Fussball: Trotz 0:1 gegen LeaderIm FC Männedorf herrscht Aufbruchstimmung
Die junge Drittliga-Mannschaft des neuen Trainers Alan Sabotic begeistert durch Einsatzbereitschaft und technische Qualität im Spielaufbau.

Die Dichte an schlagkräftigen Männer-Fanionteams an der Goldküste ist gross. Momentan ist das im vergangenen Sommer in die 2. Liga aufgestiegene Herrliberg der Krösus. Letztes Jahr war es Meilen, das allerdings Ende Saison in die 3. Liga absteigen musste. Der FC Küsnacht spielte in der Saison 2007/08 gar in der 1. Liga. So wie Stäfa im vergangenen Jahrhundert gleich mehrere Saisons.
Auch der FC Männedorf mischte immer wieder für kurze Zeit in den Gefilden der 2. Liga mit. Letztmals von 2017 bis 2021. Oder in der Saison 2015/16. Oder von 1981 bis 1995. «Wir können uns irgendwie als Liftmannschaft bezeichnen», sagt Sergej Piattella. Er ist stolz darauf, was der 1960 gegründete Verein in seiner Historie erreicht hat. «Wir dürfen nicht vergessen, dass wir seit langer Zeit den Spielern weder eine Punkte- noch eine Siegesprämie bezahlen», begründet der Vereinspräsident seine positive Bewertung.
In Männedorf sind sie überzeugt, dass sie in den kommenden Jahren an die gute alte Zeit anschliessen und bald einmal den Aufstieg in die 2. Liga anstreben können. «Die neue Sportanlage mit mehr Fussballfeldern und besserer Infrastruktur wird uns einen weiteren Schub verleihen», berichtet Spiko-Präsident André Lobnik. Eigentlich hätte der Spatenstich für die neue Anlage bereits erfolgt sein müssen. Aber ein zweiter Rekurs verhindert momentan den Baubeginn.
Leader arg in Bedrängnis gebracht
Sportlich läuft es dagegen rund. Trotz der zwei jüngsten 0:1-Heimniederlagen gegen den Tabellenzweiten Wald und Leader Kloten belegt der Seeclub drei Meisterschaftsrunden vor Schluss den fünften Zwischenrang. Mit drei respektive acht Punkten Vorsprung auf die unmittelbar dahinter klassierten Pfäffikon und Zollikon.
Im 30-Mann-Kader des Fanionteams stehen 14 Spieler, die im Jahr 2000 geboren wurden. Das heisst, sie können auch noch in einer Juniorenliga spielen. Gegen Kloten am Sonntag standen mit Axel Bigler, Dominique Achermann, Joel Klauser, Loris Weibel, Tim Maurer, Dario Matassa und Sandro Gähler gleich sieben der Youngsters in der Startformation. Und trotzdem brachten die vielen Talente Tabellenführer Kloten, der mit einem Foulpenalty bereits in der 36. Minute das Siegtor erzielte, in der letzten halben Stunde stark in Bedrängnis. Ab der 75. Minute hatten Nico Bochicchio, Silvan Lehmann, zweimal Maurer, Matassa und in der 96. Minute noch Gähler das 1:1 auf dem Fuss.
«Die Entwicklung freut uns sehr»
Besonders ab der 60. Minute glänzten die Männedörfler mit zahlreichen flachen vertikalen Zuspielen in den freien Raum und viel Laufarbeit. «Wir hätten nach einer guten Leistung von uns den Ausgleich verdient, wobei Kloten auch zu Konterchancen gekommen ist», analysierte der 33-jährige Trainer Alan Sabotic. Man merkte beim Auftritt Männedorfs gegen Kloten wegen vieler spielerischer Elemente, dass der Coach früher im Junioren-Spitzenfussball des Fussballverbandes der Region Zürich bereits drei Teams zum Aufstieg geführt hat. «Die Entwicklung unseres Fanionteams in den vergangenen Monaten freut uns sehr», sagt Daniel Schneider, der mehrere Saisons für Männedorf in der 2. Liga gespielt hat.

In drei, vier Jahren sollten einige der jetzt jungen Akteure in der ersten Mannschaft Leistungsträger sein. Mit der neuen Sportanlage werden sich zusätzlich die Trainingsmöglichkeiten verbessern. «Es ist wahrscheinlich, dass wir dann mit diesen Voraussetzungen um den Aufstieg in die 2. Liga mitspielen werden», blickt Vereinspräsident Sergej Piattella optimistisch in die Zukunft.
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