Geldberater über ZinsangeboteSparerinnen und Sparer sollten Angebote kritisch vergleichen – und schneller wechseln
Mehr Zins gibt es bei Sparkonten nie gratis. Doch wer genau hinschaut, kann unter den Bankangeboten das passende herauspicken.

Wenn man auf dem Sparkonto weniger als 0,5 Prozent Zins bekommt, versuchen einige Banken, Kunden zu bewegen, auf ein Spezialkonto von 1 Prozent Zins zu wechseln. Ich vermute, dass hier ein Haken ist. Stimmt das? P.S.
Ja. Mehr Zins gibt es nie gratis. Bei höheren verzinsten Konten verschiedener Anbieter muss man für den höheren Zins deutlich weniger Flexibilität in Kauf nehmen oder mit einem Teil des Geldes wie beim «UBS Duo Sparen» Fondsanlagen tätigen.
Oft sind die höheren Zinsen zeitlich beschränkt – so etwa beim WIR Bank Sparkonto Plus, oder man muss ein Bankpaket haben wie bei der LLB. Bei vielen Konten mit Zinsbonus darf man während einer definierten Zeit kein Geld vom Spezialkonto beziehen und bekommt dafür auf dem regulären Zins einen kleinen Bonus.
Die Bank kann das während der festgelegten Zeit faktisch blockierte Geld nutzen – zum Beispiel für Kredite. Klar profitiert die Bank, doch nachteilig für Sie finde ich dies nicht, falls Sie das Geld ohnehin nicht brauchen und es für längere Zeit auf dem Konto lassen wollen.
Das Problem sehe ich bei einem anderen Punkt: Aus meiner Sicht müssten Sparerinnen und Sparer die Zinsen kritischer vergleichen und Angebote mit höheren Zinsen nutzen. Viele Banken profitieren von der Trägheit der Sparer. Als Kundin und Kunde hat man es in der Hand, den Konkurrenzkampf unter den Banken zu nutzen und zu Anbietern zu wechseln, die mehr bieten oder billiger sind.
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