GC verliert gegen Servette«Ich bin leer im Moment»: Dreiminütige Zürcher Nachlässigkeit wird bestraft
Die Grasshoppers verlieren gegen Servette 1:2. Die Gäste erzielen beide Tore innert drei Minuten, und für die Zürcher ist es die erste Niederlage unter Tomas Oral.

Es sind drei Minuten des Grauens für die Grasshoppers. Drei Minuten, in denen ein Spiel, das auf Sieg hinausläuft, sich plötzlich zum Negativen wendet. Ohne Not.
Es läuft die 76. Minute, Noah Persson passt im Spielaufbau in die Füsse des Gegners, die Gäste schalten schnell um. Tiemoko Ouattara läuft mit dem Ball einige Meter, passt diesen zu Miroslav Stevanovic, der auf der rechten Seite in den Strafraum und auf Goalie Justin Hammel zieht, schiesst – und kurz später jubelt. Das Goal kommt aus dem Nichts. Und es ist der Anfang vom Ende für GC.
Das Ende vom Ende folgt in der 79. Minute: Keigo Tsunemoto flankt den Freistoss aus dem Halbfeld in den Strafraum, findet Steve Rouiller, und dessen Kopfball fliegt von der Lattenunterkante ins Goal. Goalie Justin Hammel sieht für einmal nicht ganz unschuldig aus. Die Köpfe seiner Mitspieler sitzen tiefer als die Temperaturen im kalten Letzigrund. Es steht 2:1 für Servette – und so bleibt es auch bis zum Schluss. «Heute waren wir die Glücklichen», sagt Gäste-Trainer Thomas Häberli, der am liebsten alle seine Spieler nach der ersten Halbzeit ausgewechselt hätte.
Ja, sein Team ist sehr schlecht im ersten Durchgang. Die Spieler des Heimteams hingegen zeigen Spass an ihrem Job. Sie kombinieren schön, sprinten schnell, flanken viel, gestalten das Spiel nach Belieben und führen nach 28 Minuten absolut verdient 1:0. Nestory Irankunda macht kurz zuvor das, was er fast immer macht, wenn er im Laufduell mit einem Gegner ist: Er gewinnt es. Darauf läuft er allein auf Servette-Goalie Joël Mall zu, wird von diesem gefällt und kriegt dafür einen Penalty. Tsiy Ndenge verwandelt diesen souverän.
«Es war kein schönes Spiel»
Es sieht vieles sehr rosig aus für GC zu jener Zeit. Kurz vor der Halbzeit müssten die Zürcher gar noch ein weiteres Mal treffen. Doch Nikolas Muci erwischt die Hereingabe von Irankunda nicht wie gewünscht. Und so kommt in der zweiten Halbzeit alles anders. «Ich bin leer im Moment», beschreibt GC-Captain Amir Abrashi seinen Gemütszustand. «Solch ein Spiel dürfen wir niemals aus der Hand geben.»
Gründe für die verschenkten Punkte sucht man im Lager des Heimteams direkt nach dem Spiel vergebens. Vielmehr herrscht Ratlosigkeit. Klar, Servette wird im zweiten Durchgang besser. Doch richtig gut sind die Gäste in diesem Spiel nie. Und so ist auch das Spiel, allen voran in der zweiten Halbzeit, oftmals sehr zerfahren. «Es war kein schönes Spiel, keine schöne Atmosphäre, kein schöner Platz», fasst es Servettes Goalie Mall zusammen.
Der holprige Rasen im Letzigrund, der sich in den letzten Monaten oder gar Jahren vom einstigen Prestigeprojekt der städtischen Gartenkunst zum Acker in Nachbars Hinterhof entwickelt hat, steht auch nach diesem Spiel wieder in der Kritik. Doch nie als Ausrede, mehr als Anregung.
Der Untergrund gehört dennoch zu den kleineren Sorgen der Grasshoppers, die nach neunmaliger Ungeschlagenheit unter Trainer Tomas Oral in der Liga ein erstes Mal verlieren. Und genau an diesem Spieltag gewinnen mit Yverdon und Winterthur beide Konkurrenten im Abstiegskampf. Und so steht aktuell wieder der Barrage-Platz zu Buche – auch wenn dieses GC zu grossen Teilen nicht wie ein Abstiegskandidat auftritt.
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Aus, aus, aus!
Die Grasshoppers verlieren gegen Servette 1:2.
Ein langer Einwurf
Persson wirft den Ball weit in den Servette-Strafraum, doch dort findet sich kein Mitspieler, Servette kann klären.
Drei Minuten Nachspielzeit
GC bleiben noch wenige Minuten, um doch noch zu punkten. Doch aktuell macht wenig den Anschein auf den Ausgleichstreffer. Die Zürcher schaffen es kaum mehr in Gegners Hälfte.
Doppelwechsel GC
Schürpf kommt für Abrashi, Kittel für Meyer.
GC kann nicht reagieren
Es ist weiter Servette, das vermehrt in Gegners Hälfte stattfindet. Die Grasshoppers finden gerade keinen Zugang zum Spiel. Nach Veron Lupis Fehlpass ins Aus ist auch der nächste Angriff des Heimteams Geschichte, bevor er richtig begonnen hat.
Doppelwechsel GC
Muci und Irankunda gehen, Turhan und Bojang kommen für die Schlussphase.
Und schon wieder Servette! Die Gäste treffen! 1:2
Tsunemoto tritt einen Freistoss aus dem Halbfeld, die Flanke findet den Kopf von Roullier und von da fliegt dieser erst an die Latte und von da ins GC-Goal. Ui, das ist nun eine ganz kalte Dusche für die Grasshoppers!
Fehlpass Persson, Goal Servette!
GC-Verteidiger Persson spielt im Spielaufbau einen Pass in die Füsse Servettes, diese schalten schnell um, Ouattara läuft ein paar Meter und passt auf Stevanovic, dieser läuft auf der rechten Seite in den Strafraum und erzielt das 1:1. GC wirkt in der ganzen Aktion zu lethargisch.
Wechsel würden dem Spiel wohl guttun
Ich habe hier nichts zu berichten, das irgendwie neu wäre. Weiterhin überwiegen Fehler auf beiden Seiten und ein Publikum, das nicht ganz soo zufrieden scheint mit Schiedsrichter Piccolo, dessen Linie nicht immer ähnlich stringent ist. Zu alledem hinzu kommt eine neuerliche kalte Bise, die durch den Letzigrund weht. Ja, dieser zweite Durchgang ist bis jetzt noch keiner für die Geschichtsbücher.
Ein «Stönd uf wenn ihr Hopper sind» halt durchs Stadion
Ein Zeichen, dass die Grasshoppers die Unterstützung der Fans gebrauchen können. Nein, unter grossem Druck durch den Gegner stehen sie nicht. Doch die Leistung in der zweiten Halbzeit ist nicht mehr gleich stringent und stark wie in der ersten Halbzeit. Das Spiel ist aktuell durch viele Fouls und Zweikämpfe gezeichnet, der Ball findet ganz selten den Weg in den Strafraum – und wenn, dann als Rückpass.
Ndenge tritt nach
Der Torschütze fällt und foult am Boden liegend seinen Gegner. Gelb für ihn.
Starke Aktion von GC
Persson und Meyer kombinieren sich zusammen bis in den Strafraum, dort passt Persson wiederum auf Meyer. Ein Servette-Verteidiger kriegt gerade noch sein Bein zwischen Ball und Goal, der anschliessende Eckball landet nach Kopfball Irankunda in den Armen von Mall.
Seko klärt in letzter Sekunde
Servette kontert, Ouattara läuft in den GC-Strafraum und passt ins Zentrum. Dort aber kommt Seko angerauscht, grätscht und kann den Ball gerade noch klären. Guillemenot wäre dort parat gewesen, den Ball einzuschieben.
Die Zuschauenden
3653 Fans haben heute den Weg in den Letzigrund gefunden.
Freistoss GC
Auch das Heimteam scheint den Pausensnack noch nicht ganz verdaut zu haben. Sinnbildlich dafür steht der Freistoss von Schmitz. Der Deutsche schiesst flach ins Zentrum. Servette kann klären.
Noch nicht viel los
Der Start in diese Halbzeit verläuft etwas harzig. Servette versucht sich im Offensivspsiel, es bleibt beim Versuch. Und nun sitzt auch noch deren Offensivspieler Kutesa am Boden und muss verarztet werden. Da scheint es nicht weiterzugehen. Guillemenot kommt für ihn.
Erste Aktion in der 2. Hälfte
Servette kommt zu einem Freistoss von der rechten Seite, die anschliessende Flanke prallt Rouiller an den Kopf und von da weit neben das GC-Goal.
Es geht weiter!
Die zweite Halbzeit hat begonnen!
Zwei Neue bei Servette
Magin und Ouattara kommen für Ondoua und Ndoye.
Pause
Die Grasshoppers zeigen eine gute erste Halbzeit. Hinten steht das Heimteam sehr solide, verteidigt, wenn überhaupt mal etwas kommt von Servette, alles gekonnt weg, steht stets eng beim Gegner. Und nach vorne kommt GC immer wieder, am gefährlichsten wird es in der 27. Minute, als der pfeilschnelle Irankunda seinem Gegner entwischt und von Servette-Goalie Mall nur mit einem Foul gestoppt werden kann. Den Penalty verwertet dann Ndenge zur verdienten Führung. Kurz vor der Pause ist es dann nochmal Irankunda, der Mall auch zuvor immer wieder vor Herausforderungen stellt, der wieder glänzt. Nach seinem Dribbling passt der 19-Jährige ins Zentrum, dort verpasst Muci den Ball und so das 2:0 nur knapp. Die Führung wäre auch in dieser Höhe verdient gewesen.
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