Exklusivbericht aus RomHazel Brugger fand es beim Papst «super» – und «auch ein bisschen lustig»
Die Schweizer Komikerin traf heute Freitag in Rom mit dem Papst zusammen. Hazel Brugger ist von Seiner Heiligkeit begeistert. Und von den anderen Comedians, die mit ihr beim Papst waren.
Die einstmals böseste Frau der Schweiz wurde von Papst Franziskus nach Rom zu einer Audienz eingeladen: So richtig bringt man das gedanklich noch immer nicht zusammen. Aber heute ist es tatsächlich passiert: Hazel Brugger ist diesen Freitag vom Papst persönlich empfangen worden – zusammen mit weiteren Komikerinnen und Komikern.
Hintergrund von Bruggers Audienz beim Papst ist die Humoroffensive des Papstes, die angesichts zahlreicher Missstände in der römisch-katholischen Kirche auch als wirkungsvolle Imagekampagne gesehen werden kann: Seine Heiligkeit will den «bemerkenswerten Einfluss» anerkennen, «den die Kunst der Komödie in der Welt der zeitgenössischen Kultur hat». So steht es im Einladungsbrief, den Hazel Brugger kürzlich in ihrem Podcast vorgelesen hat.
Hazel Brugger hat nach dem Besuch ein Statement geschickt, das dieser Redaktion bislang exklusiv vorliegt. Demnach habe der Papst eine «unglaublich schöne Rede» gehalten, sie sei «sehr knackig» gewesen und «wirklich kein Politiker-Blabla», heisst es in Bruggers Statement.
Franziskus habe sogar ein, zwei Witze gemacht, die nicht im Skript gestanden seien. Dieses wurde den Comedians auf Englisch ausgehändigt. Ihr Italienisch sei «nicht das Beste», meint Brugger selbst. Aber einer von Franziskus’ Witzen lautete – sinngemäss –: «Wäre ich doch nur auch Comedian geworden!»
Bitte nicht die Hand und den Ring des Papstes küssen
Aus der Rede des Papstes hat die Schweizer Comédienne mitgenommen, dass man über Gott auch lachen dürfe «wie über einen Freund», dass man von Jüdinnen und Juden lernen könne, «wie man Gott mit Ironie und Humor begegnen» könne. Dass Humor helfen könne, Machtmissbrauch zu verhindern – womit die Kirche ja einige Erfahrung hat – und Stress abzubauen, gerade in der heutigen Zeit, wo moderne Kommunikationsformen wie die sozialen Medien Missverständnisse und gesellschaftliche Gräben begünstigen würden.
Nach der Rede des Papstes hatte Brugger die Möglichkeit, seine Hand zu schütteln und ein Foto mit ihm zu machen. Davon gibt es auch ein Video, in dem man sieht, wie sie die Hand des Papstes schüttelt. Es sei «sehr klar geregelt» gewesen, was man dürfe und was nicht, erzählt Brugger nach ihrer Papstaudienz. Zum Beispiel habe jemand vorher gesagt, man dürfe nicht die Hand oder den Ring des Papstes küssen, was Brugger und ihr Ehemann «etwas lustig» fanden.
Brugger war aber nicht allein vom Papst beeindruckt. Für sie sei es auch ein «besonderes Erlebnis» gewesen, zwei ihrer «absoluten Idole» zu treffen: den US-Komiker Conan O’Brien und die Stand-up-Komikerin Tig Notaro, von denen sie alles verfolge, was sie machten. Ob die konfessionslos aufgewachsene Brugger auf Dauer ein Fan des Papstes sein wird, muss sich zeigen.
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