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Corona-Wahnsinn in Spanien
Handballer müssen während des Spiels Masken tragen

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Die Trainer kritisierten die Regel und sagten, dass sie absurd sei. 
Ausnahmen gab es nicht: Alle Spieler (und auch Schiedsrichter) mussten eine Maske während des Spiels tragen.
Dass die Maske nicht immer hält, vor allem wenn man rennt und sprintet, ist klar. 
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Ja, die Zeiten sind verrückt. Das Coronavirus beherrscht noch immer die Schlagzeilen. Und nicht nur die – auch den Sport hat das Virus noch fest im Griff. Zwar sind in der Schweiz die Stadien wieder gefüllt und die Profiligen laufen wieder nahezu normal vor sich hin.

Doch an was sich Fans und Sportler hierzulande bereits wieder gewöhnen, ist längst nicht überall so. Zum Beispiel in Spanien. Genauer gesagt: in der ersten spanischen Handballliga. Dort wird zwar jeder Spieler wöchentlich auf Corona getestet, aber im spanischen Bundesstaat Castilla y Leon gibt es eine zusätzliche – und ziemlich kuriose – Sonderregel. Diese besagt, dass in geschlossenen Räumen Kontaktsport ausschliesslich mit Mund-Nasen-Schutz ausgeübt werden darf.

Die Folge: Beim Spiel zwischen Ademar Leon und Balonmano Sinfin (31:23) am Wochenende mussten alle Spieler und Schiedsrichter Masken tragen.

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Toll hat das keiner der Beteiligten gefunden. Manolo Cadenas, Trainer von Ademar Leon, meinte nach dem Spiel, dass die Regel absolut absurd sei. Sein Gegenüber Victor Montesinos, Coach von Balonmano, ergänzte, es sei «surreal, da die Spieler 60 Minuten vollen Körperkontakt haben und die Maske so kaum eine Ansteckung verhindern kann».

Schiedsrichter hatten noch mehr Probleme

Die Masken verrutschten bei jedem Sprint, bei jeder schnellen Bewegung. Wenn das passierte, mussten die Spieler dann mit den verschwitzten Fingern den Schutz wieder richtig aufsetzen. Zudem wurde die Leistungsfähigkeit eingeschränkt, da das Atmen unter einem Mund-Nasen-Schutz bei sportlicher Aktivität schwieriger ist.

Die Schiedsrichter hatten gar noch mehr Probleme, für sie bedeutete die Sonderregel eine zusätzliche Herausforderung: Sie durften die Maske nämlich nicht einmal zum Pfeifen abnehmen, die Pfeife musste zwischen Maske und Mund bleiben.

Schweizer Verband zeigt sich erstaunt

In der Schweiz sei eine ähnliche Massnahme derzeit keine Option, stellt Matthias Schlageter, Mediensprecher beim Schweizerischen Handball-Verband, klar. «Wir haben diese Interpretation der Maskenpflicht in Spanien erstaunt zu Kenntnis genommen», so Schlageter.

Es sei ein Einzelfall, alle anderen Schutzkonzepte von den internationalen Handballverbänden, Swiss Olympic und BAG würden eine solche Regelung nicht vorsehen – und bislang auch ohne gut funktionieren. Im Eishockey hatten die ZSC Lions einmal in einem Testspiel das Maskentragen während eines Drittels ausprobiert – das Fazit war wegen Atemschwierigkeiten und viel Schweiss aber negativ, der Versuch wurde abgebrochen.

In der Schweiz wird ohne Maske Handball gespielt – und das soll vorläufig auch so bleiben.

Das schliesse einen potentiellen Alleingang eines Kantons, so wie es in Spanien passiert ist, trotzdem nicht aus. Schlageter erklärt: «Sollte dies der Fall sein, würden wir je nach Situation mit Spielverschiebungen oder dem Aussetzen des Spielbetriebs über die Dauer der Verordnung reagieren. Eine Durchführung des Spiel, bei dem die Spieler Masken tragen, ist für uns Stand heute keine Option.»

Auch in Deutschland, wo unter anderen der beste Schweizer Handballer Andy Schmid im Einsatz steht, ist Maskenpflicht während den Spielen kein Thema. Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball Bundesliga, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur SID: «Das ist ein schlechter Witz. Für uns ist diese Art des Handballspielens natürlich keine Option.» Ob man im spanischen Bundesstaat Castilla y Leon die Regelung nach der Kritik noch einmal überdenkt, ist nicht bekannt.

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