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Kolumne «Dorfgeflüster»
Geht es wieder im Uhrzeigersinn um den Lützelsee?

Darüber spricht das Dorf.
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Die Geschichte wiederholt sich. Sieben Monate ist es her, als in der Schweiz beinahe alles geschlossen war, Restaurants, Schulen, Sportanlagen. Die Pandemie bestimmte den Alltag, auch in der Zürichsee-Region.

Nun bricht die zweite Welle über uns herein, um einiges grösser und heftiger. Erneut kommt es zu massiven Einschränkungen, ein zweiter Lockdown liegt in der Luft. Und in Hombrechtikon spekuliert man bereits wieder auf einer Massnahme, die im Frühjahr über die Gemeindegrenze hinaus Aufmerksamkeit erregte.

Wir erinnern uns: Am 1. April kommunizierte der Gemeinderat eine Massnahme, die viele zuerst für einen Scherz hielten. So galt einige Wochen lang die Regel, dass der Lützelsee, die beliebte Naturoase der Hombrechtiker, lediglich im Uhrzeigersinn umrundet werden darf, um die Wahrscheinlichkeit eine Aerosolübertragung zu mindern. Wie sinnvoll und wissenschaftlich valide diese Massnahme war, ist unklar. Fakt ist jedoch: Eine Mehrheit der Spaziergänger befolgte brav die Anweisung.

Und jetzt? Hombrechtikon hat heuer keine Massnahme bezüglich des Lützelsees kommuniziert, Plakathinweise vor dem See sind auch nicht aufgehängt. Und doch scheint der Uhrzeigersinn weiterhin in den Köpfen der Hombrechtiker zu ticken. Als ich diese Tage an den Lützelsee lief, traute ich meinen Augen kaum: Vier Spaziergänger schlenderten gerade um den See – alle im Uhrzeigersinn. Vielleicht war es Zufall, die Gunst der Stunde. Oder aber manch Hombrechtiker leistet tatsächlich selbstständig einen präventiven Beitrag zur Fallzahlsenkung. «Ich habe mich bereits gefragt, ob die Regelung wieder kommt. Ich habe den See jetzt einfach intuitiv im Uhrzeigersinn umrundet», sagte mir eine ältere Frau vor Ort.

Vielleicht wiederholt sich die Geschichte auch in Hombrechtikon. Und vielleicht stellen sich schon einige erneut auf einen einbahnigen Rundgang um den Lützelsee ein.