Höchststand der BevölkerungWo die Bevölkerung am Zürichsee 2023 am meisten wuchs
Die Bevölkerung des Kantons Zürich nimmt stetig zu. Auch die Gemeinden um den Zürichsee können weiteres Wachstum verbuchen, nur in einer ist die Bevölkerung rückläufig.
Die Bevölkerung des Kantons Zürich wächst und wächst und wächst. Seit den 80er-Jahren leben kontinuierlich mehr Menschen im Kanton, und bei der letzten Bevölkerungserhebung im Dezember 2023 wurde sogar ein neuer Einwohnerhöchststand erreicht: Ganze 1’601’434 Menschen leben im Kanton.
Dabei beträgt der Bevölkerungszuwachs rund 24’000 Personen. Dies kommt in etwa der Einwohnerzahl der Gemeinde Horgen gleich. Der Kanton wuchs so um rund 10’000 Personen stärker als noch im Jahr 2022. Die entsprechende Wachstumsrate von 1,5 Prozent ist die höchste seit dem Jahr 2010. Das zeigen die Zahlen der provisorischen Bevölkerungserhebung, die das Statistische Amt des Kantons am Mittwoch veröffentlicht hat.
Nur Erlenbach schrumpft
Betrachtet man die einzelnen Regionen im Kanton, fällt besonders auf, dass das Furttal mit einer Wachstumsrate von 3,08 Prozent den grössten Bevölkerungsschub durchgemacht hat. Am unteren Ende dieser Entwicklung steht hingegen die Region Pfannenstiel mit einer Wachstumsrate von 0,92 Prozent.
Bei genauerer Betrachtung der Gemeinden erklärt sich dieser Kennwert sogleich: Die Bevölkerung der Gemeinde Erlenbach ist um 1,5 Prozent geschrumpft, Meilen verzeichnet eine Wachstumsrate von 0,0 Prozent, was der statistisch irrelevanten Abwanderung von zwei Personen entspricht. Herrliberg wächst gerade mal um 0,2 Prozent.
Dem gegenüber stehen die Gemeinden in der Zürichsee-Region mit einer speziell hohen Wachstumsrate. Dazu gehören Wädenswil (+2,3 Prozent), Adliswil (+2,5 Prozent) und Zumikon (+2,4 Prozent). Oetwil führt die Liste des grössten Bevölkerungswachstums im Vergleich zum Vorjahr mit 2,6 Prozent an.
Viel Zuwanderung, kaum Geburten
Haupttreiber des Bevölkerungswachstums ist die Zuwanderung aus dem Ausland, fast neun Zehntel der Zunahme sind darauf zurückzuführen. Zum Vergleich: Im letzten Jahr waren lediglich vier Fünftel der Bevölkerungszunahme durch Zuwanderung zu erklären.
Diese ausserordentlich starke Zunahme hat verschiedene Gründe. So fliessen aus der Ukraine geflüchtete Menschen mit Schutzstatus S erst seit 2023 in die Bevölkerungsstatistik ein. Zwar leben diese laut der Mitteilung schon seit 2022 im Kanton Zürich, «zählen aber definitionsgemäss erst nach einer Aufenthaltsdauer von 12 Monaten zur zivilrechtlichen Wohnbevölkerung».
Weniger fürs Bevölkerungswachstum verantwortlich sind hingegen Geburten. Nach ersten Schätzungen trägt der Geburtenüberschuss nur etwa zu 10 Prozent zum Bevölkerungswachstum bei.
Historischer Mitgliederschwund bei den Kirchen
Die neuen Zahlen der provisorischen Bevölkerungserhebung geben auch Aufschluss über die Konfessionen der Zürcherinnen und Zürcher. So stark der Kanton Zürich gewachsen ist, so sehr sind die Mitglieder der Kirchen zurückgegangen. Ende 2023 waren 23,3 Prozent der Bevölkerung evangelisch-reformiert und 21,7 Prozent römisch-katholisch.
Beide Kirchen haben im vergangenen Jahr Mitglieder verloren, die evangelisch-reformierte rund 12’400 (-3,2 Prozent) und die römisch-katholische 13’300 (-3,7 Prozent). Das ist für beide Kirchen der grösste jemals erfasste Mitgliederschwund. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung gehört gar keiner oder einer anderen Religionsgemeinschaft an.
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