Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Euro 2021
Abgezockte Belgier schlagen euphorische Dänen

Das Bild am Ende hing irgendwie schief. So viel Leidenschaft, so viel Herz legten die Dänen an diesem Abend in Kopenhagen in ihr Spiel – und am Ende siegte: Kalkül, ruhiges Blut, Belgien.

Selten zuvor war ein Gruppenspiel bei einer Europameisterschaft so emotional aufgeladen gewesen. Dänemark gegen Belgien, die Paarung birgt kaum Sprengkraft, kennt keine Rivalität. Doch weil es für die dänische Mannschaft die erste Partie nach dem für sie so traumatischen Samstag war, als ihr Spielmacher Christian Eriksen nach einem Zusammenbruch auf dem Spielfeld wiederbelebt werden musste, kündigten sich schon vor dem Anpfiff grosse Emotionen an.

Eriksen schreibt Nachricht an dänisches Team

Er ist soweit wieder wohlauf, aktuell beraten die Ärztinnen, ob ihm ein fixer Defibrillator installiert werden muss. Es kann gut sein, dass der 29-Jährige damit auch wieder Fussball spielen kann. Zugelassen wäre so eine Apparatur indes nicht in allen Ligen, bereits gibt es Hinweise, dass das zum Beispiel in der italienischen Serie A, wo Eriksen bei Inter unter Vertrag steht, nicht möglich sein könnte.

Schon kurz nach dem Spiel hat sich Eriksen bei seinen Kollegen gemeldet. «Christian hat uns eine Nachricht in die WhatsApp-Gruppe geschrieben. Er schrieb uns, dass wir unglaublich waren», berichtete der Stürmer Martin Braithwaite vom FC Barcelona nach der Partie.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Das Spiel stand ganz im Zeichen Eriksens. Und die Dänen legten euphorisiert los, beflügelt von den 24'000 Zuschauern, die das Parken-Stadion diesmal füllen durften, weil die Regierung die Corona-Massnahmen in den letzten Tagen noch einmal gelockert hatte. Poulsen traf schon nach etwas mehr als einer Minute, die Belgier waren geschockt. Nach zehn Minuten wurde die Partie kurz unterbrochen, Spieler, Offizielle und Zuschauer klatschten zusammen für Eriksen.

Braithwaite schoss mehr aufs Tor als alle Belgier zusammen

Was in der dänischen Euphorie vergessen ging: Belgiens Bank. Von dort konnte Trainer Martinez beeindruckende Qualität einwechseln. Zur Pause kam Spielmacher De Bruyne, er hatte sich im Final der Champions League Ende Mai mit Manchester City eine Fraktur im Gesicht zugezogen und war später zum Team gestossen. De Bruyne belebte das Spiel: Nach 54 Minuten bereitete er Thorgan Hazards 1:1 clever vor, eine Viertelstunde später schloss er eine tolle Kombination mit dem 2:1 ab. Das Spiel war gedreht – die Kontrolle schien beim Titelkandidaten.

Dass die Dänen noch einmal aufkamen und alleine Stürmer Braithwaite mehr Abschlüsse als Belgien verzeichnete, zeigt die Leidenschaft und das Potenzial, die in dieser Mannschaft stecken würden. Mit 0 Punkten sind die Achtelfinals aber nicht mehr aus eigener Kraft zu erreichen.

Schlusspfiff

Noch einmal Braithwaite, noch einmal wird er geblockt. In diesem schwierigen Spiel wird Dänemark schlecht belohnt, trotz einer weitgehend durchschnittlichen Leistung gewinnen abgezockte Belgier mit 2:1.

94.

Noch einmal Freistoss für Dänemark, aus halbrechter Position. Jetzt sind sie alle im Strafraum, die grossen Verteidiger, selbst Goalie Schmeichel. Vermaelen kommt bei Belgien ins Spiel, sozusagen als Wehrmann für die letzten Sekunden.

90.

Souverän ist das von den Belgiern längst nicht mehr. Dänemark fährt Angriff um Angriff – der einzige Freund für die führenden Belgier ist die Uhr. Es gibt fünf Minuten Nachspielzeit.

87.

Dänemark mit letzter Energie, Olsen flankt, in der Mitte köpfelt Braithwaite, der Ball klatscht auf die Latte. Das 2:2 wäre langsam aber sicher verdient für die Dänen.

84.

De Bruyne für einmal mit einem Fehlpass, Cornelius flankt, in der Mitte verpasst wer wohl? Braithwaite, gefehlt haben 20 Zentimeter.

81.

Courtois spielt nicht nur Fussball, sondern gerade auch mit dem Feuer. An der Strafraumgrenze klärt er erst mit der Hand, lässt dann den Ball wie eine heisse Kugel los, weil er aus dem 16er rutscht.

76.

Und wieder Braithwaite! Der dänische Angreifer hatte schon alleine mehr Möglichkeiten als die ganze belgische Mannschaft. Diesmal rettet Alderweireld, es gibt Eckball.

75.

Die Strafe für uns folgt auf dem Fuss: Braithwaite kommt im Strafraum zum Schuss, Courtois ist im Belgien-Tor zur Stelle.

74.

Die Dänen sind auch Opfer ihrer eigenen Energieleistung geworden – der Beginn war ebenso euphorisch wie kräftezehrend, das hohe Niveau konnte die Mannschaft von Trainer Hjulmand nicht halten.

Tor in der 70. Minute!

2:1 Belgien! Der beste Spieler auf dem Platz schiesst die Belgier in Führung, und es war eine grossartige Kombination. Lukaku behauptet den Ball, über drei direkte Stationen kommt der Ball auf die linke Seite zu de Bruyne, der schliesst direkt flach in die nahe Ecke ab. Beeindruckend!

69.

Damsgaard versucht, einen Elfmeter rauszuschinden – und erreicht damit nur eine Gelbe Karte von Schiedsrichter Kuipers.

59.

Axel Witsel und Eden Hazard kommen ins Spiel – und der fiktive Marktwert der belgischen Bank nimmt im gleichen Moment erheblich ab. Hazard übernimmt sogleich die Captainbinde bei den Belgiern.

Tor in der 54. Minute!

Ausgleich! Fehler von Vestergaard, Lukaku geht durch, legt auf De Bruyne. Und der spielt das klasse aus, weil er verzögert – und auf links noch Thorgan Hazard bedient. 1:1, Belgien ist zurück im Spiel.

50.

Und es ist wieder wie in Halbzeit eins: Dänemark erwischt den besseren Start. Freistoss aus 18 Metern, Mauer, Einwurf. Belgien kann sich kaum entfalten hier.

48.

Die erste Aktion aber gehört den Dänen – Delaney zieht aus der Distanz ab, der Schuss geht rechts vorbei.

46.

Halbzeit zwei ist hier about to go down – und wir schauen vor allem auf die Finger von Belgiens-Trainer Martinez: Wen bringt er von der mit atemberaubenden Kickern versehenen Bank als Erstes?

Es ist Kevin de Bruyne! Nach seiner Gesichtsverletzung aus dem Champions-League-Final ist er wieder fit, er kommt für Dries Mertens ins Spiel.

Aus der Pause haben wir euch noch einen Klassiker mitgebracht:

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

45.

So, das war die erste Halbzeit. Euphorischen Dänen ist es geglückt, die Energie von den Rängen aufs Spiel zu übertragen. 1:0 steht es nach Poulsens Tor, Applaus gab es in der 10. Minute von allen. Und die Belgier aus fussballerischer Sicht? Fanden überhaupt nicht ins Spiel.

44.

Was hier kurz vor der Halbzeitpause noch passieren könnte: Gefahr durch Standards der Belgier. Carrasco tritt einen Freistoss aus 25 Metern. Schuss? Flanke? Wir rätseln noch, können aber gleichzeitig sagen: Belgien ist irgendwo zwischen St. Petersburg und Kopenhagen der Sprit ausgegangen – zum Glück nur im übertragenen Sinne. Im Vergleich zum Spiel gegen Russland ist das eine andere Mannschaft.

43.

Lukaku mit einem etwas komplizierten Vorstoss, der endet wie die meisten Schweizer EU-Verhandlungen in Brüssel: Er verzettelt sich.

Was bei Belgien auffällt...

…ist, dass von den Hazard-Brüdern nur der «kleinere» Thorgan spielt. Starspieler Eden hat nach durchzogener Saison bei Real mit diversen Verletzungen keinen Stammplatz und sitzt fürs Erste auf der Bank.