Schweizer JustizGegen den zurückgetretenen Fifa-Sonderermittler soll ermittelt werden
Nachdem Stefan Keller als ausserordentlicher Bundesanwalt bei der Untersuchung der Geheimtreffen von Ex-Bundesanwalt Michael Lauber mit Fifa-Chef Gianni Infantino spektakulär gescheitert war, droht ihm nun weiteres Ungemach.
Als Sonderermittler hätte Stefan Keller Vorwürfe um die Geheimtreffen von Ex-Bundesanwalt Michael Lauber mit Fifa-Präsident Gianni Infantino abklären sollen. Anfang Mai hatte ihn das Bundesstrafgericht wegen parteiischer Schritte gegen Infantino jedoch für befangen erklärt. Zwei Wochen später war Keller zurückgetreten. Nun soll gegen den ehemaligen ausserordentlichen Bundesanwalt ermittelt werden, wie der Blick am Freitag berichtet.
Demnach werde sich die Immunitätskommission des Nationalrats nächste Woche mit Kellers Immunität als ehemaliger Strafermittler auseinandersetzen. Erst wenn diese aufgehoben wird, soll gegen ihn eine Untersuchung eingeleitet werden, heisst es weiter.
Im Raum stehe der Vorwurf der Amtsgeheimnisverletzung, welcher das Bundesstrafgericht bereits im Mai erhoben hatte. Dabei geht es um Aussagen von Keller in der Januarausgabe des «Plädoyer». In einem Porträt in der Fachzeitschrift gab Keller Inhalte eines zu diesem Zeitpunkt noch hängigen und nicht öffentlichen Beschwerdeverfahrens preis. Damit habe er gemäss der Beschwerdekammer des Bundesstrafgerichts gegen die Geheimhaltungspflicht verstossen.
nag
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