Trend «Human Dog Beds»Hundebettchen für Menschen sind der letzte Wuff
Der Hype schwappt gerade aus den USA nach Europa. Dahinter stecken zwei Studenten aus Kanada – und ihre Sehnsucht nach einem Nickerchen.
Schlafen wie ein Murmeltier war einmal. Wer dieser Tage etwas auf sich hält, schläft wie ein Vierbeiner – und zwar in einem Hundebett.
So zumindest könnte man denken, wenn man sich in den Tiefen des Internets verliert. Denn: Hundebetten für Menschen sind da gerade der letzte Wuff.
Auf Tiktok wurde das Hashtag #humandogbed schon 248,4 Millionen Mal aufgerufen. Und auch auf der diesjährigen Liste mit Weihnachtsgeschenkideen von Google Shopping, auf der alljährlich Produkte aufgelistet sind, die das jeweilige Jahr laut Suchmaschine dominiert haben, ist das Hundebett für Menschen mit dabei.
Zwischen Bett und Sofa
Noch nie davon gehört? Glück gehabt, dann führen Sie vielleicht kein Hundeleben. Oder aber Sie gehören nicht zur trendy Avantgarde – der Hype schwappt nämlich erst gerade jetzt vom amerikanischen Kontinent nach Europa.
Aber der Reihe nach: Was ist ein «Human Dog Bed» überhaupt? Kurz gesagt, ein grosses Hundekörbchen, gemacht für Menschen. Also eine Art Möbel zwischen Bett und Sofa.
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Und wofür braucht man so was? Eine Blick auf Tiktok zeigt: Um ein Nickerchen zu machen, um mit Haustieren zu kuscheln oder einfach um aus der Hundeperspektive Fernsehen zu schauen.
Inspiriert von einer Dogge
Hinter dem Hype stecken zwei Collegestudenten aus Vancouver, Kanada – und ihre Sehnsucht nach einem Nickerchen. Einer von ihnen soll sogar seine Abschlussarbeit über den Zusammenhang von «Napping» und Produktivität geschrieben haben.
Laut der Webseite der University of British Columbia geht die Geschichte so:
Die beiden Wirtschaftsstudenten Noah Silverman und Yuki Kinoshita sehnten sich nach einer guten Möglichkeit, um auf dem Campus zu nappen – so hundemüde waren sie. Eines Tages kam Silverman dann die zündende Idee: Hundebetten für Menschen. Inspiriert hat ihn eine Dogge, die in einem Café gemütlich in ihrem Hundebett schlief.
Sein Freund Kinoshita war begeistert, und so entwickelten die Freunde einen Prototyp, gründeten ihr Unternehmen Plufl und stellten im März 2022 ein Video des «Human Dog Bed» auf Tiktok, das viralging. Das Hundebett für Menschen war geboren.
Aber nicht nur das Internet zeigte sich von der Idee begeistert, sondern auch diverse Investoren. Mit einer Crowdfunding-Kampagne wollten die beiden für die Produktion 25'000 US-Dollar sammeln, schossen aber weit über das Ziel hinaus. Am Ende kamen über 290'000 zusammen (etwa 262'000 Franken).
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Zudem schafften es die beiden mit ihrem Menschen-Hunde-Bett in diverse Fernsehshows wie «Good Morning America», «The Drew Barrymore Show» und zu Jimmy Fallon.
Inzwischen haben die Jungunternehmer ihr Studium abgeschlossen und verkaufen ihre Hundebetten für Menschen im grossen Stil – und für grosses Geld. 429 kanadische Dollars (etwa 280 Franken) kostet das mobile Bett aus Schaumstoff und Polyester-Plüsch.
Wie ein Blick auf Google Trends zeigt, erfasst der Hype trotz stolzem Preis nun auch Europa. Und es gibt die überdimensionalen Hundebetten inzwischen auch von diversen anderen Anbieterinnen und Anbietern.
Und so wird zu Weihnachten wohl auch hierzulande das ein oder andere Hundekörbchen für Menschen unter dem Baum liegen – und danach irgendwo im Wohnzimmer. Oh Schreck!
Geht die Menschheit nun endgültig vor die Hunde?, mögen Sie sich fragen. Vielleicht. Ganz sicher aber geht sie ins Hundekörbchen.
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