Unglück in New YorkFamilie und Pilot sterben bei Helikopterabsturz in Hudson River
In New York verunglückte ein Helikopter und stürzte in den Hudson River. Laut Medienberichten soll es sich bei den Opfern um die Familie von Siemens-Manager Agustin Escobar handeln.

Was ist passiert?
Bei einem Helikopterabsturz in der Millionenmetropole New York sind sechs Menschen ums Leben gekommen, darunter drei Kinder. Das teilte Bürgermeister Eric Adams mit. Es gibt keine Überlebenden. Der Helikopter war am Donnerstag gegen 15 Uhr (Ortszeit) auf einem Rundflug über der Metropole in den Hudson River vor Manhattan gestürzt. «Unser tiefes Mitgefühl gilt den Familien derer, die an Bord waren», sagte Adams.
Nach vorläufigen Informationen seien alle Fluggäste zu einem Besuch aus Spanien angereist und auf einem Rundflug über der Metropole gewesen, als der Helikopter aus noch ungeklärten Gründen in den Hudson River vor Manhattan stürzte. Einsatzkräfte fuhren mit zahlreichen Booten zur Unglücksstelle, doch für die Insassen des Helikopters vom Typ Bell 206 kam jede Hilfe zu spät.
Im Internet verbreiteten sich Aufnahmen, auf denen die Kabine eines Helikopters zu sehen ist, die wie ein Stein aus grosser Höhe ins Wasser stürzt. Spekuliert wurde daher, dass der Helikopter in der Luft auseinandergebrochen sein könnte. Laut der US-Flugsicherheitsbehörde laufen Ermittlungen zur Unglücksursache.
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Der Helikopter war nach bisherigen Erkenntnissen gegen 15 Uhr Ortszeit in Downtown Manhattan gestartet, um die Südspitze Manhattans geflogen und dann den Hudson River entlang zwischen New York und New Jersey. Auf Höhe des nördlichen Endes von Manhattan kehrte er um – wenige Minuten später verlor der Pilot dann offenbar die Kontrolle über den Helikopter, der nahe dem Ufer von New Jersey in den Fluss stürzte.
Siemens-Manager Agustin Escobar war an Bord
Unter den sechs Menschen, die beim Absturz ums Leben kamen, befindet sich auch ein Manager des Siemens-Konzerns. Agustin Escobar, seine Frau und drei Kinder sowie der Pilot des Helikopters sind bei dem Unglück getötet worden, wie eine mit den Ermittlungen vertraute Person der AP sagte. Escobar war mehr als 27 Jahre lang für den Technologiekonzern Siemens tätig, zuletzt als globaler CEO für Bahninfrastruktur bei Siemens Mobility in Spanien, wie er auf seinem Linkedin-Konto angibt. Ende 2022 wurde er kurzzeitig Präsident und CEO von Siemens Spanien. Ausserdem war er seit 2023 Vizepräsident der Deutschen Handelskammer für Spanien. Auch seine Frau arbeitete den Informationen zufolge für den Konzern.
Auf Fotos, die auf der Website des Helikopterunternehmens veröffentlicht wurden, waren das Paar und seine Kinder lächelnd zu sehen, als sie kurz vor dem Start des Fluges an Bord gingen.
Wie problematisch sind diese Helikopterausflüge?
Helikopter gehören zum New Yorker Stadtbild und sind gerade in Manhattan ständig zu sehen. Meistens haben sie Touristen an Bord oder bringen reiche Geschäftsleute zu ihrem nächsten Termin oder Wohnsitz vor den Toren der Stadt. Vielen New Yorkern ist das nicht nur zu laut, sondern auch zu gefährlich. Immer wieder entbrannten nach Unfällen Debatten über die Sicherheit in der dicht besiedelten Metropole mit mehr als acht Millionen Einwohnern und Hunderten Wolkenkratzern.
Dabei dürfen Helikopter nur mit spezieller Erlaubnis über das Zentrum Manhattans fliegen. Die meisten Piloten heben am Rande der Insel ab und fliegen über dem East River und dem Hudson. Nicht weit entfernt von der jetzigen Absturzstelle hatte ein Pilot 2009 eine Passagiermaschine der Fluggesellschaft US Airways spektakulär auf dem Hudson notgelandet, ohne dass dabei jemand verletzt wurde. Der spektakuläre Vorfall machte weltweit Schlagzeilen und wurde später verfilmt.
Was wird gegen die Vielzahl Helikopter unternommen?
Ein Rundflug über New York gehört jedes Jahr für Tausende Touristen zum Pflichtprogramm. Für einige werden die wenigen Minuten über der einmaligen Kulisse von Manhattan – für die sie Hunderte Dollar zahlen – zum Höhepunkt des Aufenthalts. Eine Reihe von Unternehmen hat sich zudem auf Flüge für Geschäftsleute spezialisiert.
Viele Anwohner stört der Hochbetrieb über den Dächern der Stadt allerdings. 2016 versuchte die Stadtverwaltung, die mit Dutzenden Millionen Dollar Einnahmen selbst an dem Geschäft profitiert, einen Kompromiss zu schliessen: Die ursprüngliche Zahl von 60’000 Flügen pro Jahr wurde halbiert.
Zu Unfällen kam es jedoch weiterhin. So stürzte im Mai 2019 ein ausser Kontrolle geratener Helikopter in den Hudson River. Der Pilot konnte sich mit einem Sprung ins Wasser retten. Kurze Zeit später stürzte ein Helikopter auf ein Hochhausdach und ging in Flammen auf.
DPA/dam/nic
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