Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen
Meinung

Ikeas Sonos-Lautsprecher im Alltagstest

1 / 8
... gut mithalten und fiel nicht merklich ab. Eine Testperson fand den Symfonisk gar den besten der fünf Lautsprecher.
Gibts in Weiss und Schwarz: Der Symfonisk-Lautsprecher von Ikea passt sowohl ins Bücherregal ...
... als auch unters Sofa.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Sonos-Lautsprecher waren einst der Inbegriff für Musikgenuss im ganzen Haus. Nur leider waren sie nicht besonders günstig und schon gar nicht, wenn man das ganze Haus oder die ganze Wohnung bis ins hinterste Zimmer damit beschallen wollte.

Inzwischen ist Sonos längst nicht mehr der einzige Hersteller, der mehrere Lautsprecher bequem per Funk und App zu einem grossen Ganzen verbinden kann. Selbst die grossen Techgiganten Amazon, Apple und Google haben eigene Produkte für den Heimaudiosektor. In der Schweiz sind all diese Echos, Homepods und Home Hubs allerdings nur als Import erhältlich.

Mutige Partnerschaft

Um in diesem nicht einfacher gewordenen Markt zu bestehen, hat sich Sonos für eine mutige Partnerschaft entschieden. Zusammen mit dem Möbelgiganten Ikea bringen die Kalifornier ab August Lautsprecher namens Symfonisk auf den Markt, die sowohl im Vergleich zu den eigenen Angeboten wie auch zu denen der Konkurrenz recht günstig sind. Eine rechteckige Box für 129 Franken und eine Lampe mit Lautsprecher-Sockel für 199 Franken. Beide gibt es in Schwarz oder Weiss.

Wir haben uns das günstigere und diskretere Modell genauer angeschaut. Als Erstes fällt auf, wie einfach die Installation klappt. Man steckt das Stromkabel ein, lädt die Sonos-App herunter, drückt ein paar Knöpfe, und schon ists geschafft. Der Symfonisk befindet sich im Heim-WLAN und ist startklar. Wer will, kann den Lautsprecher auch per LAN-Kabel mit dem Heimnetzwerk verbinden. Andere Anschlüsse, etwa für andere Audioquellen, hat die Box nicht.

Harmoniert mit allen

Einmal eingerichtet, spielt der Symfonisk seinen grössten Trumpf aus: Er harmoniert nicht nur mit dem Sonos-Standard, sondern auch mit Spotify Connect und Apples Airplay 2. In iOS kann man den Lautsprecher ohne Umwege über die Sonos-App direkt anwählen, und auch in der Spotify-App taucht der Lautsprecher als Abspielmöglichkeit auf.

Es fehlt einzig Google Cast, das Airplay-Pendant von Google. Apropos Nachteile für Google-Nutzer: Mit dem iPhone oder genauer den darin verbauten Mikrofonen kann man den Symfonisk-Lautsprecher mit einer Funktion der Sonos-App namens Trueplay ideal auf den jeweiligen Raum abstimmen. Mit An­droid-Handys geht das nicht.

Da der Symfonisk Apples Airplay 2 unterstützt, kann man ihn auch als Lautsprecher für den Apple TV nutzen. Im Test klappte das ohne hörbare Verzögerung zum Bild. Weniger gut klappte der Versuch, einen Film zu schauen und den Ton gleichzeitig per Airplay 2 auf einen Homepod und den Symfonisk zu übertragen. Da hörte man ein leichtes Echo, da die zwei Boxen nicht perfekt synchron liefen.

Das mag daran liegen, dass auf dem Apple TV noch unfertige Vorabsoftware lief. Aber gerade fürs Heimkino bleibt eine verzögerungsfreie Kabelverbindung die beste Wahl. Doch wer kein Audio-Profi oder -Fan ist, dürfte auch mit der Kombination aus Fernseher, Apple TV und Symfonisk zufrieden sein.

Im Blindtest

Bedienung, Design und Funktionen gefallen also schon mal. Doch wie steht es mit dem Klang? Taugt der 130-Franken-Lautsprecher etwas?

Oh ja: Wir verglichen ihn mit fünf teureren Funklauts­prechern: dem Libratone Zip (280 Franken), dem Logitech UE Megaboom (199 Franken), Apples Homepod (360 Franken) und einem über tausendfränkigen (aber nicht mehr hergestellten) Libratone Lounge. Von den Vergleichslautsprechern bot einzig der Libratone Zip mit Airplay und Spotify Connect ebenfalls mehrere Verbindungsstandards. Der Logitech war der einzige im Vergleich, der per Bluetooth statt WLAN verbunden wurde. Einzig der Libratone Zip und der Logitech haben einen Akku und sind somit portabel.

Für den Vergleich hörten Testpersonen, die vorab nichts ahnend zu Besuch kamen, in zufälliger Reihenfolge verschiedene Musikstücke über die fünf Lautsprecher. Ein klarer Sieger liess sich nicht ausmachen. Auffällig war jedoch: Verglichen mit den teureren Konkurrenzlautsprechern fiel der Symfonisk nicht negativ auf oder gar ab. Je nach Musikstück und Testperson hatte mal der eine, mal der andere Lautsprecher die Nase vorn.

Eine Testperson fand gar, «Bohemian Rhapsody» von Queen klänge auf dem Symfonisk am besten. Aber natürlich sind Höreindrücke hochgradig subjektiv und vom jeweiligen Raum und Musikstück abhängig. Zudem lässt sich der Klang der meisten Lautsprecher noch präziser den eigenen Bedürfnissen anpassen. Unabhängig von Feineinstellungen, das hat der Test gezeigt, dürfte der Symfonisk eine normale Stube problemlos mit schönem Klang füllen.

Ausbaufähig

Sein volles Potenzial spielt der Symfonisk aber dann aus, wenn man mehrere davon kauft. Dann kann man zwei in der Stube aufstellen oder wie bisher schon bei Sonos das ganze Haus damit ausrüsten. Sollte man sich dann doch noch mehr Audioqualität oder andere Arten von Lautsprechern wünschen, lässt sich der Symfonisk auch mit den teureren Sonos-Lautsprechern kombinieren.

So gesehen sind die Symfonisk-Lautsprecher ein geschickter Schachzug von Sonos. Erst mal einen niederschwelligen Einstieg ermöglichen und dann hoffen, dass die Leute auch die teureren Lautsprecher kaufen. Ob das Kalkül aufgeht, werden die nächsten Jahre zeigen. Denn die meisten Kunden werden schon mit dem günstigen Symfonisk-Lautsprecher mehr als zufrieden sein.

Haben Sie Fragen zum Symfonisk? Unser Autor beantwortet sie gerne auf Twitterund Telegram.