Iranische Aktivistin MohammadiFriedensnobelpreisträgerin tritt in Hungerstreik
Die iranische Menschenrechtsaktivistin Narges Mohammadi protestiert gegen die Haftbedingungen und mangelnde medizinische Versorung im berüchtigten Ewin-Gefängnis in Teheran.
Die im Iran inhaftierte Friedensnobelpreisträgerin hat einen Hungerstreik begonnen. Sie habe ihrer Familie darüber eine Nachricht aus dem berüchtigten Ewin-Gefängnis in der Hauptstadt Teheran zukommen lassen.
Das wurde am Montag auf ihrem Instagram-Account mitgeteilt, der von Angehörigen im Ausland betrieben wird. «Wir sind besorgt über Narges Mohammadis körperliche Verfassung und Gesundheit», hiess es weiter.
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Mohammadi, eine der bekanntesten Menschenrechtsaktivistinnen im Iran, war dieses Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden. Sie erhielt den Preis laut dem Nobelkomitee in der norwegischen Hauptstadt Oslo «für ihren Kampf gegen die Unterdrückung der Frauen im Iran und ihren Kampf für die Förderung der Menschenrechte und der Freiheit für alle».
Vorwurf: Keine Behandlung ohne Kopftuch
Mit ihrem Hungerstreik protestiert Mohammadi laut dem Instagram-Post gegen Haftbedingungen: Demnach sollen kranke Inhaftierte vernachlässigt werden und nicht die medizinische Behandlung erhalten, die sie benötigen.
In der vergangen Woche war Mohammadi ihrer Familie zufolge ein Transport zu einer dringend benötigten medizinischen Behandlung in einer Herzklinik verwehrt worden, weil sie sich weigerte, dafür das im Iran für Frauen vorgeschriebene Kopftuch anzulegen.
Die 51-jährige Mohammadi spielt eine zentrale Rolle im Kampf für Frauenrechte und Meinungsfreiheit in ihrem Land. Sie setzt sich gegen den Kopftuchzwang sowie gegen die Todesstrafe im Iran ein. Deswegen wurde sie seit 1998 wiederholt inhaftiert und auch ausgepeitscht. Seit November 2021 sitzt sie wegen «Propaganda gegen den Staat» im berüchtigten Teheraner Ewin-Gefängnis in Haft.
Für ihren Einsatz wird Mohammadi bei der Nobelpreis-Verleihung im Dezember mit dem diesjährigen Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
SDA/anf
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