AboGespräch mit Ferdinand von Schirach«Ich habe lange darüber nachgedacht, warum wir den Tod fürchten. Ich glaube, es ist nur Neid»
Der Anwalt und Schriftsteller Ferdinand von Schirach hat über zehn Millionen Bücher verkauft. Ein Therapiegespräch über seine Depression, den Erfolg, die Liebe und andere Abgründe.
Herr von Schirach, Sie haben zwanzig Jahre lang als Strafverteidiger Mörder, Vergewaltiger, Unterweltgrössen und Spione vor Gericht vertreten. Wie wurde aus Ihnen mit Mitte vierzig ein Schriftsteller?
Es war kein Autounfall, bei dem ich aus dem brennenden Wrack kletterte und glaubte, jetzt mein Leben ändern zu müssen. Ich habe einfach angefangen zu schreiben. Das ist alles. Nachts, denn anders ging es nicht. Damals habe ich noch als Anwalt gearbeitet, also tagsüber Gericht, nachts schreiben. Das war anstrengend, aber herrlich.