Illegale HerstellungMindestens 34 Menschen sterben in Indien wegen gepanschtem Alkohol
Im indischen Bundesstaat Tamil Nadu wurden am Donnerstag mehr als 100 Menschen in Krankenhäusern behandelt. Der konsumierte Alkohol war wahrscheinlich mit Methanol verunreinigt.
Illegal hergestellter Alkohol hat in Südindien mindestens 34 Menschen das Leben gekostet. Die indische Nachrichtenagentur PTI berichtete am Donnerstag, im Unionsstaat Tamil Nadu würden mehr als 100 Menschen in Krankenhäusern behandelt. Der Chefminister des Unionsstaates, M. K. Stalin, sagte PTI, der konsumierte Alkohol sei mit Methanol verunreinigt gewesen. Die Behörden gingen davon aus, dass die Zahl der Todesopfer weiter steigen könnte.
Krankenwagen, Ärzte und Spezialisten aus den umliegenden Gebieten wurden in den Bezirk Kallakurichi entsandt. Behördenvertreter hatten dort am Mittwoch mitgeteilt, mehrere Menschen seien mit Erbrechen und Magenschmerzen in Kliniken eingeliefert worden. Die Polizei untersuche die Vorfälle. Später teilte Chefminister Stalin auf der Plattform X mit, die Verantwortlichen seien festgenommen worden. Es werde zudem gegen Beamte ermittelt, die die Tat nicht verhindert hätten.
Todesfälle durch illegal gebrauten Alkohol sind in Indien keine Seltenheit, weil sich die Armen keine lizenzierten Marken aus staatlichen Geschäften leisten können. Der illegale Alkohol, dem oft Chemikalien wie Pestizide zugesetzt werden, um seine Wirkung zu verstärken, hat sich zu einem äusserst profitablen Geschäft entwickelt, weil die Hersteller keine Steuern zahlen und grosse Mengen ihres Produkts zu einem günstigen Preis verkaufen können.
Im Jahr 2022 starben in Ostindien mehr als 30 Menschen, nachdem sie mutmasslich gepanschten Alkohol getrunken hatten, der ohne Genehmigung verkauft worden war. 2020 kamen im Unionsstaat Punjab im Norden des Landes mindestens 120 Menschen nach dem Genuss solcher Getränke ums Leben.
DPA/sme
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