Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Flugzeugabsturz in Kasachstan
Aserbaidschans Präsident: «Von Russland nichts als idiotische Versionen gehört»

CREATOR: gd-jpeg v1.0 (using IJG JPEG v62), quality = 90
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Das am Mittwoch abgestürzte aserbaidschanische Verkehrsflugzeug ist nach den Worten von Präsident Ilham Alijew von russischem Beschuss getroffen worden. «Wir können mit absoluter Klarheit sagen, dass das Flugzeug von Russland abgeschossen wurde», sagte Alijew am Sonntag im aserbaidschanischen Staatsfernsehen. «Wir sagen nicht, dass es absichtlich geschah, aber es ist geschehen.»

In this photo taken from a video released by the administration of Mangystau region, a part of Azerbaijan Airlines' Embraer 190 lies on the ground near the airport of Aktau, Kazakhstan, on Thursday, Dec. 26, 2024. (The Administration of Mangystau Region via AP)

Alijew sagte, die Maschine sei über Russland vom Boden aus beschossen und durch elektronische Kriegsführung unkontrollierbar gemacht worden. Russland habe tagelang versucht, die Angelegenheit zu vertuschen. Die von russischen Stellen zunächst verbreiteten Darstellungen des Hergangs hätten ihn bestürzt und überrascht. «Leider haben wir in den ersten drei Tagen aus Russland nichts ausser idiotische Versionen gehört», kritisierte Alijew.

Die russische Zivilluftfahrtbehörde sprach zunächst von Hinweisen auf einen Vogelschlag, der einen Notfall ausgelöst habe. Dann sagte Behördenchef Dmitri Jadrow, das Flugzeug habe bei dichtem Nebel zur Landung in Grosny angesetzt, während ukrainische Drohnen im Anflug auf die Stadt gewesen seien. Nachdem der Kapitän zwei erfolglose Landeversuche unternommen habe, seien ihm andere Flughäfen angeboten worden. Er habe sich aber entschieden, ins kasachische Aktau zu fliegen.

Der Kreml erklärte am Samstag schliesslich, Luftabwehrsysteme hätten in der Nähe von Grosny aufgrund eines ukrainischen Drohnenangriffs das Feuer eröffnet. Der russische Präsident Wladimir Putin bat Alijew am Samstag um Entschuldigung für «die Tatsache, dass sich der tragische Vorfall im russischen Luftraum ereignet hat». Eine Verantwortung Russlands räumte er dabei jedoch nicht ein. Alijew äusserte in dem Telefonat nach Angaben seiner Pressestelle keinen Schuldvorwurf gegen die russische Luftabwehr.

Jetzt sagte Alijew, Aserbaidschan habe drei Forderungen an Russland: «Erstens: Die russische Seite muss sich bei Aserbaidschan entschuldigen. Zweitens muss sie ihre Schuld zugeben. Drittens muss sie die Schuldigen bestrafen, sie strafrechtlich zur Verantwortung ziehen und dem aserbaidschanischen Staat sowie den verletzten Passagieren und Besatzungsmitgliedern Entschädigung zahlen.» Die erste Forderung sei mittlerweile erfüllt.

Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, Putin habe inzwischen erneut mit Alijew telefoniert. Über den Inhalt des Gesprächs sagte er jedoch nichts.

Flugschreiber nach Brasilien

Die Untersuchungskommission beschloss unterdessen, die Flugschreiber der Unglücksmaschine in Brasilien auswerten zu lassen. Das teilte das kasachische Transportministerium in Astana mit. Die Flugzeuge vom Typ Embraer werden in Brasilien hergestellt.

DPA/anf