron-Welle noch nicht erreicht.

  • Neueste Trendrechnungen sagen einen weiteren Anstieg bei den Neuansteckungen voraus.

  • Das BAG geht davon aus, dass sich in der Schweiz pro Tag etwa 100'000 Menschen mit dem Coronavirus anstecken. Die hohe Positivitätsrate bei Tests weise auf eine hohe Dunkelziffer hin.

  • Den Forderungen nach einer Abschaffung aller Corona-Schutzmassnahmen erteilt das BAG eine Absage.

  • Die Schweiz gehört weiterhin zu denjenigen Ländern mit dem höchsten Infektionsgeschehen in Europa.

BAG und Taskforce halten Massnahmen nach wie vor für nötig

In der Schweiz ist eine Debatte um die mögliche Aufhebung aller Corona-Schutzmassnahmen entbrannt. Während der Schweizerische Gewerbeverband (SGV) und bürgerliche Politikerinnen und Politiker einen sogenannten «Freedom Day» fordern, erteilen die Fachleute des Bundes der Idee eine Absage.

Die Botschaft an der Medienkonferenz am Dienstagvormittag in Bern war klar: Eine Überlastung des Gesundheitswesens sei nicht mehr zu erkennen, zudem sorge die Omikron-Variante für mildere Krankheitsverläufe, sagten die Vertreterinnen und Vertreter mehrerer Verbände und bürgerlicher Parteien.

Organisiert hatte den Anlass der SGV, anwesend waren auch Vertreterinnen und Vertreter der Parteien FDP, SVP und Die Mitte, des Fitness- und Gesundheitscenter Verbandes, von Gastrosuisse und der Expo Event Swiss Livecom Association.

Ruf nach «Freedom Day» Anfang Februar

Quarantäne- und Isolationsmassnahmen sowie die Homeoffice-Pflicht seien sofort aufzuheben, sagte SGV-Direktor Hans-Ulrich Bigler. Der Bundesrat solle das Heft wieder in die Hand nehmen und «die unsägliche Task Force» nach Hause schicken. Diese sei demokratisch nicht legitimiert und verbreite mit ihren Untergangsszenarien Angst und Panik.

Der Zürcher SVP-Nationalrat Thomas Matter forderte die Aufhebung aller Massnahmen bereits am 2. Februar – einen «Freedom Day», wie ihn etwa die britische Regierung schon im vergangenen Sommer einmal ausrief. Gastrosuisse-Präsident Casimir Platzer sagte, die Zertifikatspflicht verhindere keine Ansteckungen mehr, denn die Leute steckten sich an, und zwar überall, mit oder ohne Zertifikat.

Die Replik folgte am Dienstagnachmittag am Point de Presse des Bundesamts für Gesundheit (BAG) und der wissenschaftlichen Covid-Taskforce des Bundes. Geduld sei gefragt, sagte Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit beim Bundesamt für Gesundheit (BAG), vor den Bundeshausmedien in Bern.

Fortschritte nicht verspielen

Der Höhepunkt der Omikron-Welle sei noch nicht erreicht, warnte Mathys. Falls jetzt ein «Freedom Day» ausgerufen werde, stiegen die Fallzahlen noch stärker an. Es sei schade, wegen zwei oder drei Wochen Fortschritte zu verspielen. «Das macht einfach keinen Sinn».

Auch wenn die Spitäler nicht überfordert seien, gebe es Gründe, das Infektionsgeschehen weiter zu kontrollieren, so Mathys. Aus epidemiologischer Sicht seien die Massnahmen deshalb noch eine gewisse Weile aufrechtzuerhalten. So vermeide man unnötiges Leid.

Der Ökonom Jan-Egbert Sturm, Professor an der ETH Zürich und einer der Vizepräsidenten der Taskforce, sagte, ein sogenannter «Freedom Day» könnte gerade für die Branchen, die nun danach riefen, zum «Schuss in den eigenen Fuss» werden.

Lage in Spitälern stabil

Mathys bestätigte jedoch, die Zahl der Hospitalisationen sei stabil oder sinke eventuell leicht. Die Zahl der Todesfälle sei auf tiefem Niveau ebenfalls stabil. Wieso sich in der Schweiz anders als andernorts in Europa die Zahl der Spitaleintritte fast vollständig von jener der Neuansteckungen entkoppelt habe, sei noch nicht klar. Die Schweiz scheine ein Sonderfall zu sein.

Dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) wurden am Dienstag innerhalb von 24 Stunden 36'658 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet. Gleichzeitig registrierte das BAG 12 neue Todesfälle und 121 Spitaleinweisungen.

Tatsächlich ist gemäss Mathys allerdings davon auszugehen, dass sich in der Schweiz pro Tag etwa 100'000 Menschen mit dem Coronavirus anstecken. Die hohe Positivitätsrate bei Tests weise auf eine erhebliche Dunkelziffer hin.

Worst-Case-Szenario nicht bestätigt

Die schlimmsten Befürchtungen der wissenschaftlichen Taskforce des Bundes werden laut Urs Karrer, Vizepräsident der Taskforce, wohl nicht Realität. Man werde sich wohl im unteren Bereich der Schätzungen bewegen. Vor zwei Wochen hatte die Taskforce gewarnt, Mitte Februar könnten pro Woche 80 bis 300 zusätzliche Covid-Erkrankte Intensivpflege benötigen.

Karrer ist zuversichtlich, dass auf den Intensivstationen eine nachhaltige Entspannung möglich ist. Auf den Normalstationen – also den Akutbetten – könne es durchaus weiterhin zu relevanten Belastungen kommen.

Änderung bei Spitaleintritten schon vor Omikron

Zugleich warnte Karrer, im Hauptberuf Chefarzt für Infektiologie und Spitalhygiene am Kantonsspital Winterthur, davor, die gegenwärtige Entwicklung falsch zu interpretieren. Die Omikron-Variante des Coronavirus sei nicht einfach harmlos.

Schon seit November beobachte man einen massiven Abfall der Hospitalisierungsrate nach Corona-Infektionen, erklärte Karrer. Damals sei noch die Delta-Variante dominant gewesen. Die wichtigsten Gründe für die Entwicklung für seien die zunehmende Immunität in der Bevölkerung durch die Impfung und das Verhalten der Älteren, die sich vorsichtig verhielten. Erst an dritter Stelle folgten als Grund die spezifischen Eigenschaften der Omikron-Variante. (SDA)

Karrer: «Jede zehnte Person in der Schweiz innerhalb einer Woche infiziert»

In der Schweiz hat sich vergangene Woche gemäss der Covid-19-Taskforce des Bundes wohl jede zehnte Person mit dem Coronavirus angesteckt. Der deutliche Anstieg der Neuinfektionen habe sich aber verlangsamt.

Vergangene Woche seien 230'000 Personen positiv auf das Coronavirus getestet, sagte Urs Karrer, Vizepräsident der Covid-19-Taskforce des Bundes. Unter Berücksichtigung der Dunkelziffer von Faktor 3 bis 4 hätten sich wohl 700'000 bis 950'000 Personen mit Omikron infiziert. Die Viruszirkulation sei aktuell so hoch wie noch nie im gesamten Pandemieverlauf, sagte der Chefarzt Infektiologie und Spitalhygiene am Kantonsspital Winterthur.

Die Zahlen steigen noch immer, der starke Anstieg habe sich aber verlangsamt, sagte der Infektiologe. Der R-Wert sei von 1,6 per Ende Dezember auf aktuell 1,2 gesunken. Entweder, weil der Höchststand an Ansteckungen erreicht worden sei, respektive in den nächsten Tagen bis Wochen erreicht werde, «oder die Grenzen der Erfassung durch Tests ist überschritten».

Drittimpfungen spielten eine Rolle

Bei den 20- bis 29-Jährigen seien die Ansteckungen inzwischen rückläufig, bei den Kindern unter 10 Jahren gebe es den schnellsten Anstieg und Personen über 60 Jahre seien von Omikron bisher verhältnismässig wenig betroffen. «Wir vermuten, dass Drittimpfungen eine Rolle spielen, insbesondere bei der Unterbrechung der Übertragung in Alters- und Pflegeheimen», erläuterte Karrer.

Die Situation in den Spitälern lasse sich derzeit aber nicht an den Spitaleinweisungen ablesen, sagte Karrer ausserdem. Es sei unklar, ob die Zahl der Einweisungen zu oder abnimmt.

Betreffend der Verkürzung der Quarantäne und Isolation auf fünf Tage sagte Karrer, dass diese gerechtfertigt sei, dass aber das Risiko bestehe, dass es nach den fünf Tagen zu Übertragungen kommen kann. «Dieses Risiko kann reduziert werden, wenn für weitere fünf Tage zusätzliche Massnahmen eingehalten werden», sagte Karrer. Bei Symptomen in Isolation bleiben, möglichst wenige Kontakte und wenn, dann mit Maske, und kein Besuch von Spitälern oder anderen geschützten Orten. Zudem sagte er: «Wer sich im Moment einen Test überlegt, ist bereits zu 35 Prozent positiv.»

Karrer äusserte sich auch zur neu aufgetauchten Untervariante von Omikron. Diese sei in der Schweiz bisher zehn Mal nachgewiesen worden, mit steigendem Anteil. Es gebe Anhaltspunkte, dass sich diese Variante noch schneller verbreitet als Omikron. Allerdings gebe es keine Hinweise für schwerere Verläufe. «Es wird vermutet, dass die Immunität auch gegen die Untervariante schützt», sagte Karrer zudem. Wer in den vergangenen vier Monaten keine Impfdosis erhalten hat, sollte dies jetzt nachholen. (SDA)

Ende der Presekonferenz

Die Medienkonferenz ist zu Ende. In Kürze folgen hier Zusammenfassungen.

Gültigkeit des Zertifkats

Wieso gibt es betreffend Gültigkeit des Zertifikats Unterschiede zur EU?

In Bezug auf die Gültigkeit des Zertifikats für Genesene sagte Mathys, man habe im Gegensatz zur EU die Gültigkeit von neun Monaten statt einem halben Jahr stehen lassen. Dies aus wissenschaftlicher Sicht, aber auch, weil jede technische Anpassung eine Herausforderung sei. Man sei momentan glücklicherweise in der Situation, in der man sich fragen könne, wie lange die Massnahmen, darunter das Zertifikat, in Kraft blieben, so Mathys.

Wieso ist die Schweiz ein Sonderfall in Europa?

Wieso sich in der Schweiz anders als andernorts in Europa die Zahl der Spitaleintritte fast vollständig von jener der Neuansteckungen entkoppelt habe, sei noch nicht klar, sagte Mathys. Die Schweiz scheine ein Sonderfall zu sein. Dies sei nicht zu erwarten gewesen. Doch man wisse nicht, was noch komme.

Explodierende Fallzahlen solle man sich auf den womöglich letzten Metern nicht leisten, «es braucht noch ein bisschen Geduld». Es sei schade, wegen zwei oder drei Wochen Fortschritte zu verspielen. «Das macht einfach keinen Sinn».

Steigen die Zahlen trotz Entlastung der IPS nochmals an?

Urs Karrer: «Auf den Intensivstationen bin ich zuversichtlich, bei den restlichen Abteilungen kann es durchaus zu relevanten Belastungen kommen.» Wenn jede 10. Person positiv getestet ist, sei auch jede 10. Person potenziell ansteckend, so Karrer. «Sich da vor einer Omikron-Ansteckung zu schützen, ist nicht trivial.» Da helfe auch eine Drittimpfung.

Gibt es eine Statistik zu Kinderimpfungen?

Urs Karrer: «Die meisten Kinder sind wohl gerade an der Schwelle zur zweiten Dosis.» Die erste Dosis vermittle aber keinen hochgradigen Schutz gegen Omikron, so Karrer. Deshalb hätte die Impfung der Kinder noch keine epidemiologische Wirksamkeit.

Mathys ergänzt: «Bei den Kindern sind die Infektionsraten relativ hoch. Dies, weil die Immunität in diesem Teil der Bevölkerung noch sehr gering sei. Die gute Nachricht: Die Krankheitsverläufe sind bei Kindern nicht gravierend.»

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Massnahmen aufheben?

Frage: Eine Allianz fordert die Aufhebung der Massnahmen. Was meinen die Experten dazu?

«Wir haben den Peak dieser Welle noch nicht erreicht», sagt Urs Karrer. Man würde unnötige und zusätzliche Schäden verursachen, wenn man jetzt sofort alles über Bord werfen würde. Dies wäre aus wissenschaftlicher Sicht keine vernünftige Strategie.

Ökonom Sturm ergänzt: «Ohne diese Massnahmen wäre die Situation wohl deutlich schlimmer, als sie jetzt ist. Wir können nicht einschätzen, was denn wäre, wenn wir alles aufheben würden.»

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Journalistenfragen

Wie wichtig sind Tests eigentlich noch, will eine Journalistin von Patrick Mathys wissen. Ohne Tests sei es schwierig, eine Einschätzung zu machen. Selbst in Testcentren fragt man sich: wieso soll man überhaupt noch testen?

Mathys: «Dies ist wegen der Einstellung: Omikron ist zu milde». Er sagt, es solle weiter getestet werden. «Und wenn sie ein Zertifikat wollen, bleibt ihnen nicht viel anderes übrig.».

Wirtschaft von Ausfällen betroffen

Ökonom Jan-Egbert Sturm: In fast allen Branchen leide man unter Beeinträchtigung bei der Verfügbarkeit des Personals. Diese sei deutlich gestiegen. Zwischen 30 und 45 Prozent der Unternehmen hätten über solche Probleme berichtet, so Sturm.

Noch mehr beschäftigten die meisten Branchen die Lieferengpässe – mit Ausnahme des Gastgewerbes: dort stünden die Nachfrageengpässe ganz oben auf der Liste.

Das Gastgewerbe sei insgesamt am meisten betroffen. Dort sei ein Anteil von rund 20 Prozent der Existenzen gefährdet.

Zwischen dem 8. und 21. Januar sei ein Anstieg von Mitarbeitern, die in Quarantäne mussten, zu verzeichnen gewesen, sagt Sturm.

Die Umsatzeinbussen hielten sich hingegen in Grenzen. Der durchschnittliche Rückgang der Umsätze liege bei etwa 1 Prozent. Wenn mehr als 15 Prozent der Mitarbeitenden sich in Isolation oder Quarantäne befänden, sei der Umsatz vermehrt betroffen. Hier gäbe es aber Unterschiede in den Branchen. «Zusammenfassend lässt sich also sagen: Die Wirtschaft behauptet sich recht gut – wenn man die Umsatzentwicklung betrachtet», sagt Jan-Egbert Sturm.

Auf die Frage, ob die Quarantäne abgeschafft werde solle, sagte Sturm, dies hätte im Moment wenig Auswirkungen auf den Verlauf der Pandemie. Die Quarantäne senke den R-Wert nur um etwa 3 Prozent. Ohne die Massnahmen wäre die Situation aber deutlich schlimmer, man solle vorsichtig bleiben.

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Urs Karrer: Viruszirkulation so hoch, wie noch nie

Urs Karrer führt weiter aus: In der vergangenen Wochen wurden 230'000 Personen positiv getestet. Ausgehend von einer Dunkelziffer von Faktor 3 bis 4 hiesse dies, dass sich bis zu 950'000 Personen mit Omikron angesteckt haben könnten. «Das bedeutet, dass sich rund jede zehnte in der Schweiz lebende Person in der letzten Woche mit dem Coronavirus angesteckt hat.»

Der geschätzte R-Wert sei von 1,6 Ende Dezember auf 1,2 gesunken. Dies könne bedeuten, dass der Höchststand der Omikron-Welle in den nächsten Tagen oder Wochen erreicht werden könnte, «oder die Grenzen der Erfassung durch Tests ist überschritten».

Zu früh, in Euphorie zu verfallen

Auch wenn die IPS trotz oder wegen Omikron nicht am Anschlag sind, warnt Mathys: «Es ist zu früh, in Euphorie zu verfallen und die unmittelbare Aufhebung sämtlicher Massnahmen zu fordern.» Eine Lockerung von Massnahmen würde zwangsläufig zu einer nochmaligen Beschleunigung des Infektionsgeschehen führen, so Mathys.

Noch sei Vorsicht angebracht, damit die Schweiz mit einem möglichst geringen Schaden durch die Omikron-Welle komme, sagt Mathys. «Wenn wir hier alle noch einmal einen Effort leisten, können wir dies schaffen.»

Beurteilung der aktuellen Situation

Mathys weiter: «Wie erwartet breitet sich die Omikron-Variante in der Schweiz sehr rasch aus.» Fast 90 Prozent mache der Anteil von Omikron aus, die Variante habe Delta «mehr oder weniger» verdrängt. Delta werde aber weiterhin zirkulieren.

Die Hospitalisationen hätten aber nicht so zugenommen, wie das BAG nach Beobachtungen in anderen Ländern erwartet hätte.

Auf den Intensivpflegestationen werden vor allem wegen der Delta-Variante schwere Krankheitsverläufe beobachtet.

Dunkelziffer extrem hoch

Das BAG geht von einer hohen Zahl nicht gemeldeter und entdeckter Fälle aus: Pro Tag dürften sich etwa 100'000 Personen mit Covid anstecken.Viele Krankheitsfälle würden dabei unentdeckt bleiben.

Mathys macht deutlich: «Es ist noch nicht davon auszugehen, dass der Höhepunkt der Omikron-Welle jetzt bereits erreicht ist.»

Blick auf die Spitäler

Die Hospitalisationen sind seit Dezember mehr oder weniger stabil, so Mathys. Seit dem Jahreswechsel sei sogar ein leichter Rückgang zu verzeichnen, die sei aber mit Blick auf zu erwartende Nachmeldungen mit Vorsicht zu interpretieren.

Im Schnitt über die vergangenen 7 Tage müssten immer noch rund 80 Personen hospitalisiert werden.

Die Hospitalisationen bei den Ältesten sei immer noch am grössten.

Hohes Infektionsgeschehen

Mathys: Die Schweiz gehört weiterhin zu denjenigen Ländern mit dem höchsten Infektionsgeschehen in Europa. In der Altersklasse der 20- bis 39-Jährigen sei ein leichter Rückgang der Inzidenz zu verzeichnen. Sie bleiben aber die am stärksten betroffene Bevölkerungsschicht.

Mathys macht auch auf die regionalen Unterschiede bezüglich der Verbreitung von Omikron aufmerksam.

Start der Medienkonferenz

Der Informationsanlass beginnt. Nach einer routinierten Begrüssung erläutert BAG-Experte Patrick Mathys die aktuelle Covid-Lage: Die Ausbreitung von Omikron schreitet kontinuierlich und rasch voran. Der Höhepunkt der Omikron-Welle scheint noch nicht erreicht zu sein, so Mathys. Die Hospitalisationen sind stabil, bis leicht rückläufig, und die Todesfälle verharren auf einem tiefen Niveau.

Die täglichen Neuinfektionen nehmen weiter zu. Am 17. Januar wurden mit fast 42'000 positiven Testresultaten der bisher höchste Wert erreicht. Knapp 90'000 Fälle allein am letzten Wochenende seien dazugekommen.

Start der Pressekonferenz um 14 Uhr

Diese Experten des Bundes informieren am Nachmittag um 14 Uhr über die aktuelle Pandemie-Lage in der Schweiz:

  • Vom BAG: Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit.

  • Die Vizepräsidenten der Task Force: Urs Karrer (Chefarzt Infektiologie und Spitalhygiene am Kantonsspital Winterthur) und Ökonom Jan-Egbert Sturm (Professor an der ETH Zürich).

BAG-Zahlen verzögern sich

Die neusten Zahlen des Bundesamts für Gesundheit werden heute Dienstag verspätet veröffentlicht. Das teilte das BAG via Twitter mit. Ein Zeitpunkt wurde nicht genannt. Normalerweise werden sie um 13.30 Uhr veröffentlicht.

Allianz fordert sofortiges Ende der Corona-Massnahmen

Die Corona-Massnahmen seien per sofort aufzuheben. Dieser Ansicht ist eine Allianz von Branchenverbänden sowie Vertreterinnen und Vertretern bürgerlicher Parteien. Die geltenden Einschränkungen seien gesellschaftlich und wirtschaftlich nicht mehr vertretbar.

Weitere Massnahmen seien weder verhältnismässig noch geeignet, um die Situation in den Spitälern oder die epidemiologische Entwicklung positiv zu beeinflussen, hiess es heute an einer Medienkonferenz in Bern, bei der nebst dem Schweizerischen Gewerbeverband (SGV) auch Vertreterinnen und Vertreter der Parteien FDP, SVP und Die Mitte, der Fitness- und Gesundheitscenter Verband, Gastrosuisse und die EXPO EVENT Swiss LiveCom Association zugegen waren. Hier gehts zum Artikel.

Berset macht Hoffnung auf baldiges Ende der Zertifikatspflicht

Zwar hat der Bundesrat vor gut einer Woche die seit Mitte Dezember geltenden Einschränkungen wie die 2-G-Regel bis Ende März verlängert. Trotzdem denkt Gesundheitsminister Alain Berset über ein mögliches Ende der Zertifikatspflicht nach – obschon sich das Coronavirus schon mehrmals als unberechenbar erwiesen habe und die Schweiz derzeit die höchsten Ansteckungszahlen seit Beginn der Pandemie verzeichne.

Hier gehts zum Artikel: Berset macht Hoffnung auf ein baldiges Ende der Zertifikatspflicht

red/nag