Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

IG Seepärke empört
Stadt- und Gemeinderat wollen «Mythen-Park»-Initiative nicht umsetzen

Dürfte ein Luftschloss bleiben: Die IG Seepärke regt ein grosses Schmetterlingshaus im «Mythen-Park» an.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Gegen diese Utopie hat kaum jemand etwas einzuwenden: Die Interessengemeinschaft Seepärke träumt von einer durchgehenden Parkanlage zwischen dem Strandbad Mythenquai und dem General-Guisan-Quai. Dieser «Mythen-Park» soll 30’000 Quadratmeter gross sein – mindestens.

Doch die Umsetzung dieser Utopie gestaltet sich ziemlich kompliziert. Insbesondere die viel befahrene Strasse Mythenquai steht dem Ansinnen im Weg.

Die IG Seepärke hat ihren Traum in Form einer Volksinitiative eingereicht. Der Stadtrat musste darüber beraten, wie er die Initiative umsetzen will, und sieht dabei nur einen Weg: Auf einer Strecke von 700 Metern soll das Mythenquai mindestens acht Meter tief in einen Tunnel verlegt werden. Dazu braucht es auf beiden Seiten des Tunnels – einerseits auf der Höhe Sukkulenten­sammlung und andererseits beim General-Guisan-Quai – eine je 90 Meter lange Rampe. Allein dieser Tunnel und die Rampen würden fast 117 Millionen Franken kosten, schätzt der Stadtrat. Die Gesamtkosten beziffert er auf fast 255 Millionen Franken.

Angesichts dieser Kosten empfiehlt der Stadtrat dem Gemeinderat, diese Umsetzungsvorlage abzulehnen.

Rat lehnt Tunnel einstimmig ab

Und einstimmig folgte der Gemeinderat am Mittwochabend diesem Vorschlag. «Diesen Tunnel will niemand. Nicht einmal die Initianten», brachte es etwa GLP-Gemeinderätin Carla Reinhard auf den Punkt.

Entsprechend empört über den Entscheid zeigte sich die IG Seepärke. Der Stadtrat habe den zu teuren Tunnel vorgeschlagen, ohne Alternativen wirklich zu prüfen. Damit vergebe er eine «riesige Chance für eine grosszügige und zusammenhängende Grünanlage am unteren linken Seebecken», schreibt die IG in einer Mitteilung.

Darauf erwiderte die zuständige Stadträtin Simone Brander, man habe insgesamt zwanzig verschiedene Varianten ganz genau geprüft: «Am Ende ist nur der Tunnel übrig geblieben, der aber ein Preisschild hat, bei dem einem ‹trümmlig› wird.» Der Preis sei auch deshalb viel zu hoch, weil die Stadt bereits an der Umgestaltung des Seebeckens arbeite. So gibt es im Bereich des Hafens Enge eine neue Park-Promenade, und auch der Bereich rund um die Sukkulenten­sammlung soll umgestaltet werden. Nach der Umgestaltung soll die Parkfläche am Seebecken nur unwesentlich kleiner sein als die von der «Mythen-Park»-Initiative geplanten 30’000 Quadratmeter.

Abstimmung im März

Da der Umsetzungsvorschlag vom Gemeinderat abgelehnt wurde, wird nun wohl im nächsten März über die Initiative im Sinne einer allgemeinen Anregung abgestimmt. Würde sie vom Stimmvolk angenommen, müsste dann der Stadtrat wiederum entscheiden, wie das Ansinnen doch noch umgesetzt werden kann.

Die Chancen dafür stehen schlecht. Im Gemeinderat am Mittwochabend unterstützten lediglich die Fraktion der Alternativen Liste (wobei AL-Gemeinderat Andreas Kirstein Vorstandsmitglied der IG Seepärke ist) und jemand von den Grünen die Initiative. So könne man ein Zeichen gegen die Strassen setzen, die rund um das Seebecken führten, sagte AL-Gemeinderat Michael Schmid.

Für seine Aussagen erhielt Schmid Applaus von der Zuschauertribüne, wo Vertreter der IG Seepärke sassen.