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Konflikt an der Gaza-Grenze
Israel beschiesst nach Angriffen mit Brandballons Hamas-Ziele

Maskierte Hamas-Mitglieder preparieren Ballons mit Sprengsätzen, um sie auf israelisches Gebiet zu schicken. (4. September 2021)
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Nach Angriffen militanter Palästinenser im Gazastreifen mit Brandballons hat Israels Luftwaffe erneut Ziele in dem Palästinensergebiet beschossen. In der Nacht zum Dienstag seien eine Werkstatt zur Herstellung von Raketen sowie eine militärische Anlage der in dem Küstenstreifen herrschenden Hamas angegriffen worden, teilte die Armee mit.

Teil der Militäranlage sei eine Zementfabrik, die zur Herstellung von Hamas-Angriffstunneln diene. Diese befinde sich absichtlich in einem zivilen Wohngebiet, neben einer Moschee und einer Wasseraufbereitungsanlage.

Augenzeugen berichteten, dass die Armee auch den Norden des Gazastreifens mit Artillerie beschossen habe. Nach Angaben medizinischer Kreise in der palästinensischen Enklave wurde niemand bei den israelischen Angriffen getötet.

An der Gaza-Grenze war es zuletzt immer wieder zu Konfrontationen gekommen, die die Sorge vor einem neuen grösseren Konflikt schürten. Bei täglichen gewaltsamen Demonstrationen gab es Tote und Verletzte. Es werden auch wieder vermehrt Ballons mit Brand- und Sprengsätzen aus Gaza auf israelisches Gebiet geschickt. Israelische Feuerwehrleute hatten erklärt, dass Brandballons drei Buschbrände in der Nähe des Gazastreifens verursacht hätten.

Die improvisierten Konstruktionen sind neben selbstgebauten Raketen eine gängige Waffe der Milizen im Gazastreifen.

Den Angriffen war ein spektakulärer Ausbruch von sechs palästinensischen Häftlingen aus einem israelischen Hochsicherheitsgefängnis am Montagmorgen vorausgegangen. Die Hamas feierte den Gefängnisausbruch als «heroischen Akt».

Israel hat in der vergangenen Woche eine Reihe von Erleichterungen umgesetzt, um die Lage zu beruhigen. Die Hamas fordert jedoch eine vollständige Aufhebung der seit 2007 verschärften Blockade des Gazastreifens. In dem Küstengebiet leben etwa zwei Millionen Menschen unter sehr schlechten Bedingungen. Israel und Ägypten begründen die Blockade mit Sicherheitserwägungen. Die Hamas wird von Israel, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft.

Israel hatte sich im Mai einen elftägigen militärischen Schlagabtausch mit militanten Palästinensern im Gazastreifen geliefert. Ägypten vermittelte schliesslich eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas, die am 21. Mai in Kraft trat.

sda/afp