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Kampf gegen Fachkräftemangel
In Griechenland gilt ab Sommer die Sechstagewoche

Szene im alten Hafen von Mykonos, Griechenland, am 22. Juli 2015. (KEYSTONE/Alessandro della Valle) 

The scenery in the Old Port of Mykonos, Greece, July 22, 2015. (KEYSTONE/Alessandro della Valle)
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Während die Schweiz und andere Länder Mitteleuropas mit der Viertagewoche herumexperimentieren, geht Griechenland in die entgegengesetzte Richtung. Ab dem 1. Juli 2024 können Arbeitnehmende freiwillig sechs Tage pro Woche arbeiten. So soll dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden.

Die entsprechende Gesetzesänderung wurde im vergangenen September verabschiedet und nimmt jetzt Form an: Die Sechstagewoche gilt somit für den privaten und den öffentlichen Sektor, Beamte sind davon aber ausgeschlossen.

Schmackhaft gemacht werden soll das Ganze mit einem heftigen Bonus: Wer sich für den Zusatztag entscheidet, soll auf diesem einen Lohnaufschlag von 40 Prozent erhalten. Handelt es sich um einen Sonn- oder Feiertag, müssen Arbeitgeber insgesamt 115 Prozent draufzahlen, wie Focus.de vorrechnet. Maximal sind acht zusätzliche Arbeitsstunden erlaubt. Der zusätzliche Arbeitstag darf ausserdem keine Nachtschicht sein.

Auch Griechen, die ihre Freizeit nicht opfern wollen, können vom neuen Gesetz profitieren: Arbeiten sie am Samstag, bekommen auch sie neu einen Zuschlag von 30 Prozent.

Staat verspricht sich mehr Steuereinnahmen

Der Staat verspricht sich durch die Regelung mehr Steuereinnahmen und höhere Sozialabgaben. Denn heute müssen viele Griechen zwei oder mehr Jobs haben, um über die Runden zu kommen. Ein beachtlicher Teil davon soll schwarz geleistet werden, wie Focus.de schreibt. Somit handelt es sich bei der Sechstagewoche auch um eine Massnahme, um die Gesetzgebung an die Realität anzupassen.

Oppositionsparteien und Gewerkschaften kritisieren derweil, dass das neue Gesetz die Sechstagewoche als gängige Praxis etabliert, da es in Griechenland «praktisch keine Arbeitsaufsicht» gibt. Sie befürchten, dass das Gesetz die 40-Stunden-Woche aufweicht und Arbeitnehmende durch Firmen zum neuen Modell gedrängt werden könnten.