Iran bezeichnet europäische Marinemission als «feindselig»
Die Regierung in Teheran weist den britischen Vorschlag einer Seeschutzmission im Persischen Golf zurück.
Der Iran hat am Sonntag einen britischen Vorschlag für eine europäische Marinemission im Persischen Golf zurückgewiesen. «Wir haben gehört, dass sie eine europäische Flotte in den Persischen Golf entsenden wollen, was natürlich eine feindselige Botschaft transportiert, provokativ ist und die Spannungen vergrössern wird», zitierte die Nachrichtenagentur Isna den Regierungssprecher Ali Rabiei. «Wir sind der grösste Repräsentant maritimer Sicherheit im Persischen Golf», fügte er hinzu. Nach der Festsetzung des britischen Tankers Stena Impero in der Strasse von Hormuz hatte Grossbritannien vor knapp einer Woche angekündigt, eine europäische Marinemission zur Sicherung des Seeverkehrs in der Golfregion bilden zu wollen. Am Donnerstag ordnete London seine Marine an, Schiffe unter britischer Flagge in der Meerenge zu eskortieren.
Die Bundesregierung hat sich bislang nicht auf eine deutsche Beteiligung an einer möglichen Marinemission festgelegt, dies allerdings auch nicht ausgeschlossen. Auch international gibt es dafür bislang keine Beschlüsse. Frankreich erklärte, keine zusätzlichen Schiffe in die Region schicken zu wollen. Es wolle aber Informationen bereitstellen und seine bisherigen Einsatzkräfte vor Ort entsprechend koordinieren. Am 4. Juli Juli war in Gibraltar der iranische Öltanker Grace 1 aufgebracht worden. Die Behörden des britischen Überseegebiets verdächtigen den Iran, Syrien unter Verstoss gegen internationale Sanktionen mit Öl beliefern zu wollen. Teheran hatte die Beschuldigungen Gibraltars zurückgewiesen und von einem Akt der «Piraterie» gesprochen.
Teheran bestreitet jede Verwicklung
Seit dem Ausstieg Washingtons aus dem internationalen Atomabkommen mit Teheran im Mai 2018 und der US-Strategie des «maximalen Drucks» gibt es zunehmende internationale Spannungen. Der Iran hat wiederholt gedroht, die Strasse von Hormuz zwischen dem Persischen Golf und dem Golf von Oman zu blockieren. Rund ein Drittel des auf dem Seeweg transportierten Öls wird durch die Meerenge zwischen dem Iran und dem Oman befördert.
Seit Mai hat eine Reihe von Vorfällen die Spannungen in der Region verschärft. Am 12. Mai meldeten die Emirate «Sabotageakte» gegen vier Handelsschiffe vor ihrer Küste. Einen Monat später wurden zwei Öltanker im Golf von Oman attackiert, nachdem sie die Meerenge von Hormuz passiert hatten. Die USA machten die iranischen Revolutionsgarden für die Vorfälle verantwortlich. Teheran bestritt jede Verwicklung.
AFP
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