AboChinas langer ArmHongkong setzt Kopfgeld auf Demokraten im Exil aus
Die Polizei will prominente Demokratie-Aktivisten fassen, die in den Westen geflüchtet sind. Menschenrechtler sehen dies als Teil einer «globalen Einschüchterungskampagne» Chinas.
Hongkongs Polizei hat ein Kopfgeld von je einer Million Hongkong-Dollar (knapp 117’000 Euro) ausgesetzt auf acht Hongkonger Demokratie-Aktivisten, die im Westen leben. Das Kopfgeld wurde ausgelobt bei einer Pressekonferenz am Montag in Hongkong. Dort gab der Hauptkommissar der neuen Nationalen Sicherheitspolizei, Steve Li, bekannt, man habe Haftbefehle ausgestellt gegen die Gesuchten, darunter die prominenten früheren Parlamentarier des demokratischen Lagers Nathan Law, Ted Hui und Dennis Kwok.
Für Bürgerrechtler ist das Vorgehen ein weiterer Beleg dafür, wie Hongkong und China versuchen, ihr Recht auch ausserhalb des eigenen Territoriums durchzusetzen. Die acht hatten alle Hongkong wegen der zunehmenden Repression verlassen und leben mittlerweile im Exil in Grossbritannien, Australien und den USA. Der Hongkonger Regierungschef John Lee sagte, man werde die Gruppe «ein Leben lang» verfolgen.