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Die Sanierung des Widenbads muss neu geplant werden

Die Planung der Widenbad-Sanierung ist teurer als gedacht.
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Mit ihren vier Sportplätzen ist die Anlage Widenbad das Zuhause des Fussballclubs Männedorf. Ideale Bedingungen bietet sie den Kickern jedoch schon längst nicht mehr. Zwei Plätze sind in einem schlechten Zustand und in einem Garderobengebäude hat sich bereits Schimmel gebildet. Die Planung für die Widenbad-Sanierung ist aber schon angelaufen. Im letzten Dezember hatten die Männedörfler Stimmbürger einen Kredit über 408 000 Franken genehmigt, um die Sport­anlage zu erneuern. Nun muss der Männedörfler Gemeinderat nachbessern: Die Planung wird teurer als gedacht.

Entsprechend präsentiert die Exekutive an der Gemeindeversammlung vom 30. Oktober einen Nachtragskredit für die Projektierung des Widenbads. Ursprünglich hätte im Herbst schon der Baukredit für die Sanierung des Widenbads vorliegen sollen. Das Datum wäre auch nicht der 30. Oktober, sondern bereits der 18. September gewesen. Dieser Termin wurde nun extra verschoben, um genügend Zeit für die Projektierung zu gewinnen.

«Saubere Lösung»

Wie hoch dieser Nachtragskredit genau ausfallen wird, will Gemeindepräsident André Thouvenin (FDP) noch nicht beziffern: «Wir müssten auch bei Projektierungskosten, die nur um 10 000 Franken höher sind, mit dem Nachtragskredit an die Gemeindeversammlung gehen.» Dies sei eine saubere Lösung. Grund dafür, dass neu geplant und weitere Sanierungsoptionen in Betracht gezogen werden müssen, sind neue Berechnungen. Diese sagen höhere Kosten für die Erneuerung der Garderoben vorher. Sowohl Männedörfler Verwaltungsangestellte als auch externe Planer haben die Kosten als zu optimistisch und damit falsch eingeschätzt.

Grund für die höheren Kosten ist gemäss Thouvenin die Technik. «Wir planen mit einerErdsondenheizung, was sehr komplex ist», erklärt der Gemeindepräsident. Zudem baue Männedorf grundsätzlich nach Minergie-Standard. Ob das Planungsbüro dies bei einer Machbarkeitsstudie bedacht hat, kann Thouvenin nicht sagen.

Altlasten unter Fussballplatz

Weiter verkompliziert wird die Planung dadurch, dass unter dem grossen Fussballfeld Altlasten gefunden wurden. Mit einer sanierungsbedürftigen Fläche, die sich gemäss dem kantonalen Altlastenkataster auf der anderen Seite des Sportplatzweges befindet, habe der jetzige Fund indes nichts zu tun. «Die dortige Belastung hängt mit dem Schiessstand zusammen, es handelt sich dabei um Blei», sagt Thouvenin und ergänzt in Bezug auf den Sportplatz: «Als in den 50er-Jahren Sportplätze gebaut wurden, hat man das Gelände mit Material aus Abfallgruben aufgeschüttet, das mit Erde vermischt wurde.» Solange diese Stoffe im Boden lagerten, seien sie nicht gesundheitsgefährdend, führt er aus. Sobald gebaut werde, müsste das belastete Erdreich aber separat entsorgt werden. Hier sind fixe Mehrkosten zu erwarten. Wie viel mehr die Altlasten den Steuerzahler schliesslich kosten werden, ist noch unklar.

Ausgegangen ist der Gemeinderat im Dezember noch von einem Gesamtbetrag über 6,4 Millionen Franken. Thouvenin hofft, dass die Mehrkosten für die Widenbad-Sanierung nicht zu hoch ausfallen. Dies ist für den Gemeindepräsidenten denn auch die Motivation, die Planung nochmals neu anzugehen. «Heute ist bekannt, dass wir mit der jetzigen Projektierung den Betrag von 6,4 Millionen Franken für den Ausführungskredit nicht einhalten können», stellt Thouvenin klar. Deshalb sollen nun verschiedene Sanierungsvarianten geprüft werden.

Wie viel mehr die Sanierung mit der jetzigen Planung kosten würde, möchte Thouvenin nicht darlegen: «Ich fände es nicht hilfreich, diese Zahl zu nennen.» Auch wie sich die Sanierungspläne inhaltlich ändern werden, ist noch unklar. «Was wir machen werden, ist völlig offen», sagt Thouvenin. Die Gemeinde schaue sich dies nun mit den Planern und dem Fussballclub gemeinsam an.

Nur ein Zwischenstopp

Aus dem Takt gerät nicht nur der Finanz-, sondern auch der Zeitplan. Ab Frühling 2018 hätte die Sportanlage eigentlich saniert werden sollen. Nun wird dann erst der Ausführungskredit zur Abstimmung stehen. «Es geht nicht darum, dass uns das Anliegen des Fussballclubs nicht wichtig ist», wirbt Thouvenin um Verständnis. Vielmehr gehe es darum, die Sanierung sorgfältig zu planen. Eine Abkehr von der Erneuerung des Widenbads ist der jetzige Schritt für den Gemeindepräsidenten nicht, eher ein Zwischenstopp. «Wir haben das Projekt aufgegleist und wollen das Widenbad sanieren.»