AboOpposition in Burma«Ich würde gerne wieder in mein Land zurück»
Dass die Welt den Putsch in Burma noch nicht vergessen hat, liegt auch an Menschen wie Aye Min Thant, die weiter unter schwierigsten Umständen berichten. Über eine Stimme, die mit Erfahrung, Gefühl und Kritik umzugehen weiss.
Wohin einen welche Entscheidung im Leben führt, weiss man in den seltensten Fällen vorher. Besonders wenn man erst 25 Jahre alt ist und gerade seine Masterarbeit schreibt. «Ich wurde von Reuters interviewt, wegen einer Geschichte über Burmesen, die keine Rohingya sind und sich trotzdem für die Rohingya einsetzen», erzählt Aye Min Thant, heute 29, in einem Café in Chiang Mai im Norden Thailands, vor einem Kokosnuss-Smoothie sitzend. «Einige Freunde und ich hatten eine buddhistische Harmonie-Kampagne ins Leben gerufen, um online zu religiöser Solidarität aufzurufen. Aus dem Interview wurde ein Bewerbungsgespräch.»
Aye Min Thant, heute 29, arbeitete einige Zeit bei Reuters und wechselte, als das Militär schon geputscht hatte, als Aung San Suu Kyi, die De-facto-Wahlsiegerin von 2020, im Gefängnis sass und Journalistinnen und Journalisten im ganzen Land verfolgt wurden, zu «Frontier Myanmar». Das unabhängige Magazin erscheint aufgrund der Umstände nur noch digital.