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Gerichtsfall im Kanton Aargau
Frau stirbt bei Sexunfall – Ehemann schuldig gesprochen, aber nicht bestraft

Eingang zu einem historischen Gebäude mit einem verzierten Wappen über der Tür, umgeben von Pflanzen.
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Eine Frau aus dem Kanton Aargau ist während eines BDSM-Spiels mit ihrem Mann gestorben. Wie die «Aargauer Zeitung» berichtet, hatte der Mann – laut Zeitung ist er in den Fünfzigern – an dem verhängnisvollen Abend seine Frau ans Bett gefesselt, ihr einen Plastiksack über den Kopf gestülpt und den Gürtel ihres Bademantels um ihren Hals gelegt. Dann leitete er mit einem Schlauch Lachgas in den Plastiksack.

Vor dem Bezirksgericht Brugg sagte der Mann aus, dass er und seine Frau diese Atemkontrollspiele schon seit über 20 Jahren praktizierten. An jenem Abend habe er eine Minute lang, vielleicht anderthalb, das Gas eingeführt. Dann habe er den Sack entfernt. Laut Angaben des Mannes soll die Frau gefragt haben, ob es für ihn «auch so schön» sei wie für sie – «mach bitte weiter», seien ihre letzten Worte gewesen.

Er habe ihr den Plastiksack wieder über den Kopf gestülpt, diesmal ohne Lachgas einzuführen. Die Frau verlor das Bewusstsein: «Ich habe irgendwann gemerkt, dass sie sich nicht mehr bewegt», sagte der Mann vor Gericht. Er habe den Notruf gewählt, doch seine Frau konnte nicht mehr reanimiert werden.

Der Beschuldigte betonte, dass er und seine Frau Signale vereinbart hätten, in denen das Liebesspiel hätte beendet werden können: Sie habe ihn jeweils gekniffen oder gekratzt, wenn etwas nicht in Ordnung gewesen sei. Die Frau hätte auch «Stopp» oder «hör auf» sagen können – doch das tat sie nicht.

Das Gericht spricht den zweifachen Vater der fahrlässigen Tötung schuldig; von einer Strafe sieht es aber ab. Gerichtspräsidentin Susanne Humbel erläuterte, dass es ein Spiel mit dem Feuer war - auch wenn es 20 Jahre lang gut gegangen war. Vor Gericht sagte der Mann, dass die gemeinsamen Kinder mittlerweile über den Vorfall Bescheid wüssten und sie sich mit ihrem Vater in Therapie befänden. «Ich vermisse meine Frau, die Kinder vermissen ihre Mutter. Sie fehlt», sagte der Beschuldigte.

red/nag