AboZwischennutzung während der PandemieSie wohnen und arbeiten auf Zeit
Hotels, Kliniken und Altersheime: Um während der Pandemie Leerstand zu vermeiden, setzen Immobilienbesitzer auf temporäre Mietverhältnisse. Das Modell ist umstritten.
Die Lobby des Hotels Montana in Zürich ist menschenleer, die Réception verwaist. Im vierten Stock öffnet Marcus Dittmann die Tür zu Zimmer Nummer 405. Doppelbett, Kleiderschrank, Schreibtisch, Bad. Im Hintergrund läuft leise der Fernseher. Eigentlich wohnt Dittmann in Niederweningen, doch seit Juni ist dieses Hotelzimmer für 600 Franken im Monat seine temporäre Bleibe. Ohne Küche, dafür zentral und günstig, findet er. «Als während Corona im letzten Jahr die Zugverbindungen nachts ausfielen, war das Hotelzimmer eine gute Lösung», sagt der Zürcher Gastronom, der oft bis spät in die Nacht arbeitet.