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Polizeigewalt in Chile
Hunderte tragen erschossenen Jongleur zu Grabe

Angehörige des Jongleurs Francisco Martinez tragen dessen Sarg in Santiago zum Friedhof. (8. Februar 2021)
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Nach den tödlichen Schüssen eines Polizisten auf einen Strassenkünstler in Chile haben Hunderte Freunde und Angehörige dem jungen Mann die letzte Ehre erwiesen. In einem Trauerzug fuhren sie am Montag vom Haus der Familie im Grossraum der Hauptstadt Santiago zu einem Friedhof, wo er bestattet wurde. Ein Beamter hatte den Jongleur am Freitag in Panguipulli im Süden des Landes erschossen. Er hatte sich einer Kontrolle widersetzt und war schliesslich auf den Polizisten zugestürmt. Dabei hatte er drei säbelartige Gegenstände in der Hand, die er bei seiner Show benutzte.

Nach dem Vorfall kam es in der Stadt zu heftigen Ausschreitungen. Demonstranten errichteten Barrikaden, griffen eine Polizeiwache an und steckten das Rathaus in Brand. Insgesamt wurden zehn Gebäude beschädigt. Präsident Sebastián Piñera bedauerte den Tod des jungen Mannes, kritisierte aber auch die Krawalle. «Wir verurteilen diese destruktive und irrationale Gewalt», sagte der konservative Staatschef. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch forderte eine umfassende Untersuchung des Vorfalls. «Die Polizei darf niemanden töten, weil er sich einer Identitätskontrolle widersetzt», schrieb Regionalchef José Miguel Vivanco auf Twitter.

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Wegen ihres oft brutalen Vorgehens geraten die sogenannten Carabineros – die uniformierte Polizei Chiles – immer wieder in die Kritik. Ende 2019 kamen bei heftigen Protesten gegen die Regierung mehr als 30 Menschen ums Leben, Hunderte wurden verletzt. Menschenrechtsorganisationen forderten strafrechtliche Ermittlungen gegen die Polizeiführung.

Nach dem brutalen Polizeieinsatz in Panguipulli beteiligten sich Hunderte an Kundgebungen und es kam zu schweren Krawallen.

sda/oli