Gemeinderat Männedorf will Sportplatzprojekt stoppen
Die Planung für die Sportanlage Widenbad beginnt von vorne. Der Gemeinderat will die bisherige Projektierung abbrechen und die Nutzung des Areals neu angehen. Für die Fussballgarderoben zieht er Modulbauten in Betracht.
Unter dem ältesten von vier Fussballfeldern auf dem Sportplatz Widenbad in Männedorf liegen Altlasten. In rund 30 bis 40 cm Tiefe unter dem Platzaufbau findet sich mit Erde vermischtes Material aus einer nahegelegenen Deponie für Haushalt- und Gewerbeabfälle. Laut Auskunft der Gemeinde ergaben Proben, dass die abfallbelastete Auffüllung 0,6 bis 2 m dick ist.
Das Fussballfeld wurde 1964 angelegt, der Abfall im Boden störte nie jemanden. Inzwischen verfügt der FC über vier Plätze im Widenbad: ein Kunstrasenfeld, zwei Rasenfelder und einen Sandplatz. Weil der Club gewachsen ist, reichen die Plätze nicht mehr. Zwei seien kaum mehr benützbar. Und die Garderobengebäude sind zu klein geworden.
Zu optimistisch geschätzt
Der Gemeinderat gleiste darum eine Erneuerung der Anlagen auf. Die Gemeindeversammlung hiess 2016 einen Kredit für die Projektierung gut. Aus dem Sandplatz sollte ein Rasenplatz werden, aus dem einen Rasenplatz – dem mit dem verborgenen Deponiegut – ein Kunstrasenplatz. Seeseitig anschliessend ans neue Kunstrasenfeld wollte man das neue Garderobengebäude platzieren. Im Frühling 2018 sollten die Bauarbeiten beginnen. Es war von Gesamtkosten von 6,4 Millionen Franken die Rede.
Doch als die Planung konkreter wurde, kamen nicht nur die Altlasten ins Spiel, die teuer zu entsorgen sind, wenn man dort einen neuen Platz baut. Es zeigte sich auch, dass die Kosten für das Garderobengebäude zu optimistisch eingeschätzt waren. Der Gemeinderat plante, der kommenden Gemeindeversammlung im März eine Erhöhung des Projektierungskredits vorzulegen.
Modulbauten beeindruckten
Jetzt will die Behörde diese Planung abbrechen. Wie sie mitteilt, schlägt sie zuhanden der Gemeindeversammlung vor, die Verwendung gleich des ganzen Freizeitareals Widenbad zu überdenken, statt nur die Sanierung der Fussballplätze in Angriff zu nehmen. Darüber informierte Gemeinderat Thomas Lüthi (SVP) am vergangenen Donnerstag an der Generalversammlung des Fussballclubs. Die Anliegen der Fussballer sollen im Rahmen des Mitwirkungsverfahrens zu einem Masterplan für das Areal berücksichtigt werden. Die Sanierung der Plätze wird so weiterhin ein Thema sein. Der Masterplan soll bis Ende 2018 vorliegen.
Für den Bedarf an Garderoben haben die Verantwortlichen der Gemeinde Männedorf bereits Ideen. «Man hat im Rahmen von Besichtigungen in verschiedenen Sportstätten realisierte Lösungen gesehen, die modular aufgebaut, erweiterbar und preislich interessant sind», teilte Alexander Frei, Leiter der Abteilung Infrastruktur und Hochbau, auf Anfrage mit.
Solche Module sind schnell erstellt. Sie sind allenfalls nicht gleich langlebig wie teurere Lösungen, andererseits lassen sie mehr Flexibilität. Damit könnte für den Fussballclub in absehbarer Zeit immerhin eine Lösung in Sachen Garderoben kommen. Die finanzpolitischen Bedenken von Rechnungsprüfungskommission, SVP und FDP, die bei der letzten Abstimmung vorgebracht wurden, würden vielleicht geringer.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch