Tausende Demonstranten40 Verletzte bei Zusammenstössen an Grenze zum Gazastreifen
Um an einen Brandanschlag auf die Al-Aksa-Moschee vor 52 Jahren zu erinnern, riefen die Hamas zu Protesten auf. Sie zündeten Autoreifen an, warfen Brandsätze und versuchten, über den Grenzzaun zu klettern.
Bei schweren Zusammenstössen zwischen palästinensischen Demonstranten und israelischen Sicherheitskräften an der Grenze zum Gazastreifen sind Dutzende Menschen verletzt worden. Ein 13-jähriger palästinensischer Junge und ein israelischer Grenzpolizist erlitten lebensgefährliche Verletzungen, wie das Gesundheitsministerium in Gaza und die israelische Armee am Samstag mitteilten.
Am Grenzzaun zwischen dem Gazastreifen und Israel hatten sich nach Angaben der im Gazastreifen regierenden radikalislamischen Hamas am Samstag Tausende Demonstranten versammelt. Sie zündeten Autoreifen an, warfen Brandsätze und versuchten, über den Zaun zu klettern.
47 verletzte Palästinenser
Die israelische Armee erklärte, «Hunderte von Aufrührern» hätten versucht, den Grenzzaun zu überwinden. Dabei seien auch Sprengsätze geworfen worden, mehrere Palästinenser hätten versucht, einem Soldaten sein Gewehr zu entwinden. Ein Soldat sei durch Schüsse vom Gazastreifen aus lebensgefährlich verletzt worden. Die Soldaten hätten Tränengas eingesetzt und – «falls erforderlich» – auch scharf geschossen.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza wurden auf palästinensischer Seite 41 Zivilisten verletzt, darunter ein 13-jähriger Junge.
Die israelische Armee flog nach eigenen Angaben als Reaktion auf die Vorfälle Luftangriffe im Gazastreifen. Dabei seien vier Werkstätten der Hamas-Organisation zum Waffenbau getroffen worden.
Erinnerung an Anschlag auf Al-Aksa-Moschee
Die Hamas hatte für Samstag zu Protesten aufgerufen, um an einen Brandanschlag auf die Al-Aksa-Moschee vor 52 Jahren zu erinnern. Die Al-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg in Jerusalem ist das drittwichtigste Heiligtum des Islams nach Mekka und Medina.
Israels Konflikt mit der Hamas war zuletzt im Mai eskaliert, als die radikalislamische Palästinenserorganisation als Reaktion auf Zusammenstösse zwischen Palästinensern und der Polizei in Ost-Jerusalem massiv Raketen auf Israel abgefeuert hatte. Bis zum Inkrafttreten einer von Ägypten vermittelten Waffenruhe wurden 260 Palästinenser getötet. Bei den Raketenangriffen auf Israel wurden in diesem Zeitraum 13 Menschen getötet.
AFP/chk
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