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Heftige Reaktion aus Deutschland
Irans Justiz: Deutsch-Iraner soll bereits vor Hinrichtung gestorben sein

(FILES) In this file photo taken on July 31, 2023 a demonstrator holds a picture of Iranian-German Jamshid Sharmahd (L), who has been sentenced to death in Iran, with his daughter Gazelle Sharmahd during a demonstration for his release in front of the German Foreign Ministry in Berlin. Iranian authorities on October 28, 2024 executed German-Iranian Jamshid Sharmahd, who was detained in 2020 by Iranian authorities, the judiciary said.  "After going through the judicial process and the final approval of the court decision by the Supreme Court, the death sentence of Jamshid Sharmahd... was carried out this morning," the judiciary's Mizan website said, following Sharmahd's conviction for "corruption on earth". (Photo by INA FASSBENDER / AFP)
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Der im Iran zum Tode verurteilte Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd ist nach Angaben der iranischen Justiz vergangene Woche bereits vor seiner Hinrichtung gestorben. «Jamshid Sharmahd wurde zum Tode verurteilt, seine Hinrichtung stand ummittelbar bevor, aber er starb, bevor dies ausgeführt werden konnte», sagte Justizsprecher Asghar Jahangir vor Journalisten in Teheran.

Die iranische Justiz hatte am 28. Oktober auf ihrem offiziellen Portal die Vollstreckung des Todesurteils gegen Sharmahd bekanntgegeben. Der Deutsch-Iraner war im August 2020 von iranischen Behörden festgenommen worden. Nach Angaben seiner Familie wurde der Oppositionelle bei einem Zwischenstopp in Dubai vom iranischen Geheimdienst in den Iran verschleppt. Wegen «Korruption auf Erden» wurde er im Februar 2023 zum Tode verurteilt.

Sharmahd soll Anführer einer Oppositionsgruppe sein

Die iranische Justiz warf Sharmahd vor, im Jahr 2008 an einem Anschlag auf eine Moschee mit 14 Toten und 300 Verletzten in der südiranischen Stadt Schiras beteiligt gewesen zu sein. Zudem wurde er beschuldigt, Anführer der Oppositionsgruppe Tondar (deutsch: Donner) zu sein. Diese lehnt das politische System der Islamischen Republik Iran ab und wird von Teheran als Terrororganisation betrachtet.

Die iranische Justiz warf Sharmahd zudem vor, Kontakte zum FBI und zur CIA zu pflegen sowie Kontaktversuche zum israelischen Geheimdienst Mossad unternommen zu haben.

Iran akzeptiert keine doppelte Staatsbürgerschaft

Der in Teheran geborene Sharmahd war in Deutschland aufgewachsen und 2003 in die USA ausgewandert. Er hatte sich in persischsprachigen Exilsendern kritisch über die Regierung in Teheran geäussert.

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Sharmahd sei von der Justiz «als Iraner für die von ihm begangenen terroristischen Taten» verurteilt worden, sagte Jahangir. «Selbst wenn er nicht Iraner gewesen wäre und im Iran Verbrechen verübt hätte, hätten wir entsprechend der Gesetze und Vorschriften das Recht gehabt, diese zu verfolgen», fügte der Sprecher hinzu. Der Iran akzeptiert keine doppelte Staatsbürgerschaft.

Die Bundesregierung hatte den Iran nach der Bekanntgabe der Hinrichtung auf das Schärfste kritisiert. Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte, dies zeige, «was für ein menschenverachtendes Regime in Teheran herrscht». Das Auswärtige Amt ordnete die Schliessung der drei iranischen Generalkonsulate in Deutschland an.

SDA/lop