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Bericht des «Stern»
Hobbydetektive spüren Attila Hildmann auf

Hatte sich schon vor längerer Zeit in die Türkei abgesetzt: Attila Hildmann an einer Demonstration gegen die Corona-Massnahmen in Berlin am 29. August 2020.
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Nach monatelangen Recherchen hätten eine Gruppe von Hobbydetektiven sowie Reporter der deutschen Zeitschrift «Stern» Hildmann in der Stadt Kartepe, rund 100 Kilometer östlich von Istanbul, gefunden und mit ihm gesprochen, heisst es in dem Bericht der Zeitschrift. Das Video der Begegnung sollte von «Stern TV» im Sender RTL am Mittwochabend gezeigt werden. Der Anführer der Hobbyermittler habe nach der Begegnung sofort das deutsche Generalkonsulat in Istanbul informiert und der Polizei Hildmanns Adresse und das Nummernschild seines Autos mitgeteilt, so der «Stern». Hildmann wurde im deutschsprachigen Raum als Autor von Kochbüchern für veganes Essen bekannt und verbreitete später rechtsextreme Verschwörungstheorien.

Die Berliner Staatsanwaltschaft wollte sich am Mittwoch zu dem Fall nicht äussern. Kürzlich war bekannt geworden, dass Hildmann nur die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. Die Berliner Staatsanwaltschaft hatte lange angenommen, er habe auch die türkische Staatsbürgerschaft und werde deswegen nicht ausgeliefert. Seit April sei der tatsächliche Status von Hildmann bekannt, die Fahndung wegen des internationalen Haftbefehls sei erweitert worden, hiess es kürzlich von der Staatsanwaltschaft.

Die «Hildbusters» sind aktiv

Ob die deutsche Regierung inzwischen ein Auslieferungsgesuch an die Türkei gestellt hat, ist nicht bekannt. Beteiligt sein sollen nach Medienberichten das deutsche Bundeskriminalamt, das Bundesamt für Justiz, das Auswärtige Amt sowie die türkischen Behörden. Hildmann wurde in Westberlin als Kind türkischer Eltern geboren, er wuchs aber bei deutschen Adoptiveltern auf.

Laut dem Bericht lebte Hildmann seit Sommer dieses Jahres in der Stadt Kartepe. Zuvor wohnte er demnach seit Herbst 2021 in Gömec, einem Küstenort im Westen der Türkei.

In abgeschottete Chatgruppe gelangt

Die 13 Hobbydetektive nannten sich «Hildbusters» (Hildmannjäger) – nach dem Hollywoodfilm «Ghostbusters». Hildmann war im Dezember 2020 in die Türkei geflohen und wurde ab Februar 2021 mit einem internationalen Haftbefehl gesucht. Die Gruppe recherchierte demnach sehr lange und aufwendig im Internet und in Chatkanälen und analysierte von Hildmann gepostete Videos und Fotos, um ihn aufzuspüren. Der «Stern» begleitete die Gruppe, recherchierte nach eigener Darstellung parallel selber und gelangte in seine abgeschottete Chatgruppe.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit längerem gegen Hildmann, der sich selbst als «ultrarechts» und Verschwörungsprediger bezeichnet, wegen Volksverhetzung, des Verdachts der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten und des Widerstands gegen die Polizei.

SDA