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Verleumdungsklage in Italien
Journalistin wegen Tweets über Körpergrösse Melonis verurteilt

FASANO, ITALY - JUNE 14: Italy's Minister Giorgia Meloni waits for outreach country leaders on day two of the 50th G7 summit at Borgo Egnazia on June 14, 2024 in Fasano, Italy. The G7 summit in Puglia, hosted by Italian Prime Minister Giorgia Meloni, the seventh held in Italy, gathers leaders from the seven member states, the EU Council, and the EU Commission. Discussions will focus on topics including Africa, climate change, development, the Middle East, Ukraine, migration, Indo-Pacific economic security, and artificial intelligence. (Photo by Alessandra Benedetti - Corbis/Corbis via Getty Images)
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In Italien ist eine Journalistin wegen eines verächtlichen Tweets über die Körpergrösse von Regierungschefin Giorgia Meloni zu 5000 Euro Schmerzensgeld verurteilt worden. Wie die betroffene Journalistin Giulia Cortese der Nachrichtenagentur AFP am Freitag bestätigte, sprach sie das Gericht im norditalienischen Mailand der Verleumdung schuldig.

Die als freiberufliche Autorin tätige Cortese hatte im inzwischen in X umbenannten Onlinedienst Twitter über die damals noch in der Opposition befindliche Ultrarechte Meloni im Oktober 2021 geschrieben, diese sei eine «winzige Frau» und, an Meloni gerichtet, ergänzt: «Du machst mir keine Angst. Ausserdem bis du nur 1,20 Meter gross.» Meloni, deren Körpergrösse nach Angaben italienischer Medien 1,63 Meter beträgt, was etwa dem Durchschnitt von Frauen in Italien entspricht, war in dem Verfahren Nebenklägerin.

Britain's King Charles, right, meets Albania's Prime Minister Edi Rama, second right, and Italy's Prime Minister Giorgia Meloni during the European Political Community meeting, near Oxford, England, Thursday July 18, 2024. (Hollie Adams/Pool via AP)

Mit ihrem Tweet hatte Cortese damals auf die Ankündigung Melonis im Onlinedienst Facebook reagiert, sie wegen eines vorherigen Posts zu anzuzeigen. Cortese hatte in diesem früheren Post ein bearbeitetes Foto von Meloni veröffentlicht, in dem diese vor einem Bild des faschistischen Diktators Benito Mussolini sass.

Angeklagte zeigt keine Einsicht

Die verurteilte Cortese beklagte im Onlinedienst X, Italiens Regierung habe ein «ernsthaftes Problem mit Meinungsfreiheit und Kritik durch Journalisten». Italien scheine sich an das Ungarn des dortigen Ministerpräsidenten Viktor Orban anzunähern, fügte sie an, es seien «schlechte Zeiten für unabhängige Journalisten und Meinungsführer».

Die seit Oktober 2022 als Regierungschefin amtierende Meloni ist bereits mehrfach juristisch gegen Journalisten vorgegangen. Der bekannteste Fall betraf den für seine Recherchen über die Mafia weltbekannten Journalisten Roberto Saviano. 

Saviano hatte Meloni im Dezember 2020 in einer Fernsehsendung wegen ihrer harten Haltung in der Migrationspolitik als «Bastard» bezeichnet – und wurde deshalb im vergangen Oktober zu einer Geldstrafe von 1000 Euro auf Bewährung verurteilt.

AFP/anf