Testspiel gegen BelgienDie Schweiz bleibt 2020 ohne Sieg
Die Schweiz verliert nach zwei sehr unterschiedlichen Halbzeiten 1:2 gegen Belgien und hat seit sechs Spielen nicht mehr gewonnen.
Eine Erkenntnis aus den Oktoberspielen gegen Spanien und Deutschland war, dass die Mannschaft zu viele Geschenke verteilte. Aber es passierte wieder, wieder unterlief den Schweizern ein krasser individueller Fehler in der Abwehr und wieder beraubten sie sich selber der Erfolgschancen, obwohl sie durchwegs überzeugend begonnen hatten.
Admir Mehmedi nutzte in der 12. Minute einen Fehler in der belgischen Hintermannschaft eiskalt aus. Sebastiaan Bornauw verlängerte einen langen Ball von Fabian Schär genau in den Lauf des Wolfsburgers, der aus halblinker Position flach ins lange Eck zum 1:0 traf.
In der Folge spielte die Mannschaft von Trainer Vladimir Petkovic die Halbzeit in gepflegter und ruhiger Manier runter. Belgien, wenn auch mit einer B-Elf am Start, hatte keine Aktionen im Schweizer Strafraum vorzuweisen und lediglich eine Halbchance durch Dodi Lukebakio (43.).
Die zweite Hälfte hatte kaum begonnen, luden die Schweizer den Gastgeber mit dem eingangs erwähnten Fehler in der Hintermannschaft zum Ausgleich ein. Loris Benito spielte einen Fehlpass, Michy Batshuayi (49.) nahm das Geschenk dankend an. Auch beim zweiten Aussetzer der Schweizer Defensive stand der Chelsea-Angreifer, der derzeit an Crystal Palace ausgeliehen ist, im Mittelpunkt. Batshuayi (70.) verwandelte eine Foket-Flanke aus rund sechs Metern zum 2:1 für die Weltnummer 1. Schär stand dabei viel zu weit weg vom belgischen Angreifer.
Die Schweizer wirkten nach dem zweiten Gegentreffer entmutigt. Zudem waren die vielen Wechsel nach der Pause dem Spiel wenig zuträglich. Vor allem die Auswechslung von Captain Granit Xhaka, der Denkzentrale des Schweizer Spiels, konnte das Team nicht kaschieren. Xherdan Shaqiri, der von seinem ehemaligen Basler Mannschaftskollegen die Captainbinde übernahm, konnte ohne Xhaka wenig ausrichten.
Freundschaftsspiel mit Folgen
Die Schweizer Nationalmannschaft verlor in Belgien 1:2 — und bleibt damit das sechste Spiel in Folge sieglos. Ein Novum in sechs Jahren unter Vladimir Petkovic. Es war nur ein Testspiel, aber dennoch hatte diese freundschaftliche Begegnung einen gewissen Wert. Die Schweiz verliert in der Weltrangliste weiter an Boden und wird wohl aus Topf 1 für die Auslosung der WM-Qualifikation rutschen.
Von einem Spitzenteam, wie die Mannschaft es anstrebt, ist sie halt doch noch weit weg. Im Gegenteil: Wenn am Samstag in der Nations League Spanien in Basel zu Gast ist, muss die Schweiz gegen den Abstieg in die Liga B kämpfen. Das Resultat aus Belgien war keines, um Selbstvertrauen zu tanken. (ete)
Belgien – Schweiz 2:1 (0:1)
Den Dreef, Leuven. – Keine Zuschauer. – SR Brisard (FRA).
Tore: 12. Mehmedi (Schär) 0:1. 49. Batshuayi (Tielemans) 1:1. 70. Batshuayi (Foket) 2:1.
Belgien: Mignolet; Bornauw (92. Denayer), Mechele, Vertonghen (58. Delcroix); Chadli (58. Foket), Praet, Dendoncker (46. Tielemans), Thorgan Hazard (92. De Ketelaere); Lukebakio (83. Kayembe), Vanaken; Batshuayi.
Schweiz: Mvogo; Cömert, Schär, Benito (75. Omeragic); Edimilson Fernandes, Xhaka (46. Shaqiri), Sow, Zuber (46. Steffen); Embolo (46. Widmer), Mehmedi (46. Vargas); Gavranovic (63. Seferovic).
Bemerkungen: Belgien u.a. ohne Courtois, De Bruyne, Lukaku und Mertens (alle geschont) sowie Eden Hazard (positiv auf das Coronavirus getestet) und Vermaelen (Einreise-Verbot), Schweiz ohne Omlin, Kobel, Zakaria und Mbabu (alle verletzt) sowie Lotomba (positiv auf das Coronavirus getestet).
Verwarnungen: 63. Foket (Foul).
5'
Ein erstes Mal taucht Embolo im gegnerischen Strafraum auf. Er kann sich dann nicht so richtig entscheiden, was er mit dem Ball am linken Fuss machen soll und dann ist es zu spät. Aber die Schweiz markiert Präsenz.
4'
Die Belgier treten ohne ihren Superstar Eden Hazard von Real Madrid an. Der Belgier kann wegen eines positiven Corona-Tests nicht mitwirken.
Petkovic
«Ein wichtiges Spiel, in dem wir positive Energie tanken können.»
Viel wurde darüber geredet, wie sinnvoll ein Testspiel zu Corona-Zeiten sei. Nationaltrainer Petkovic sieht offenbar durchaus den Sinn darin.
1'
Die Schweiz spielt auch heute wieder mit einer Dreierkette hinten in der Abwehr. Eine Taktik, welche übrigens nach dem 5:2-Sieg vor zwei Jahren gegen Belgien eingeführt wurde.
Anpfiff
Der Ball rollt in Belgien.
Zeichen gegen Diskriminierung
Vor dem Anpfiff knien die Spieler nieder als Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung.
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Willkommen
Hallo und herzlich willkommen zum Testspiel der Schweizer Nationalmannschaft in Belgien.
Gute Erinnerung verbinden wir seit 2018 mit den Spielen der Schweizer Nationalmannschaft gegen die belgischen "Red Devils". Beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Teams brachte die Schweiz nach einem 0:2-Rückstand ein absolutes Feuerwerk auf den Rasen und gewann 5:2.
Es ist dieses Mal zwar nur ein Testspiel, aber die nächsten Tage haben es in sich für die das Team von Vladimir Petkovic. Nach dem heutigen Test geht es am Samstag gegen Spanien und nächsten Dienstag gegen die Ukraine darum, ob man sich in der Top-Gruppe der Nations League behaupten kann oder absteigen wird.
Wozu, besonders in diesen unsicheren Zeiten von Corona, macht man denn vor diesen wichtigen Spielen noch ein Testspiel? Belgiens Trainer Martinez meint dazu: «Das wird für beide Teams ein sehr, sehr guter Test, der natürlich fürs Fifa-Ranking wichtig ist, aber auch für unsere Entwicklung.» Bei Verteidiger Akanji klingt das ein wenig trockener: «Ich spiele immer gern gegen gute Gegner.»
Anstoss ist um 20.45 Uhr, wir berichten live.
Die Aufstellungen der Teams:
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ete
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