Immobilien der RoyalsIn diesen 14 Schlössern und Palästen leben die britischen Royals
Die Queen vermacht ihren Nachkommen ein unvergleichliches Immobilien-Portfolio mit Stadtpalästen und Landsitzen in ganz Grossbritannien. Ein Überblick.
Die Mehrheit der Paläste und Schlösser der Königsfamilie gehören dem Crown Estate. Sie sind also nicht in Privatbesitz, sondern der Krone zugehörig – und werden mit dem Amt weitervererbt.
Doch die Royals haben auch eigene Immobilien angehäuft. So waren etwa Schloss Balmoral oder der Landsitz Sandringham in persönlichem Besitz der Queen.
Testamente der Royals werden nie veröffentlicht, aber es ist davon auszugehen, dass Charles die Schlösser von seiner Mutter erbt. Prinz William erhält wiederum in seiner Rolle als Thronfolger neue Besitztümer von seinem Vater.
Der Crown Estate umfasst über 17 Milliarden Franken und ist damit einer der grössten Immobilienfonds der Welt. Hier ein Überblick über die Liegenschaften, in denen die britischen Royals aktuell wohnen.
Buckingham Palace: Die Machtbasis
Es ist der repräsentativste Bau der britischen Krone, an äusserst exklusiver Lage: Seit 1837 steht der Buckingham Palace mitten im Zentrum Londons, im Stadtteil Westminster, auch das Parlamentsgebäude ist in unmittelbarer Nähe.
Das Haus misst 108 auf 120 Meter und hat 775 Zimmer, darunter 188 Schlafzimmer für Angestellte, 92 Büros, 78 Badezimmer, 52 Gästezimmer für die Royals, 19 Zimmer werden für offizielle Termine genutzt. Buckingham Palace war für Queen Elizabeth II ihr Zuhause und ihre Machtbasis in London. Auch König Charles III wird nun wohl zumindest seinen Berufsalltag hierher verlegen, auch wenn er den Prunkpalast offenbar nicht mag und andere Residenzen bevorzugt.
Über 50’000 Menschen besuchen den Palast pro Jahr bei offiziellen Anlässen wie Staatsbanketten, Dinners oder Gartenpartys, während der Sommermonate ist er zudem für Touristinnen und Touristen zugänglich.
Windsor Castle: Die Festung
Die wuchtige Festung rund eine Stunde westlich von London ist seit über 900 Jahren in Besitz der britischen Krone. William the Conqueror hatte um das Jahr 1070 den Bau in Auftrag gegeben, 16 Jahre dauerte es, bis er fertiggestellt war.
Die verstorbene Queen hat auf Schloss Windsor gern ihre Wochenenden verbracht und jeweils über Ostern sowie im Juni dort gewohnt. Bald soll Prinz William mit seiner Familie ins Haupthaus einziehen. Windsor ist das grösste noch bewohnte Schloss der Welt und kommt auf 1000 Zimmer.
Mehrere royale Hochzeiten haben auf Windsor Castle stattgefunden: Im Mai 2018 haben auf dem Anwesen auch Prinz Harry und Herzogin Meghan geheiratet. Ausserdem sind in der St.-George’s-Kathedrale Mitglieder der Königsfamilie begraben, nun wird auch Elizabeth II ihre letzte Ruhe hier finden, neben ihrem 2021 verstorbenen Ehemann Prinz Philip und ihren Eltern.
The Palace of Holyroodhouse: Das ehemalige Kloster
Der Palast in Edinburgh ist die offizielle Unterkunft der britischen Monarchen, wann immer sie nach Schottland reisen. Die Queen hatte hier jeweils Anfang Sommer eine Woche verbracht, in der verschiedene Events stattfanden, genannt «The Holyrood Week». Auch Gartenpartys haben eine lange Tradition im Holyrood-Palast.
Holyroodhouse wurde im 1128 als Kloster gebaut. Hier hat im 16. Jahrhundert auch die legendäre Königin Maria Stuart, genannt Mary Queen of Scots, gelebt. Ihr Leben wurde mehrfach verfilmt, 2013 vom Schweizer Regisseur Thomas Imbach, 2018 mit Margot Robbie in der Hauptrolle.
Nach dem Tod von Queen Elizabeth vergangene Woche war der Sarg mit ihren sterblichen Überresten einen Tag lang in Holyroodhouse aufgebahrt.
Clarence House: Das Zuhause von Charles
Charles und Camilla haben diesen Stadtpalast, nur fünf Gehminuten vom Buckingham Palast entfernt, zu ihrem Zuhause gemacht. Charles ist hier aufgewachsen und hat auch seine Büros im Haus eingerichtet. Es wird spekuliert, dass er in seiner Funktion als König im Clarence House wohnen bleiben oder zumindest viel Zeit dort verbringen wird. Auch die Prinzen William und Harry hatten von 2003 bis 2012 im Clarence House gelebt.
Der offizielle Instagram-Account von Charles und Camilla mit 1,7 Millionen Followerinnen und Followern war auf den Namen @clarencehouse angelegt. Er wird seit dem Tod von Queen Elizabeth nicht mehr weiterbetrieben.
Kensington Palace: Dianas Sitz in London
Das weitläufige Anwesen im Zentrum Londons umfasst mehrere Wohnungen. Es wurde bereits 1689 von William III gekauft.
Bis vor kurzem lebten Prinz William und Herzogin Katherine mit ihren Kindern im Kensington Palace, wo sie das Apartment 1A mit 20 Zimmern bewohnten, das sich über vier Stockwerke erstreckt. Nun ist die Familie Ende August in ein Haus auf dem Gelände von Schloss Windsor gezogen.
1981 wurde Prinzessin Dianas berüchtigtes BBC-Interview in einem der Räume aufgezeichnet. Diana hatte auch nach der Trennung von Prinz Charles bis zu ihrem Tod weiterhin im Kensington Palace gewohnt.
Sandringham House: Die Weihnachtsresidenz
Seit 1862 ist das riesige Anwesen in Norfolk in Privatbesitz der königlichen Familie und wurde jeweils in der Thronfolge weitervererbt. Auf Schloss Sandringham verbringen die Royals traditionell die Weihnachtszeit. Der Spaziergang zum Weihnachtsgottesdienst wird jeweils von Royals-Fans bejubelt.
Hier treiben die Adligen auch besonders gern Sport: Zum Jagen und Reiten ist Sandringham besonders geeignet. Ob Charles neben der Immobilie auch die Weihnachtstradition von seiner Mutter übernimmt, wird sich zeigen.
Hillsborough Castle: Der Ableger in Nordirland
Hillsborough ist der nordirische Palastableger der Royals sowie der Amtssitz des britischen Nordirland-Ministers. Hier kommen die königliche Familie und ihre Gäste unter, wenn sie in Nordirland Geschäftliches zu erledigen haben, was in den vergangenen Jahren selten der Fall war. Das Haus wurde in den 1770ern für die adelige irische Familie Hill erbaut und ist umgeben von 400’000 qm² Garten.
Llwynywermod: Für Feriengäste
Auch in Wales haben die Royals ihre Dependenz. 2007 übernahmen Charles und Camilla das Haus. Teile des Anwesens werden auch an Feriengäste vermietet.
Highgrove House: Das Öko-Anwesen
Im Südwesten von England hat sich König Charles sein kleines Gartenparadies aufgebaut. Highgrove House ist seit 1980 in Charles’ Besitz und diente als zweites Zuhause, ausserhalb der Grossstadt London.
Charles zeigt hier auch sein ökologisches Gewissen: Die Aussenbeleuchtung ist solarbetrieben, im Haus sind Energiesparlampen montiert, Essensreste werden vor Ort kompostiert. Die Gärten sind öffentlich zugänglich und können für Anlässe gemietet werden.
Schloss Balmoral: Das Paradies in den Highlands
Es soll die Lieblingsunterkunft von Queen Elizabeth gewesen sein: Schloss Balmoral war über Jahrzehnte die offizielle Sommerresidenz der Königin, sie bezeichnete das Anwesen als «Paradies in den Highlands». Hier hat sie in der Regel die Monate August und September verbracht, und dort ist sie nun auch verstorben.
Gebaut wurde Schloss Balmoral von Königin Victoria, 1856 wurde es fertiggestellt. Elizabeth hatte es von ihrem Vater geerbt.
Birkhall: Das versteckte Liebesnest
210 km² Land umgeben das Schlösschen Birkhall im schottischen Hochland. Es ist eine rund 20-minütige Autofahrt von Schloss Balmoral entfernt und seit 2002 in Charles’ Besitz – ein Erbstück seiner Grossmutter, der Queen Mom. 2005 hatten Charles und Camilla hier gut abgeschirmt ihre Flitterwochen verbracht.
Tamarisk House: Das Inselhaus
Die Mehrheit des Landes der Isles of Scilly, einem Archipel südlich der britischen Hauptinsel, gehört der Duchy of Cornwall und somit dem jeweiligen Thronfolger. Auf der grössten Insel St. Mary’s steht auch ein Anwesen, das insbesondere Charles gern besuchte.
Die Duchy of Cornwall vermietet die Immobilie inzwischen als Ferienhaus. Es hat vier Schlafzimmer, zwei davon mit Meerblick, und kostet für eine Woche zwischen 2000 und 4000 Franken.
Anmer Hall: Williams Landsitz
Anmer Hall liegt in Englands Nordosten, auf dem weitläufigen Gelände von Sandringham House. Es war von 2015 bis 2017 der Hauptwohnsitz von Prinz Williams Familie, sie hatten das Haus als Hochzeitsgeschenk von Williams Grossmutter erhalten. Noch immer ist das Anwesen der Landwohnsitz der Familie, während der ersten Corona-Peaks hatte sie sich hier isoliert.
Frogmore Cottage: Harrys Haus
Trotz Auswanderung in die USA bleibt Frogmore Cottage, ein einigermassen bescheidenes Landhaus mit vier Schlafzimmern, die Residenz von Prinz Harry und Herzogin Meghan. Vor der Geburt des ersten Kindes von Harry und Meghan wurde das Haus für knapp drei Millionen Franken renoviert – ein Betrag, den Harry nach dem Familienumzug nach Los Angeles dann aus eigener Kasse zurückzahlte.
Frogmore Cottage ist im Besitz des Crown Estate und liegt im Home Park in Windsor. Es wurde 1801 fertiggestellt.
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