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Gerüchte vor Wales – Schweiz
Hengst oder Esel? Der vielleicht letzte Tanz von Gareth Bale

Gareth Bale ist Wales’ alles überstrahlende Figur.
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Es ist ein irrwitziges Gerücht, aber es hält sich hartnäckig: Gareth Bale soll nach der EM seine Karriere beenden. Mit nur 31 Jahren, und nach einer Saison bei Tottenham, jenem Club, bei dem er zu Beginn des letzten Jahrzehnts raketenhaft aufstieg und zuletzt endlich wieder in Form kam.

Gegen Sheffield erzielte Bale einen Hattrick, in Leicester sicherte er seinem Team mit zwei Treffern den Sieg. Seine Bilanz in zwanzig Partien: 11 Tore, 2 Vorlagen. Hochgerechnet auf neunzig Minuten ist seine Produktion besser als die des gefeierten Teamkollegen Heung-min Son.

Rasch dementierte Bales Management die Meldung vom Rücktritt. Dass diese jedoch weiter zirkuliert, ist bezeichnend für die Geschichte des Offensivspielers, der an guten Tagen so kraftvoll und elegant durch die gegnerischen Reihen galoppieren kann wie ein Hengst. Bale war nach seinem Wechsel 2013 von Tottenham zu Real für 100 Millionen Euro zeitweise der teuerste Fussballer der Welt. Er verkörperte Extraklasse. Unvergessen ist sein Siegestor per Fallrückzieher im Final der Champions League 2018 gegen Liverpool.

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Aber Bale wird oft missverstanden. Gerade in Madrid, seinem goldenen Gefängnis, wo er einen Vertrag bis 2022 hat, der ihm jährlich knapp 35 Millionen Euro garantiert. Und wo es mal hiess, er läge im Streit mit Cristiano Ronaldo, dann: Er werde von den Teamkollegen geschnitten, weil er nach Jahren in Madrid immer noch kein Spanisch spreche.

Längst nicht alles stimmte. Aber es setzte den Ton.

Das walisische Pendant zu Federer

Als sich Wales 2019 für diese EM qualifizierte, jubelte Bale mit einem Banner, auf dem stand: «Wales. Golf. Madrid. In that order». In dieser Reihenfolge. Es war seine Antwort auf den leidenschaftlich debattierten Vorwurf, dass er sich lieber auf die Verbesserung seines Handicaps (es soll bei hervorragenden 3 liegen) fokussiere als auf Real.

Noch so ein Missverständnis.

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Bale wirkte gegen Ende seiner Zeit bei den Königlichen zunehmend lustlos wie ein bockiger Esel. Und sein Trainer Zinédine Zidane hatte immer weniger Lust, ihn aufzustellen. Bis der Club letzten Sommer keinen anderen Ausweg mehr sah, als ihn an Tottenham auszuleihen. Obwohl die Engländer nur bereit waren, die Hälfte seines Lohns zu übernehmen.

Hauptsache, Bale war weg.

Die Zufluchtsstätte war für Gareth Bale immer das Nationalteam. Im Kreise seiner Landsleute wirkt er nicht unnahbar, wie er das bei Real oft tat. Die Bilder von den Zusammenzügen zeigen ihn lächelnd, entspannt, mit sich im Reinen. Bale reiste manchmal zu Testspielen, obwohl er verletzungsbedingt gar nicht eingesetzt werden konnte. In Wales ist er ein Held, ein Idol, wie Roger Federer hierzulande eines ist. Als «The Athletic» kürzlich die Kollegen im Nationalteam fragte, wer ihr walisischer Lieblingssportler sei, antworteten die meisten: Bale.

Längst hat er den grossen Ian Rush als besten Torschützen des Landes abgelöst, er steht in 92 Länderspielen bei 33 Treffern. Und auch wenn er sich nicht mehr auf dem Zenit bewegt wie an der EM 2016, als er den Aussenseiter bis in den Halbfinal führte, so ist er noch immer die alles überstrahlende Figur im Spiel der Briten.

Wales bevorzugt es, auf Konter zu lauern, um dann mit den schnellen Bale und Daniel James von Manchester United Nadelstiche zu setzen. Kürzlich sagte Bale: «Es gibt keine grössere Ehre, als für sein Land zu spielen. Wenn man diese Liebe von den Fans spürt, macht das glücklich. Und wenn man glücklich ist, spielt man auch gut.» Die Aussage kann als Seitenhieb an Real verstanden werden, als Erklärungsversuch, warum es ihm in Spanien nicht mehr lief.

Und wird Bale dann zurücktreten?

Die Schweizer sollten am Samstag im ersten Gruppenspiel in Baku also gewarnt sein. Zumal die EM für dieses walisische Team vielleicht die letzte Chance ist, noch einmal ein Ausrufezeichen zu setzen. Weitere wichtige Figuren wie Aaron Ramsey und Ben Davies sind ebenfalls um die 30.

Vor allem jedoch hält sich Bale betreffend seine Zukunft weiter bedeckt. Zidane verliess Real zwar, Carlo Ancelotti übernimmt, jener Trainer, mit dem sich Bale zu Beginn seiner Zeit in Madrid 2013 bestens verstand. Auf die Frage aber, ob das Einfluss auf seine Planung habe, verneinte der Star kürzlich. Ja, er weigerte sich mehrmals, die Gerüchte um seinen Rücktritt zu dementieren.

Stattdessen sagt Bale: «Ich weiss, was ich tun werde. Würde ich mich aber jetzt äussern, würde das Chaos verursachen.» Und er fügte an: «Im Moment denke ich an nichts anderes als an Wales.»

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