AboInterview zu Transgender und Genderstern«Die Geschlechtsidentität eines Kindes lässt sich nicht bestimmen»
Die profilierte Schweizer Kinder- und Jugendpsychiaterin Dagmar Pauli kritisiert den Umgang mit Trans-Menschen. In ihrem neuen Buch plädiert sie für weniger Angst und eine offenere Gesellschaft.
«Gendergaga» und «Woke-Wahnsinn» sind in der Schweiz etwas aus den Schlagzeilen verschwunden. Jetzt kommen Sie mit einem neuen Buch zu Transgender. Ist es Ihnen zu ruhig um das Thema geworden, Frau Pauli?
Ich hoffe sehr, dass das Buch nicht wieder einen Shitstorm von allen Seiten auslöst. Meine Absicht ist es, die immer wieder aufflackernden Diskussionen zu versachlichen. Anstatt mit bruchstückhaften Informationen über einzelne Aspekte zu streiten, will ich mit dem Buch eine Gesamtsicht anbieten und so Vorbehalte entkräften. Wenn beim nächsten Mal wieder von «Genderwahn» die Rede ist und behauptet wird, wir würden den Jugendlichen ungeprüft irgendwelche Hormone nachschmeissen, können alle nachlesen, wie es wirklich ist. Das ist jetzt natürlich etwas optimistisch, ich weiss.