Maturitätsquote Kanton ZürichIn Herrliberg machen 44 Prozent aller Schüler die Matura
Am Zürichsee ist die Maturitätsquote überdurchschnittlich hoch. Einzige Ausnahme ist die Gemeinde Oetwil.

Die kürzlich veröffentlichte Maturitätsquote liegt in einigen Gemeinden im Bezirk Meilen weit über dem kantonalen Durchschnitt. Während im Kanton Zürich rund 19 Prozent der 19-Jährigen eine Matura ablegen, sind es in Zollikon gut 40 Prozent, in Küsnacht gut 42 und in Herrliberg gut 44 Prozent. Damit liegt Herrliberg wie in den letzten Jahren an der kantonalen Spitze.
Berechnet wird die Maturitätsquote, indem die Summe der Maturitätsabschlüsse der Gemeinde von 2016 bis 2019 durch die Summe der 19-Jährigen dieser Gemeinde in den genannten Jahren geteilt wird.
Auch im Bezirk Horgen sind die Quoten überdurchschnittlich. Die höchsten Maturitätsquoten haben dort Kilchberg mit gut 38 Prozent, Oberrieden mit gut 30 Prozent und Rüschlikon mit knapp 29 Prozent. Auch Richterswil, die Gemeinde mit der tiefsten Quote, ist mit 19,29 Prozent noch überdurchschnittlich.
Der Bildungsgrad der Eltern macht es aus
Die einzige Gemeinde in beiden Bezirken, die unter dem kantonalen Durchschnitt liegt, ist Oetwil. Dort beträgt die Maturitätsquote nur 16 Prozent. Auch in den letzten Jahren bildete die Gemeinde jeweils das Schlusslicht. Allerdings hat sich die Quote im Vergleich zur Quote von 2014 bis 2017 um 4 Prozent gesteigert. Oetwil hat weniger einkommensstarke Haushalte als die Nachbargemeinden, was eine Erklärung für die vergleichsweise grössere Beliebtheit der Berufsbildung ist.
Gemeinhin wird die anhaltend hohe Maturitätsquote in den Zürichseegemeinden durch die hohe Zahl an Akademikerhaushalten erklärt. Hinzu kommen die zahlreichen Expats, die aus dem Ausland für einige Jahre aus beruflichen Gründen in die Schweiz ziehen. Sie setzen meistens auf den gymnasialen Ausbildungsweg, weil sie mit der Berufsbildung nicht vertraut sind.
Dieses Jahr wurden die Maturaprüfungen aufgrund der Corona-Krise abgesagt. Stattdessen galten nur die Vornoten für das Maturazeugnis. Inwiefern sich diese Änderung auf die Zahl der erfolgreichen Abschlüsse oder den Notendurchschnitt ausgewirkt hat, ist noch unklar. Die Zahlen dazu seien noch nicht fertig aufgearbeitet, heisst es auf Anfrage beim Kanton.
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